Die Grand American Tourer Street Glide und Road Glide gehen 2024 in einer neuen Generation an den Start. Wichtig ist dieses Update, da es nicht nur einen neuen Motor zu testen gilt, der zunächst exklusiv diesen beiden Modellen vorbehalten ist, sondern auch weil es zahlreiche weitere Änderungen und Verbesserungen gibt, die den Komfort und die Performance auf der Straße verbessern.
Es werde Licht
Das bekannte Design der Sharknose an der Road Glide sowie die Rundscheinwerferoptik samt Batwing-Verkleidung an der Street Glide fasst Harley-Davidson erwartungsgemäß nur sorgsam an und entwickelt sie weiter. So sind vor allem die Lampenpartien sehr markant gestaltet und heben sich von den vorherigen Modellen optisch ab. Insgesamt wirken die Bikes moderner und zeitgemäßer, jedoch ohne dabei den Bezug zu ihren Ahnen zu verleugnen. Der Tank ist länglich und schmal gehalten und mit Kanten im Schulterbereich bestückt. Dazu gibt es neue Felgen, die vorne 18 Zoll und hinten 19 Zoll messen. Auch eine praktische Anpassung im Design hat Harley-Davidson vorgenommen, so sind die Koffer nun etwas breiter. Die Funktion dieser bleibt dagegen unangetastet.
Fahrtests: BMW F 900 GS, Triumph Tiger 900, Ducati Desertx Rally, Triumph Speed 400 & Triumph Scrambler 400 X, Honda Africa Twin Adventure Sports, Kawasaki Eliminator 500, Harley-Davidson Street Glide & Road Glide Touren/Reisen: Entlang der Donau, Vom Harz zum Glockenpalast, 100 Colls – Passfahrspass in Katalonien Motorräder: Royalmehr Enfield Shotgun 650, Moto Guzzi V7 Stone Ten Sonderedition Tests: Held Summer Ride II, Ashley Watson Eversholt Mkii, Bogotto Barton, Shad Terra TR15 CL, Nexx X.WED3 Magazin: BMW vermeldet Rekordabsatz, Zulassungszahlen 2023, Intermot mit neuem Konzept, BMW Days zurück in Garmisch-Partenkirchen
Fahrtests: BMW F 900 GS, Triumph Tiger 900, Ducati Desertx Rally, Triumph Speed 400 & Triumph Scrambler 400 X, Honda Africa Twin Adventure Sports, Kawasaki Eliminator 500, Harley-Davidson Street Glide & Road Glide Touren/Reisen: Entlang der Donau, Vom Harz zum Glockenpalast, 100 Colls Passfahrspass in Katalonien Motorräder: Royalmehr Enfield Shotgun 650, Moto Guzzi V7 Stone Ten Sonderedition Tests: Held Summer Ride II, Ashley Watson Eversholt Mkii, Bogotto Barton, Shad Terra TR15 CL, Nexx X.WED3 Magazin: BMW vermeldet Rekordabsatz, Zulassungszahlen 2023, Intermot mit neuem Konzept, BMW Days zurück in Garmisch-Partenkirchen
Preis: 5,90 €
Milwaukee-Eight 117
Startete der ursprüngliche Milwaukee-Eight noch mit einer Luft-/Ölkühlung, so sind wir bei dieser Weiterentwicklung mittlerweile bei einer Luftkühlung, die von einer Flüssigkeitskühlung im Auslassbereich der Köpfe unterstützt wird. Das Thema Hitzeentwicklung des Motors wird uns aber vermutlich noch etwas länger begleiten. Trotz Absenkung der Leerlaufdrehzahl und diversen Modifikationen scheint die Temperatur nach wie vor das Kryptonit des Motors zu sein, auch wenn er spürbar mehr Laufruhe ausstrahlt als zu Beginn seiner Ära. Der Hubraum ist mittlerweile auf 1.923 ccm angewachsen. Dieser liefert 109 PS und 175 Nm Drehmoment. Die maximale Leistung steht dabei laut Datenblatt bereits bei 5.020 U/min zur Verfügung, während es beim Erstling noch 5.450 U/min waren. Das maximale Drehmoment dagegen bedarf nun höherer Drehzahlen und liegt bei 3.500 U/min an, während es zu Beginn der Motorenära noch 3.250 U/min waren. Rein subjektiv wirkt der Motor nicht unbedingt extrem viel kräftiger, ist aber im höheren Drehzahlbereich spritziger geworden. An der rechten Seite prangt ein deutlich größerer Luftfilter, der auf den ersten Blick anzeigt – hier verrichtet ein 117-cubic-inch-Motor sein Werk. Was den Sound angeht, so stehen wir bei einem Standgeräusch von 93 dB(A), was im Umkehrschluss bedeutet, dass aktuelle Einschränkungen für diese Bikes nicht gelten. Für die Zukunft plant Harley-Davidson den Motorsound, auf den die Marke freilich nicht verzichten kann, weiter zu optimieren. So sollen unnötige mechanische Nebengeräusche des Motors, die unangenehm auffallen und nicht zur Soundkulisse beitragen, stetig weiter ausgemerzt werden, um sich auf den kernigen Sound aus dem Auspuff zu konzentrieren, der zu jeder Harley-Davidson gehört. Sich darauf zu fokussieren, unnötigen Lärm zu vermeiden und dabei den Charakter des Bikes zu erhalten, dürfte viele Gewinner hervorbringen, insofern es gelingt.
Gut gebettet
Eine bessere Anpassbarkeit und erhöhter Komfort werden durch die neuen Fahrwerkskomponenten am Heck erreicht. Die Federvorspannung ist zweifach einstellbar und per hydraulischem Regler fein abstimmbar. Der Federweg erhöht sich dabei erheblich von 55 auf jetzt 76 mm. Das ist spürbar und sorgt für deutlich mehr Fahrkomfort auf schlechten Straßen. Auch erhöht sich die Bodenfreiheit, die inzwischen 140 mm beträgt. Beim Thema Fahrzeuggewicht gibt es ebenfalls gute Nachrichten zu vermelden. Rund acht Kilogramm leichter sind die neuen Modelle. Die Gewichtsersparnis geht dabei 1:1 zugunsten der Zuladung, das zulässige Gesamtgewicht bleibt somit gleich. Es wäre übertrieben zu behaupten, man würde die Schlankheitskur wirklich effektiv bemerken. Mit nun 368 kg (Street Glide) und 380 kg (Road Glide) Fahrzeuggewicht sind wir immer noch mit einem Dickschiff unterwegs. Den Verbrauch beziffert die Company auf 6 Liter Super je einhundert Kilometer.
Fahreindrücke
Auf Testrunde wurde mehrfach das Fahrzeug gewechselt. Dabei fühlte sich die Fahrt auf der schwereren Road Glide für einen Piloten von 1,90 Meter etwas souveräner an als auf der Street Glide. Die Sitzposition ist aufrechter, was in Kombination mit dem hohen Lenker für ein Gefühl von besserer Kontrolle und Übersicht sorgt, während die tiefere Sitzposition der Street Glide vor allem auf längeren Strecken etwas weniger komfortabel erscheint. Weiterhin beschreitet Harley-Davidson einen Weg, auf dem die Fahrzeuge hauptsächlich in Bezug auf die Fahrbarkeit weiterentwickelt werden und das ist in vielen Details zu erkennen.
Großes Kino
In beiden Maschinen ersetzt ein 12,3-Zoll-TFT-Display sämtliche Instrumente. Dieses ist konfigurierbar und ermöglicht so den passenden Anzeigemodus für das bevorstehende Abenteuer auszuwählen. Eine klassische Ansicht mit digitalen Rundinstrumenten gibt es genauso wie eine Option für die große Reise, die Navigationshinweise in den Vordergrund stellt. Auch kommen für beide Modelle Fahrmodi hinzu. Neben dem leistungsreduzierten Rain-Modus stehen auch Road-, Sport- sowie ein frei programmierbarer Custommode zur Wahl. Mit an Bord sind weiterhin kurvenoptimierte Systeme für ABS, Antriebsschlupfregelung und Schleppmomentregelung. Im Cockpit gibt es neben einem großen Ablagefach mit USB-Anschluss in der Road Glide, in der Street Glide sind es zwei kleine Fächer, einen Belüftungsregler und natürlich das fette Soundsystem, das nochmals an Leistung zulegt. Neben dem hochwertigen Bildschirm wirken die verbauten, einfachen Plastikelemente mitunter etwas lieblos und passen nicht wirklich zu einem hochwertigen Fahrzeug dieser Preiskategorie.
Preise
Mit dem 2024er-Jahrgang katapultiert Harley-Davidson sowohl die Street Glide als auch die Road Glide in die Moderne. TFT-Display, Fahrmodi, verstellbare Federelemente hinten und größere Koffer dürften einige der Dinge sein, die Harley-Davidson-Fans in aller Welt auf ihrem Wunschzettel stehen hatten. Das Plus an Komfort und Ausstattung gibt es auch bei Harley-Davidson nicht umsonst. Daher erhöht sich der Anschaffungspreis für beide Varianten, jedoch lediglich um wenige Hundert Euro, auf nun 31.845,-- Euro. Das ist auch für eine Wertanlage Preis genug, oder? Für Österreich gilt ein saftiger NOVA-Aufschlag, sodass sich der Preis dort auf 38.595,-- Euro erhöht. Design- und Customizingoptionen stehen gewohnt vielfältig zur Verfügung. Zur Wahl stehen insgesamt acht Lackvarianten sowie ein schwarzes oder in Chrom gehaltenes Finish.