Die meisten, die zur TT Isle of Man kommen, haben es sehr eilig. Wir versuchen, ein bisschen Geschwindigkeit rauszunehmen, um der Insel gerecht zu werden.
Eigentlich fristet die Isle of Man, auf halbem Seeweg zwischen England und Irland gelegen, ein idyllisches Dasein. Mit grünen Wiesen, sanften Hügeln und beschaulichen Stränden gesegnet, gekrönt vom Snaefell Mountain, ist das Eiland ein betulicher Ort der Ruhe. Doch jedes Jahr Ende Mai ist es damit für zwei Wochen vorbei. Dann findet ausgerechnet in einer der abgelegensten Gegenden Großbritanniens das älteste und gefährlichste Rennen der Welt statt. Die
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Preis: 5,90 €
Tourist Trophy gab ihr Debüt bereits 1907 und die Strecke – der Snaefell Mountain Course – führt einmal rund um die Insel. Dauervollgas über holprige Landstraßen, durch urige Dörfer, haarscharf entlang an Mauern, Hecken und Bäumen. Erst letztes Jahr stellte der 15-fache Champion Peter Hickman in der Senior TT eine neue Bestzeit mit 16 Minuten und 36,114 Sekunden auf – für eine Strecke von exakt 60,725 km. Das bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von unfassbaren 219,447 km/h. Auf ihren Superbikes erreichen die Topfahrer an die 330 km/h auf Straßen, über die sich am Morgen noch der alltägliche Verkehr wälzte.
Das Pub mit dem originellen Namen Creg-ny-baa ist einer der spektakulärsten Punkte der Strecke
Über 40.000 Motorradfahrer bei der TT
Die Tourist Trophy lockt jedes Jahr über 40.000 Motorradfahrer an, dazu etliche Zehntausend weitere Zuschauer, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollen. Auch wir gehören dazu. Doch es geht nicht nur um das Rennen, schon allein die Anreise ist es wert. Die Fähre von Rotterdam nach England stampft die Nacht durch, um am nächsten Morgen in Kingston upon Hull neben der üblichen vierrädrigen Blechkarawane über zweihundert Motorradfahrer auszuspucken. Ihr gemeinsames Ziel: die Isle of Man. Im Gegensatz zu den anderen TT-begeisterten Bikern nehmen wir nicht die kürzeste Verbindung zur Westküste, sondern schwenken kurz hinter Bradford in Richtung Norden ab. Die Yorkshire Dales sind eine traumhaft schöne Landschaft, geprägt von endlosen Hügeln durch die winzige Single-Track-Roads mäandern. Schafe grasen friedlich hinter den allgegenwärtigen Trockenmauern. Darüber spannt sich ein strahlend blauer Himmel – nicht selbstverständlich in einer Gegend, wo es statistisch gesehen an jedem dritten Tag regnet.
Abseits des Rennens finden sich idyllische Landschaften mit grünen Wiesen und den typischen MäuerchenAlle paar Meilen kommt ein Dorf, das aus der Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“ entsprungen sein könnte. Wir halten an einem Pub an und ordern Sandwiches mit Cheddar, auf das erste Lager Beer des Tages verzichten wir, denn es liegt noch über eine Stunde Fahrt bis zur Küste vor uns. Die Kunst, während der TT mitsamt dem Motorrad auf die Isle of Man zu kommen, liegt im frühen Buchen, die Plätze auf der Fähre von Heysham haben wir uns schon vor fast einem Jahr gesichert. So machen wir es uns auf dem Schiff mit Panoramablick auf die Irische See bequem und schippern in zweieinhalb Stunden zur Isle of Man. Die Insel kann für sich in Anspruch nehmen, die erste Nation (denn als solche begreifen sich die Manxmen) zu sein, die als Ganzes zum UNESCO-Biosphärenreservat ernannt wurde. Unsere erste Station in der Hauptstadt Douglas ist die meilenlange Uferpromenade. Vom beinahe hundertjährigen Oldtimer bis zum brandneuen Superbike finden sich dort unzählige Motorräder mehr oder weniger sauber aufgereiht. Die Biergärten vor den Pubs sind bereits gut gefüllt. Wir gönnen uns ein Pint, bevor es auf den Campingplatz an der unter TT-Fans berühmten Quarter Bridge geht. Während der Practice Week und der Race Week ist die Isle of Man bis auf den letzten Kuhstall ausgebucht.
Im Fahrerlager können die Zuschauer den Mechanikern über die Schulter gucken
Ein Plausch mit den Road Racern
Da heute keine Rennen stattfinden, nutzen wir das schöne Wetter und drehen eine Runde über den Mountain Course. Neben dem Start vor dem Grandstand in Douglas befindet sich das Fahrerlager, wo ausgelassene Stimmung herrscht. Jeder darf umsonst hinein und den Mechanikern über die Schulter gucken, es geht hier erstaunlich familiär zu. Ein kleiner Plausch mit einem der Fahrer ist mit etwas Glück auch drin. Doch es lockt uns jetzt einfach zu sehr, selbst einmal über den legendären Mountain Course zu fahren. Wir folgen dem Verlauf der Strecke aus der Hauptstadt raus in Richtung Westküste, kurz vor Peel biegt sie nach Norden ab, wird stellenweise recht kurvig und wechselt sich mit langen Geraden ab, bevor sie Ramsey erreicht, die zweitgrößte Stadt der Insel. Hier beginnt der Aufstieg in die Berge leider ohne uns, während der TT ist die Strecke ab Ramsey bis Crag-ny-baa aus Sicherheitsgründen für den öffentlichen Verkehr gesperrt – zu viele würden der Versuchung erliegen, Rennfahrer zu spielen, und dann schnell an ihr Limit stoßen. Der Snaefell ist die höchste Erhebung der Isle of Man und immerhin 621 Meter hoch. Die Landschaft ändert sich dort in eine raue, baumlose Schönheit, die unwillkürlich an Schottland erinnert. Wenn zwischen den Trainingsläufen und Rennen die Straßen freigegeben sind, schwärmen die Fans zu ihren Lieblingsorten auf der 572 km² großen Insel aus. Die Meinungen darüber, welches die besten Plätze zum Zuschauen sind, sind so zahlreich wie die Länder, aus denen die Leute angereist kommen: Aus halb Europa und sogar aus den USA, Australien und Neuseeland pilgern die TT-Jünger zu ihrem geheiligten Ort. Die Zuschauer hocken auf den niedrigen Steinmäuerchen und Graswällen, lehnen am Gartenzaun oder sichern sich einen der begehrten Plätze vor den Pubs an der Strecke.
Ganz im Süden der Isle of Man befindet sich der Calf Sound mit einer Robbenkolonie
Seit 1907 wird die TT ausgetragen
Wir sitzen am nächsten Morgen vor der alten Kirche in Braddan Bridge und haben uns gegen ein kleines Entgelt Stühle mit bester Sicht auf die S-Kurve gegönnt. Ein paar nette Damen verkaufen für wohltätige Zwecke Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Sie beginnen Small Talk mit uns, natürlich über das Wetter, das Lieblingsthema der Engländer. Unsere Kuchenverkäuferin ist sich sicher, dass es heute nicht mehr regnen wird, das Rennen sei gesichert. Dass auf der Insel überhaupt ein Road Race stattfinden kann, hat die Isle of Man einer Besonderheit zu verdanken, denn sie gehört offiziell gar nicht zum Vereinigten Königreich, sondern ist im Besitz der Krone. Ihr autonomer Status ermöglicht ihr auch eine eigene Gesetzgebung, was sie zum Steuerparadies macht. Ihr Parlament, der Tynwald, existiert durchgängig seit 979 und ist damit das älteste der Welt, worauf die Manxmen, wie sich die Einheimischen nennen, besonders stolz sind. So entschied das Parlament 1907, dass auf der Insel ein Motorradrennen über öffentliche Straßen durchgeführt werden durfte, auf der englischen Hauptinsel war das nur auf permanenten Rundstrecken erlaubt. Die Entscheidung sollte sich bewähren, denn bis heute leben die inzwischen rund 85.000 Einwohner sehr gut von der jährlichen Veranstaltung. Sobald die Durchsage „Road Closed“ ertönt, ziehen die Marshalls die Absperrungen vor und schicken jeden gnadenlos zurück, der noch durchwill.
Die TT-Rennen führen direkt durch die Orte. Zwei Stunden vorher rollte hier noch der AlltagsverkehrÜber Lautsprecher werden wir mit Durchsagen über die Fahrer informiert, die am Grandstand heute Morgen zur Supersport-TT antreten. Die Fahrer starten im Zehn-Sekunden-Abstand zum Rennen gegen die Uhr. Alles wartet gebannt darauf, dass der erste Road Racer auftaucht. In der Ferne kündigt sich ein hochdrehender Vierzylinder an, der sich rasch nähert. Dann taucht aus der Kurve in voller Schräglage Michael Dunlop auf, das Knie auf dem Boden. Im nächsten Moment ist er auch schon auf seiner Yamaha YZF-R6 an uns vorbei und hinterlässt einen donnernden Klangteppich. Es folgen 45 weitere Starter und jeder nötigt den Zuschauern Respekt ab, denn die Fahrer riskieren ihr Leben. Drei ältere Herren sitzen neben uns und fachsimpeln. Das Gespräch dreht sich um das alles beherrschende Thema des Tages: Michael Dunlop. Der Nordire hatte gestern mit seinem 27. TT-Sieg den Rekord seines Onkels – des legendären Joey Dunlop – nach 24 Jahren gebrochen. Doch die drei sind sich nicht einig, wer heute gewinnen wird. Der Mann in der abgewetzten, schwarzen Lederkombi, die vermutlich noch aus den 1980er-Jahren stammt, ist sicher, dass Dunlop nicht zu schlagen sein wird. Sein Sitznachbar mit der Schiebermütze widerspricht und glaubt, dass der amtierende Rundenrekordhalter Peter Hickman auf der Triumph den Sieg holen wird. Der dritte Diskussionsteilnehmer setzt auf den Newcomer Davey Todd auf einer Ducati Panigale 955. Tatsächlich schafft es Dunlop, seinen Rekord auf 28 Siege hochzuschrauben. Doch am Nachmittag besteht für die anderen noch die Chance auf einen Sieg in der Supertwin TT, bevor zum Abschluss die Senior TT ansteht.
An der Westküste lädt in Peel ein herrlicher Strand zum Verweilen ein
Idylle abseits des Rennens
Wir nutzen die Zeit dazwischen für einen Ausflug zur Südspitze der Insel. Kaum sind wir außerhalb von Douglas, ist vom Trubel um das Rennen nichts mehr zu spüren. Wir folgen der sanft geschwungenen Landstraße, passen uns ihrem Rhythmus an und gelangen zunächst nach Castletown, das seinen Namen nicht zufällig erhielt. Castle Rushen stammt aus dem 13. Jahrhundert und hat seitdem eine wechselhafte Geschichte erlebt. Keine zehn Kilometer entfernt empfängt Port Erin seine Besucher mit einem blitzsauberen Strand. Etwas südlich davon befindet sich eine Robbenkolonie und praktischerweise auch ein kreisrundes Café direkt an den Klippen mit herrlicher Aussicht auf den Calf Sound. Noch zwei Stunden bis zum nächsten Rennen. Wir folgen der Westküste entlang nach Norden durch eine Landschaft, die auch genauso in Irland liegen könnte. Kein Kunststück, bei gutem Wetter ist von den Anhöhen aus die irische Küste am Horizont sogar zu sehen. In Peel steht eine riesige, 700 Jahre alte Burganlage, die den kleinen Hafen bewacht. Wir verschieben die Stippvisite in den verwinkelten Sträßchen des Orts, um es gerade noch rechtzeitig in den Biergarten eines urigen Pubs in Crosby zu schaffen, bevor die Straße für das Supertwin-Rennen gesperrt wird. Es ist ein unglaubliches Gefühl, entspannt bei Fish & Chips und einem Guinness zu sitzen, während keine drei Meter entfernt die Fahrer mit weit über 200 km/h auf der Landstraße vorbeigeflogen kommen. Es überrascht nicht wirklich, dass auch bei den Zweizylindern Michael Dunlop das Feld dominiert. Sieg Nummer 29. Alle Zuschauer nicken zufrieden, egal wem sie die Daumen gedrückt haben, Hauptsache, alle Fahrer sind ohne Sturz ins Ziel gekommen. Unmittelbar danach ziehen die Marshalls die Absperrungen zur Seite und das Motorradfahrervolk ergießt sich wieder auf die Landstraße. Den Höhepunkt der TT-Raceweek wollen wir uns in Creg-ny-baa angucken: die Senior TT. Die getunten Superbikes erreichen 330 km/h und das auf normalen Landstraßen. Wird es dieses Jahr eine neue Bestzeit geben? Creg-ny-baa ist einer der spektakulärsten Punkte des Mountain Course.
Hautnaher geht Rennsport nicht. Die Zuschauer hocken am Mountain Course direkt an der StreckeDie Fahrer kommen auf einer langen Gerade den Berg runtergeschossen und müssen dann vor der engen Rechtskurve mächtig in die Eisen greifen, das Bike hart umlegen und wieder voll durchbeschleunigen nach Hillberry Corner. Die Soundkulisse dabei ist atemberaubend. Genau im Scheitelpunkt steht völlig einsam ein hübsches Pub aus dem Jahr 1885. Für viel Geld kann man dort an Renntagen hinein, wir ziehen einen kostenlosen Sitzplatz auf einem mit Gras bewachsenen Wall direkt an der Strecke vor. Die Fahrer fliegen in nicht einmal zwei Meter Entfernung an uns vorbei. Ihre Geschwindigkeit kurz vor dem Bremspunkt: über 300 km/h. Jeder Fahrer wird frenetisch bejubelt. Nach vier Runden, die Mann und Maschine alles abverlangen, steht der neue „King of the Mountain“ fest, es ist der junge Davey Todd. Er hat zwar keinen neuen Rundenrekord aufgestellt, aber seine erste Senior TT gewonnen, was ihn in einen sehr erlauchten Kreis erhebt. Michael Dunlop und Peter Hickman sind mit technischen Schäden an ihren Motorrädern ausgeschieden, doch auf Platz Nummer 5 kommt der 26-fache TT-Sieger John McGuinness ins Ziel. Der Altmeister zählt bereits 52 Jahre und gehört immer noch zu den Topfahrern. So etwas gibt es nur bei den Road Racern.
Port Erin ist ein beschauliches Örtchen mit hohem Erholungsfaktor
Die Ruhe nach dem Sturm
Entgegen der Gewohnheit der meisten TT-Besucher verlassen wir nicht am Tag nach dem Rennen die Insel, sondern nutzen die leeren Straßen, um einige Punkte der Insel ungestört zu erkunden. Da wäre zunächst das Isle of Man Motor Museum in Jurby, im Nordwesten des Eilands gelegen. Die beeindruckende Ausstellung zeigt neben Autos über 300 Motorräder aus allen Epochen. Natürlich sind auch Sieger-Maschinen diverser TT-Stars darunter. Jeder, der auch nur einen Tropfen Benzin im Blut hat, wird sich der Faszination der außergewöhnlichen Sammlung nicht entziehen können. Vom Museum ist es nur einen Katzensprung zu den kilometerlangen Sandstränden, die sich bis zum Point of Ayre ziehen, dem nördlichsten Punkt der Insel. Wer von hier direkt Richtung Süden fährt, stößt nach rund zehn Kilometern auf Ramsey, das sich zwar die zweitgrößte Stadt der Insel nennt, aber mit knapp 8.000 Einwohnern eher ein vergrößertes Dorf darstellt. Sonderlich aufregend ist der Ort eigentlich nicht, außer zur TT. Da säumen Hunderte von Fans den Rechtsknick am Parliament Square, direkt vor dem Pub „The Swan“, bevor es im Süden der Stadt auf den berühmten Hairpin zugeht, der langsamsten Stelle des gesamten Kurses. Ab hier geht es bergauf, etwa eine Meile später kommen wir durch „Gooseneck“, eine bei Fotografen sehr beliebte Rechtskurve, weil man die Motorräder in voller Schräglage mit einem herrlichen Blick über die Küste im Hintergrund bildlich festhalten kann.
Auf einer Insel in der Irischen See muss man immer mit Regen rechnenÜber das Panorama machen sich die Racer hier natürlich keine Gedanken, sie fokussieren sich auf die Strecke in den Bergen, wo es einige ungeheuer schnelle Geraden und schwierig zu fahrende Highspeed-Kurven gibt. Der höchste Punkt der gesamten Strecke ist Brandywell, wo bereits 422 Höhenmeter seit Ramsey überwunden sind. Während an der Küste noch die Sonne strahlt, kann hier plötzlich dichter Nebel herrschen. Wir haben Glück und die Sicht ist perfekt, sodass der Blick bei „Kate’s Cottage“ auf Douglas und einen gehörigen Teil der Südostküste uns zu einem spontanen Fotostopp nötigt. Die lange Gerade bergab gilt als eine der spektakulärsten Stellen, da die Landstraße durch blühende Heidekrautwiesen auf Creg-ny-baa zuläuft, wo wir gestern noch die Senior TT verfolgt haben. Heute sind wir fast die einzigen Gäste im heimeligen Schankraum. Ab hier folgen wir nicht mehr dem Verlauf der Rennstrecke, sondern biegen zur Küste nach Osten ab. Die schmale Single-Track-Road verläuft kurvig durch die Wiesen, entlang an kleinen Wäldern bis nach Laxey. Dieser bezaubernde kleine Ort bietet gleich zwei Attraktionen, die „Great Laxey Mine Railway“, eine Mini-Dampflok, die ein Nachbau des Originals von 1877 ist und für Touristen die 400 Meter bis zur längst stillgelegten Mine zurücklegt. Das andere ist das „Great Laxey Wheel“, ein riesiges Wasserrad aus dem Viktorianischen Zeitalter. Uns lockt allerdings mehr der kleine, aber feine Strand, der nicht nur Ruhe, sondern auch nette Cafés und sogar eine Eisdiele bietet. Bis Ramsey schlängelt sich die Straße die Küste entlang. Unsere Fähre legt erst am Abend ab. Wir verbringen die Zeit mit einem Bummel über die Promenade, testen noch eine Fish-&-Chips-Bude und zum Abschluss hocken wir uns in einen kleinen Biergarten vor einem der vielen Pubs und genießen die Aussicht. In der kurzen Zeit auf der Isle of Man haben wir unfassbar viel erlebt. Das spektakulärste Rennen der Welt, wunderschöne Landschaften und freundliche Manxmen. Wir können verstehen, dass nicht wenige TT-Fans jedes Jahr auf die Insel in der Irischen See reisen.
Motorradtour Isle of Man – Eile mit Weile – Infos
Allgemeine Infos
Allgemeines
Die Isle of Man liegt in der Irischen See auf halbem Weg zwischen England und Irland. Auf der 572 qm großen Insel leben 85.000 „Manxmen“, in ihrer Nord-Süd-Ausdehnung misst sie 53 km. Die Berge steigen an der Westküste steil auf, der Snaefell ist der höchste Berg mit 621 m. Die Isle of Man ist die erste Nation, die von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt wurde. Aufgrund ihres autonomen Status mit eigener Gesetzgebung gilt die Insel als Steuerparadies.
Sehens- & erlebenswert
Die Hauptstadt Douglas hat rund 28.000 Einwohner und bildet das wirtschaftliche Zentrum, wo auch die Fähren aus England und Irland anlegen. Die TT ist das älteste und gefährlichste Motorradrennen der Welt und existiert seit 1907. Die Strecke – der Snaefell Mountain Course – ist 60,7 km lang und verläuft über Landstraßen und durch Ortschaften. Landschaftlich ist die Isle of Man eine gelungene Mischung aus Schottland und Irland. Auch abseits des Rennens bietet die Insel wunderschöne Plätze und Ausblicke, wie Port Erin im Süden und Peel an der Westküste.
Unterkunft
Da die Preise zur TT auf der Isle of Man sprunghaft anziehen, empfiehlt sich einer der zahlreichen Campingplätze, die über die gesamte Insel verstreut sind. Auch hier gilt: unbedingt vorbuchen! Zwar gibt es auch Bed & Breakfast auf der Isle of Man, aber die sind zur Raceweek schon Monate vorher ausgebucht.
Routenverlauf
Route 1: Douglas – Crosby – Ballacraine – Glen Helen – Kirk Michael – Ballaugh – Sulby – Ramsey – Mountains – Creg-ny-baa – Douglas Route 2: Douglas – Castletown –Calf Sound – Port Erin – Glenmaye – Peel – Knocksharry – Kirk Michael – Jurby – Point of Ayre Lighthouse – Ramsey – Laxey – Douglas
So lang ist diese Motorradtour: ca. 290 km
Der höchste Punkt der Strecke: 422 Meter über NN
Anreise
Die Fähre über Nacht von Rotterdam nach Hull nehmen, dann sind es über die M62 noch etwa 240 km bis nach Heysham bzw. 210 km bis Liverpool, wo die Fähren nach Douglas starten. Empfehlenswert ist ein Abstecher durch die wunderschönen Yorkshire Dales.
Beste Reisezeit
Die TT findet jedes Jahr zwei Wochen lang von Ende Mai bis Anfang Juni statt. Auf einer Insel in der Irischen See regnet es erwartungsgemäß häufiger, im statistischen Mittel gibt es zur TT jeden dritten Tag Regen, die Temperaturen bewegen sich um die 16 Grad. Wer die Rennen nicht sehen möchte, kann sich im Sommer über 20 Grad freuen.
Verpflegung
Über die britische Küche wird viel gelästert, sie ist aber besser als ihr Ruf. Fish & Chips kommt immer gut und der Fisch ist auf der Isle of Man fangfrisch. Auch der Steak Pie – Rindergeschnetzeltes in Blätterteig – kann empfohlen werden. Dazu gehört ein Bier, hier vornehmlich Guinness oder ein Lager Beer.
GPS-Daten, Karten & Reiseführer passend zur Tour
Isle of Man, Reisehandbuch
Raab und Peters Westflügel Verlag Preis: 13,99 Euro
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