Erwischt – GasGas ES 650, SM 650 und SM 900

Drei neue Modelle von GasGas wurden bei Testfahrten erwischt. Voraussichtlich ab 2026 dürfen sich Freunde der spanischen Marke auf die neuen Modelle freuen.
24.11.2023
| Lesezeit ca. 4 Min.
Bernhard M. Höhne
Bernhard M. Höhne, BMH-Images

GasGas und KTM bisher mit enger Zusammenarbeit

Seit 2019 zählt die spanische Trial-Marke GasGas mittlerweile zum Portfolio von Pierer Mobility und damit zu den Schwestermarken von KTM und relativ schnell wurde auch öffentlich kommuniziert, dass man das Modellangebot auch um Straßenmodelle erweitern würde. Neue Modelle sind dieser Ankündigung aber bislang nicht gefolgt, einzig die ES 700 und die SM 700 kamen als kaum veränderte Versionen der KTM 690 Enduro und 690 SMC auf den Markt und werden seither parallel zu dieser verkauft.

Basis für GasGas bisher vor allem Einzylinder-Motoren

Ähnlich war Pierer vorher auch bei der Übernahme von Husqvarna verfahren. Auf eigenständige Modelle warten die Kunden aber bislang vergeblich. Man hört intern, dass dies zunächst vorwiegend der Tatsache geschuldet war, dass eine passende Positionierung für die Marke innerhalb des Verbunds um KTM und Husqvarna gefunden werden musste. Mittlerweile wurde festgelegt, dass man sich mit den Straßenmodellen der Spanier künftig primär an jüngere Kundschaft zu wenden versucht und will zu diesem Zweck vor allem die Einzylinder-Plattformen von KTM nutzen. Modelle mit Reihenzweizylindermotor werden das obere Ende der Modellpalette bilden, wohingegen die V2-Motoren aus 1290 Super Adventure und 1390 Super Duke Husqvarna und KTM selbst vorbehalten bleiben sollen.

Erste Bilder zeigen mögliche GasGas ES 650 und SM 650

Dies könnte die ES 650, eine Offroad-taugliche, leichte Enduro werden. Rahmen und Fahrwerk stammen aus der KTM 790 Adventure. Der Tankbehälter ist jedoch klassisch vor dem Fahrer platziert.
Dies könnte die ES 650, eine Offroad-taugliche, leichte Enduro werden. Rahmen und Fahrwerk stammen aus der KTM 790 Adventure. Der Tankbehälter ist jedoch klassisch vor dem Fahrer platziert.
Erste Entwicklungsträger dreier Modelle können wir Ihnen hier zeigen. Besondere Hoffnung liegt dabei auf einem bedingt off-road-tauglichen Modell, dass nach als ES 650 auf den Markt kommen könnte. Es nutzt Rahmen und Fahrwerk der KTM 790 Adventure, verzichtet jedoch auf ihre eigenwillige Tankkonstruktion, bei der je ein Tankbehälter vor den Füßen des Fahrers platziert ist. Stattdessen wird dieser klassisch vor dem Fahrer platziert, wird aber in der Folge kleiner ausfallen als beim Schwestermodell. Derzeit finden erste Testfahrten in einer modifizierten 790 Adventure statt, in der bereits Mechanik und Elektronik unter Real-Bedingungen getestet werden können, das Design hat jedoch bislang so gut wie nichts mit dem fertigen Modell zu tun. Beispielsweise ist sehr wohl ein, zumindest karger, Windschutz in Form einer kleinen Scheibe angedacht, jedoch weniger ausgeprägt als bei der Konkurrenz.

Neue Konkurrenz für Yamaha und Ducati?

Anhand unserer Bilder ist auch zu sehen, welche Konkurrenzmodelle sich die Entwickler in Mattighofen zum Vorbild genommen haben: Vor allem Yamaha Ténéré 700 und die Ducati DesertX dienen als Referenz und dies bedeutet, dass auch Off-Road-Fähigkeiten noch höhere Priorität genießen als in der 790 Adventure. Die Yamaha könnte zudem preislich eine gute Referenz sein, ebenso wie im Hinblick auf die Motorleistung.

ES 650 und SM 650 teilen sich ab 2025 den Motor mit der KTM 650 Duke

Zwar ist dies noch nicht gesichert, allerdings ist zu erwarten, dass GasGas nicht mehr den 799ccm Hubraum messenden Lc8c-Reihentwin von KTM verbaut, sondern eine verkleinerte Version dessen, die Ende 2025 in einer 650 Duke Premiere feiert und die hier um die 70 PS leisten dürfte.
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Supermoto-Variante mit 17-Zoll-Vorderrad

Auf derselben Basis wird es wohl auch eine Supermoto-Variante mit 17-Zoll-Vorderrad geben.
Auf derselben Basis wird es wohl auch eine Supermoto-Variante mit 17-Zoll-Vorderrad geben.
Als auf reinen Straßeneinsatz ausgelegtes Schwestermodell zu dieser ES 650 wird es auch einen Supermoto-Ableger geben, der entsprechend SM 650 heißen könnte. Diese tauscht das 21-Zoll-Vorderrad ihrer Schwester gegen ein 17-Zoll-Vorderrad auf Alugussfelgen und sportlicher orientierten Felgen ein und auch hier kommt wohl die schwächste Variante des LC8c-Reihentwins zum Einsatz. Da Ducati seine V2-betriebene Hypermotard vermutlich in absehbarer Zeit auslaufen lässt, wird es künftig wohl nur noch zwei Modelle dieser Kategorie geben.
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Auch eine GasGas mit 900 Kubik wurde gesichtet – im KTM-Kleid

Auch eine GasGas mit 900 ccm Hubraum und zwei Zylindern wurde gesichtet. Möglicher Name: SM 900. Verkleidung und Fahrwerk des Erprobungsträgers sind von KTM. Der Motor, Zweizylinder, 105 PS Leistung, stammt aus der KTM 890 Adventure.
Auch eine GasGas mit 900 ccm Hubraum und zwei Zylindern wurde gesichtet. Möglicher Name: SM 900. Verkleidung und Fahrwerk des Erprobungsträgers sind von KTM. Der Motor, Zweizylinder, 105 PS Leistung, stammt aus der KTM 890 Adventure.
Das zweite Modell kommt ebenso von den Spaniern und wird ebenso in Mattighofen entwickelt, sie könnte SM 900 heißen. Denn hier kommt die stärkere, 889ccm Hubraum messende Version des KTM-Reihentwins zum Einsatz, die auch in der KTM 890 Adventure ihren Dienst tut und dort 105 PS leistet. Etwa so viel dürfte auch die GasGas mobilisieren, die allerdings fahrbereit leichter werden dürfte, da auch sie karger ausgestattet werden wird und einen kleineren Tank bekommt.
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Änderungen an Schwinge, Gabel und Abgasanlage

Erkennbar verändert wurden schon die Schwinge, Auspuffanlage sowie der Radstand und eine flacher stehende Gabel.
Erkennbar verändert wurden schon die Schwinge, Auspuffanlage sowie der Radstand und eine flacher stehende Gabel.
Weitere Änderungen, die am frühen Erprobungsträger bereits erkennbar sind, umfassen eine neue Schwinge, die durch eine neue Auspuffanlage bedingt wird. So windet sich die Schwinge um den neuen Auspuffsammler, der in einen neuen, tiefer positionierten Endtopf mündet. Der Radstand scheint durch die geänderte Schwinge, aber auch durch eine wesentlich flacher stehende Gabel länger, was Rückschlüsse auf die Auslegung zulässt. Dieses Modell dürfte, obwohl auch hier Supermoto-Charakteristika erkennbar sind, auch für längere Strecken ausgelegt werden. Mit einer Präsentation von allen dreien dieser Modelle ist voraussichtlich 2026 zu rechnen.
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