BMW R 18 Transcontinental & R 18 B Neuvorstellung – Big Boxer auf großer Fahrt
Mit der BMW R 18 Transcontinental und der BMW R 18 B kommen ein massiger Luxus-Tourer und ein stromlinienförmiger Bagger. Ab September sind beide zu haben.
Aus zwei mach vier: BMW Motorrad baut die R-18-Familie aus. Ring frei für die nächste Runde im transatlantischen Modellschlagabtausch: BMW Motorrad erweitert seine Big-Boxer-Familie um zwei weitere Bikes – und kommt damit seinem lang gehegten Wunsch nach einem richtig dicken Stück vom US-Cruiser-Kuchen näher als je zuvor.
Tadaa: Wir präsentieren die neue BMW R 18 Transcontinental (links) und die neue BMW R 18 B (wie „Bagger"). Ab September 2021 rollen die neuen Big Boxer auf die Straße – zu Preisen ab 27.650 Euro und 26.600 Euro.
Fahrfertig bis zu 427 kg schwer
R 18 B und R 18 Transcontinental heißen die beiden Kalorienbomben, mit denen die Bayern vor allem den Amerikanern Heißhunger machen wollen auf ihre "Berlin Built"-Bikes. Die nackte R 18 und die R 18 Classic mit Softbags und Scheibe nehmen sich neben den neuen Modellen nahezu zierlich aus: Der Tropfentank wächst von 16 auf 24 Liter, die Länge legt um 20 Zentimeter zu auf 2.640 mm im Falle der R 18 Transcontinental beziehungsweise 2.560 mm bei der R 18 B. Das fahrfertige Gewicht beträgt 427 kg respektive 398 kg (R 18 B). Zum Vergleich: Die BMW R 18 bringt 345 kg auf die Waage, die BMW R 18 Classic 365 kg.
180 km/h gibt BMW Motorrad für beide als Höchstgeschwindigkeit an. Bei voller Beladung sinkt sie auf 160 km/h. 630 Kilogramm müssen dann bewegt werden. Das bedeutet eine maximale Zuladung von 203 kg für die BMW R 18 Transcontinental und immerhin 232 kg für die R 18 B. Einmal in Fahrt, sollen die neuen R-18-Schwergewichte dank fahrwerkstechnischer Änderungen wie steilerem Lenkkopfwinkel, längerem Nachlauf und kürzerem Radstand BMW-typisch handlich zu bewegen sein. "R 18 B und R 18 Transcontinental sind für Leute gedacht, die das Grand American Touring schätzen – ganz egal wo auf der Welt, ob nun auf der Route 66 oder in Oberbayern", sagt Projektleiter Gerhard Müller.
Lenkerfeste Batwing-Verkleidung
Optisch sorgt dafür in erster Linie die riesige, lenkerfeste Batwing-Verkleidung, die beide Modelle ziert. Bei der BMW R 18 B fällt die Scheibe baggertypisch knapper und schnittiger aus. Bei der R 18 Transcontinental ragt sie hoch auf. Zusammen mit den Windabweisern an den Motorschutzbügeln verspricht sie bestmöglichen Wetterschutz. Heizgriffe haben beide Modelle serienmäßig an Bord, die Transcontinental hat dazu eine Sitzheizung; auf der R 18 B kostet Pöterwärme extra. Gleiches gilt für Trittbretter und die praktische Schaltwippe.
Ein „besonderes Klangerlebnis“ verspricht BMW Motorrad mit den beiden serienmäßigen Frontboxen und den optionalen Soundsystemen. Gitarrenspezialist Marshall passt assoziativ bestens zu den bekannten Fahrmodi „Rock" und „Roll". Molltöne bei "Rain" kommen sicher auch gut.
Soundsysteme von Gitarren-Spezialist Marshall
Die seitlich an der Verkleidung montierten "Flaps" leiten dem Transcontinental-Fahrer hinter seiner Windschildwand bei Bedarf kühlenden Fahrtwind zu . Auf Wunsch kann er es dort mächtig krachen lassen: BMW Motorrad hat den britischen Gitarren- und Boxenspezialisten Marshall mit ins Cruiser-Boot geholt. Serienmäßig sind bei beiden Maschinen zwei 25-Watt-Boxen in die Frontverschalung integriert. Zusätzlich gibt es das Soundsystem Marshall Gold Series Stage 1 mit zwei Subwoofern à 90 Watt in den Koffern plus 180-Watt-Verstärker. Die R 18 Transcontinental kann mit zwei weiteren Boxen in der Rückenlehne des Topcases bestückt werden. Die Mehrbeschallung nennt sich dann Marshall Gold Series Stage 2.
„Berlin Built“: Der markante Schriftzug mit Verweis auf den Herkunftsort ist prominent an vielen Stellen platziert, hier beispielsweise auf dem massiven Bremsflüssigkeitsbehälter. Gegen Aufpreis: SOS-Knopf für das automatische Aktivieren der Rettungskette.
Stilsichere Details im bekannten "Berlin Built"-Style
Sämtliche Anbauteile und Komponenten sind – ganz nach Machart der BMW R 18 – massiv und meist hochglänzend und in der Regel aus dem Vollen gefräst. So gesehen wird sich keiner ernsthaft über das Mehrgewicht durch Verkleidung, Koffer, Soundsystem und Cockpitlandschaft wundern. Die R 18 pfeift auf Leichtbau. Wer in dieser Klasse zuschlägt, will Heavy Metal und lacht über alles andere. Dementsprechend ist die Gewichtsvormachtstellung von BMW R 18 B und R 18 Transcontinental im Vergleich zu den dicksten Dingern von Harley-Davidson und Indian durchaus Teil des Kalküls. Zum Vergleich: Eine Harley-Davidson Ultra Limited wiegt 416 kg, eine Road Glide Limited 423 kg. Die Indian Roadmaster liegt bei 403 bis 412 kg.
Trittbretter gibt es serienmäßig für die neue BMW R 18 Transcontinental. Bagger-Fahrer müssen sie optional ordern.
1.802 ccm Hubraum und 91 PS – wie gehabt
Den bereits heute legendären "Big Boxer" hat BMW Motorrad nicht angefasst: 1.802 ccm Hubraum, 91 PS, 158 Nm bei 3.000 U/min – alles bekannt von R 18 und R 18 Classic, genau wie die glanzvernickelte, offen laufende Kardanwelle und der charakteristische Doppelschleifen-Stahlrahmen. Den Sprint auf 100 km/h erledigt die Transcontinental in 6,0 Sekunden, der R 18 B genügen 5,5 Sekunden. Werte, die angesichts der Leistungskurve Makulatur sind: Zwischen 2.000 und 4.000 Touren liegen immer mehr als 150 Nm Drehmoment an. Bumms in allen Lebenslagen ist somit garantiert. Trotz des hohen Gewichts.
Bling-Bling at its best: Die "Option 719 Galaxy Dust metallic/Titansilber 2 metallic“ ist nichts für Fahrer, die Wert auf einen dezenten Auftritt legen. Der mehrschichtige Flip-Flop-Lack kostet 2.280 Euro Aufpreis für die R 18 B. Für die voluminösere Transcontinental werden 100 Euro mehr fällig.
"First Edition" wird zur Ausstattungslinie
Auch für das Zubehör- und Customizing-Programm der neuen R 18 Transcontinental und R 18 B kooperiert BMW Motorrad in erster Linie mit Roland Sands Design. Hochwertige Aluminium-Frästeile, schwarz eloxierte Oberflächen mit glänzenden und matten Partien – den Style der Design-Kollektionen "Machined" und "2-Tone-Black" kennt man bereits von R 18 und R 18 Classic. Ebenso den "First Edition"-Look (tiefschwarz mit weißer Doppellinierung), der jetzt allerdings ganz normal als Individualisierungspaket (2.400,-- Euro) geordert werden kann, genau wie die sehr auffällige "Option 719 Galaxy Dust metallic/Titansilber 2 metallic" (2.280,-- Euro für die R 18 B, 2.380,-- Euro für die Transcontinental).
Was für ein Cockpit! Cruiser-Fahrer lieben das, wissen die BMW-Designer von Harley-Davidson und Indian. Also volles Programm: vier Rundinstrumente plus 10,25-Zoll-Farb-TFT plus zwei Boxen von UK-Spezialist Marshall.
Neue Cockpitlandschaft mit Rolls-Royce-Gimmick
Das Cockpit ist opulent bestückt. Vier analoge Rundinstrumente – zwei große, zwei kleine, darunter das riesige 10,25-Zoll-Farbdisplay mit gehärteter Glasoberfläche und aufwendiger Begrüßungsanimation. Der Screen kann vollflächig Navigationskarten anzeigen oder im Split-Screen-Modus parallel Instrumente und derlei mehr. Großes Kino, das man in ähnlicher Form bereits von der R 1250 RT kennt, genau wie das optionale adaptive Abstandsradarsystem ACC, das für beide Modelle geordert werden kann. Nettes Gimmick: die "Power Reserve"-Anzeige rechts neben dem Drehzahlmesser. Wie bei den Luxuskarossen von Rolls-Royce zeigt sie an, wie viel Leistungsreserven noch zur Verfügung stehen. Hier wie dort dürfte gelten: grundsätzlich jede Menge.
Premiere bei der legendären Sturgis Motorcycle Rally
Kommen wir zu den Preisen: 26.600,-- Euro begehrt BMW Motorrad für die neue R 18 B, 27.650,-- Euro für die neue R 18 Transcontinental, drei Jahre Garantie inklusive. Zum Vergleich: Die BMW R 18 gibt es ab 20.950,-- Euro, die BMW R 18 Classic ab 23.250,-- Euro. In den Handel kommen sie im September 2021. Offizielle Publikums-Weltpremiere feiern die neuen "Big Boxer"-Bikes am 6. August in Sturgis, South Dakota. Beim größten Motorradtreffen Amerikas. Zwischen schätzungsweise 200.000 Harleys und Indians.