Wenig später wurde auch eine entsprechende Supermoto-Version bei Abstimmungs- und Vergleichsfahrten gesichtet.
KTM, GasGas oder CFMoto?
Das Styling stellte uns zunächst vor Rätsel, da es Hinweise auf CFMoto enthält – nicht zuletzt die Frontlampe im Stil der 800NK. Nach jüngsten Indizien handelt es sich hierbei um die GasGas ES800 und ihre Supermoto-Schwester SM800. Zuletzt verkaufte die spanische Offroad-Marke als Straßenmodelle die ES700 und SM700, adaptierte Versionen von KTMs 690 Enduro und SMC. Dieser Schritt wurde intern in der Zwischenzeit kritisch bewertet, da er zu unnötiger, konzerninterner Konkurrenz geführt habe, und wird künftig mit neuen Modellgenerationen von Enduros und Supermotos korrigiert. So werden bei KTM im Enduro- und Supermoto-Segment vor allem die Einzylinder 690 Enduro und SMC gepflegt und bekommen zusätzlich kleine Schwestermodelle mit dem 390-Label zur Seite gestellt.
Ab der Saison 2025 in den Startlöchern
Die GasGas ES700 und SM700 werden zur Saison 2025 ersetzt durch die hier gezeigten Modelle: Bei der ES800 handelt es sich zunächst um eine zweizylindrige Enduro, die offenbar von der KTM 790 Adventure abgeleitet wird und so mit dieser viele Parallelen aufweist. Zunächst fallen Motor, Rahmen, WP-Federgabel und -Federbein, die Bremsen sowie die Schwinge ins Auge, die allesamt der österreichischen Schwester entnommen sind. Das Design wurde dabei von KTMs Haus- und Hofdesignstudio Kiska gänzlich neu gezeichnet und erscheint in Teilen bereits recht final. Ob die Lampenmaske im CFMoto-Stil jedoch so in Serie kommt, konnten wir noch nicht abschließend klären, darf jedoch bezweifelt werden. Bei Entwicklungsfahrten für die Enduro wurden die Entwicklungsingenieure häufig bei Vergleichsfahrten mit Ducatis DesertX und Yamahas Ténéré 700 gesichtet. Diese dürften in Kernwerten wie Handling, Fahrkomfort, Offroad-Fähigkeiten, Windschutz und Reichweite als Referenz dienen.
Adventure- und Endurovariante geplant
Als zweites Modell dieser Baureihe wird offenbar auch an einer Supermoto-Version gearbeitet, die als SM800 verkauft werden dürfte und die alle Charakteristika der Enduro mit einem segmenttypischen 17-Zoll-Vorderrad, passender Fahrwerks- und Motorabstimmung, geänderter Sitzbank und etwas sparsamerem Windschutz erhält. Beiden gemein sein wird der 799 ccm Hubraum messende Reihentwin, der auch hier recht genau 95 PS leisten dürfte. Die Supermoto dürfte preislich etwas günstiger positioniert werden und so voraussichtlich das günstigste Angebot des 799er-Twins innerhalb des Pierer-Konzernverbunds sein. Dies passt auch zur künftigen Ausrichtung der ursprünglich spanischen Marke GasGas: Ihre Straßenmodelle sollen sich vermehrt an jüngere Kunden richten und so auch preislich entsprechend positioniert werden, ohne dabei aber der Schwester KTM zu sehr ins Gehege zu kommen. Mittelfristig soll das Modellangebot der Spanier noch weiter nach oben ausgebaut werden: Mit einem supermoto-artigen Sporttourer, der von der 947 ccm Hubraum messenden Ausbaustufe des LC8c-Twins aus der 990 Duke angetrieben wird. Produziert werden die Straßenmodelle wohl allesamt von Kooperationspartner CFMoto und werden zur Saison 2025 beim Händler erwartet.