Erwischt! KTMs neues Offroadwunder? Fahraufnahmen der neuen 390 Adventure

Erste Fahraufnahmen einer neuen KTM 390 Adventure zeigen eine deutlich überarbeitete und offroadfähigere Enduro als es der Vorgänger ist.
07.12.2023
| Lesezeit ca. 3 Min.
Bernhard M. Höhne
BMH-Images
Ob Einzylinder mit 44 PS für Einsteiger oder V2 mit 160 PS im oberen Preissegment: Im Moment ist KTM in der Lage, für fast alle Geldbeutel ein passendes Adventure-Bike anzubieten. Als Prämisse steht darüber in der Regel der Firmen-Claim „Ready to Race“, doch gerade das jüngste Mitglied der Adventure-Familie, die 390 Adventure, fällt dabei etwas aus dem Rahmen. Zwar ist sie stilistisch an ihre erwachsenen Schwestern 890 Adventure und 1290 Super Adventure angelehnt, doch den Erwartungen an die Mattighofener, ein kompaktes, bezahlbares, aber gerade auch abseits befestigter Wege fähiges Bike auf die Räder zu stellen, wurde die aktuelle 390 Adventure kaum gerecht. Dabei hatten sie schon lange vor deren Präsentation mit einem sehr offroadfokussierten Konzept experimentiert, das, so scheint es, letztlich aber zugunsten des aktuellen Modells verworfen wurde.
Gut sichtbar: Der neue KTM-Look mit neuer Lichtmaske und steiler Front für die Adventure-Bikes.
Gut sichtbar: Der neue KTM-Look mit neuer Lichtmaske und steiler Front für die Adventure-Bikes.

KTM 390 Adventure deutlich überarbeitet – und offroadorientierter

Voraussichtlich 2025 startet die Nachfolgerin in den Verkauf und aktuelle Fotos nahezu serienfertiger Vorserienmodelle deuten dabei darauf hin, dass das aktuelle Konzept schon wieder ausgedient haben dürfte. Denn für die nächste Generation der Einsteiger-Enduro wird scheinbar nicht nur die Optik, sondern gleich das gesamte Konzept des Modells tiefgreifend überarbeitet. Anders als das aktuelle Modell und auch anders als die bisherige Konkurrentin BMW G 310 GS verzichtet die nächste Generation der kleinsten Adventure darauf, zwar robust, aber vor allem straßentauglich daherzukommen.

21-Zoll-Vorderrad, grobe Stollen und große Federwege

Geländetauglichkeit stand im Fokus. Große Räder, grobe Stollen und viel Federweg sprechen zumindst dafür.
Geländetauglichkeit stand im Fokus. Große Räder, grobe Stollen und viel Federweg sprechen zumindst dafür.
Zwar dürfte auch sie vor allem auf befestigten Wegen gefahren werden, die 21 Zoll vorn und 18 Zoll hinten messenden Felgen, die grobstollige Bereifung und das sehr widerstandsfähig gehaltene Fahrwerk mit erheblich gewachsenen Federwegen deuten bereits darauf hin, dass zumindest dieses Straßenmodell auch ernsthaft in unbefestigtem Geläuf bewegt werden kann und soll.

Neuer KTM-Look auch für die 390 Adventure

Das Styling erinnert mit seiner nun steil aufragenden Front und dem vergleichsweise hoch montierten Scheinwerfer mit seinen beiden insektenartig wirkenden LED-Projektionslinsen dabei wohl nicht zufällig an die Schwester 450 Rally, die jahrelang bei der Dakar-Rallye von Sieg zu Sieg eilte. Ebenfalls in das Design eingearbeitet ist das neue Familiengesicht der Österreicher, das künftig auf das etablierte „Split-Face“ verzichtet und stattdessen dreidimensional ausgearbeitete Scheinwerfer zur Schau trägt. Die 990 Duke und die 1390 Super Duke R hatten diesen neuen Look erst kürzlich eingeführt. Insgesamt ergibt sich, auch dank offenbar in alle Richtungen gewachsener Dimensionen, ein überaus erwachsener Look, der mit dem derzeitigen Modell nur noch sehr wenig gemein hat.

LC4c-Einzylinder das Herzstück

Technisch bildet künftig auch hier der neue LC4c-Einzylinder das Herzstück, der kürzlich in der neuen 390 Duke Premiere feierte. In der Adventure wird der Hubraum ebenso die bereits bekannten 399 ccm betragen und auch die 45 PS Spitzenleistung der Duke-Schwester bilden einen guten Richtwert. Ihr Rahmen wird auf den ersten Blick wohl ebenso von der 390 Duke übernommen, allerdings in leicht überarbeiteter Form.
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Gabel und Schwinge sind Neukonstruktionen

Gabel und Hinterradschwinge sind für die KTM 390 Adventure komplett neu konstruiert worden.
Gabel und Hinterradschwinge sind für die KTM 390 Adventure komplett neu konstruiert worden.
Die Hinterradschwinge ist eine Neukonstruktion, offenbar eigens für die Adventure, möglicherweise um der künftig robusteren Auslegung des Modells Rechnung zu tragen. Das gilt genauso für die Vorderradgabel, die offenbar einiges mehr an Federweg als bislang mitbringt. Diese Änderungen werden, mit Ausnahme des höheren Lenkers, etwa zeitgleich wohl auch erstmals bei einer 390 Enduro zum Einsatz kommen und auch ein früher Prototyp einer 390 Adventure mit größerem Tank, möglicherweise ein Vorbote einer späteren Travel-Version, wurde bereits gesichtet.

Fertigung vermutlich in Indien – ab 2025

Allen künftigen Versionen gemein, ebenso einem wahrscheinlichen Schwestermodell unter dem GasGas-Label, ist, dass sie auch künftig im indischen Pune von Pierer Mobility-Anteilseigner Bajaj produziert werden. Künftig vermutlich gemeinsam mit allen weiteren Einzylindermodellen und neuen Modellen mit 650er-Twin. Spätestens ab Frühjahr 2025 dürfte es so weit sein.
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