Betrachtet man die vom Veranstalter genannten Besucherzahlen, so erscheinen diese realistisch. Die Ausstellungsfläche war rund 50 % kleiner, sodass der Rückgang an Besuchern von rund 55 % im Vergleich zum Jahr 2018 nicht aus dem Rahmen fällt.
Die harten Fakten der Intermot 2022 im Vergleich zu 2018
Anzahl Aussteller: -52 %Anzahl Besucher: -55 %
Ausstellungsfläche: ~-50 %
Auf Augenhöhe mit vielen Frühjahresmessen
Aus dem Rahmen fällt aber die diesjährige Veranstaltung und da gibt es für die Koelnmesse einiges aufzuarbeiten. Die Faustformel für viele Jahre lautete rund ~1.000 Aussteller, ~200.000 Besucher. Mal ein paar mehr, mal ein paar weniger. Die diesjährige Intermot ist so gesehen ein Abstieg aus der Champions-League ins Niemandsland der Messetabelle und sollte bei allen Verantwortlichen sämtliche Alarmglocken klingeln lassen. Eine exklusive Sonderstellung hat die Intermot bei dieser Performance nicht mehr. Weder im Budgettopf der Hersteller, noch in ihrem Ansehen in Europa. Auch die besuchenswerte Frühjahresmesse „Motorräder Dortmund“ meldete vor der Coronapandemie im Jahr 2019 Besucherzahlen von rund 100.000. Dazu ist die Preisgestaltung dort für Aussteller und Besucher eine andere.Besser machen anstatt schönreden
Der Veranstalter nennt die Messe einen „gelungenen Neustart“ und kündigt einen Termin für das Jahr 2024 (01.10.2024-06.10.2024) an. Das Positive vorneweg – die schlimmsten Befürchtungen, die Intermot 2022 wäre auch die letzte Intermot, bewahrheiten sich nicht. Hey, so schlecht war es auch nicht. Das Essen ist ungenießbar, die Preise sind lächerlich hoch, aber okay. Das sind wir von der Koelnmesse schon viele Jahre gewohnt. Dennoch zieht die Veranstaltung weiterhin viele Besucher in ihren Bann, die durchweg fröhlich durch die Hallen stapfen. Auch gibt es gute Gespräche und viele Argumente, die für diese Veranstaltung sprechen. Negativ fallen jedoch die Aussagen des Veranstalters im offiziellen Nachbericht auf. Alles war toll, alles war super. Ich denke, man darf getrost sagen, dass dies nicht der Fall war. Zu wenige Aussteller fanden den Weg nach Köln und auch sonst sind die Zahlen alarmierend. Man wünscht der Intermot eine gute Portion Selbstreflexion und dass sie in den kommenden Jahren ihr volles Potenzial wieder ausschöpfen kann und gerade in der Motorradbranche bedarf es da vielleicht einer erhöhten Kompromissbereitschaft. Wir drücken die Daumen! Text: Alexander Klose
#Intermot
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Quo vadis, Intermot? Schweres Jahr für Leitmesse in Köln