Im Jahr 2017 besetzt KTM erstmals das Mittelklasse-Segment mit einem Reihenzweizylinder. Der Motor wurde seinerzeit in der
790 Duke eingeführt und LC8c getauft, analog zum LC8 genannten großen Bruder, dem V2, der unter anderem in Super Duke und Super Adventure eingesetzt wird. Inzwischen hat der Reihentwin mehrere Evolutionsstufen durchlaufen und ist in Europa der umsatzstärkste Antrieb für die Mattighofener. Die aktuelle Ausbaustufe kommt seit diesem Jahr in der 990 Duke zum Einsatz und bringt in dieser mittlerweile 947 ccm Hubraum und 123 PS Spitzenleistung mit.
Hubraumreduzierte Variante des LC8c
Um künftig eine breitere Kundschaft ansprechen zu können, wollen die Österreicher diesen Motor spezifischer an einzelne Kundengruppen anpassen und damit ein größeres Modellangebot anbieten. Bereits bestätigt ist dabei eine hubraumreduzierte Variante des LC8c, die in der künftigen
650 Duke zum Einsatz kommen und ab Frühjahr 2026 gegen Yamahas
MT-07 antreten wird. Auch eine 650 Adventure ist auf dieser Basis geplant.
Weiterer Ausbau für Liebhaber von Sportlern
Doch auch die sportlich orientierten Kunden, denen die 990 Duke noch zu zahm ist, sollen auf ihre Kosten kommen. So planen die Mattighofener eine weitere Ausbaustufe, die speziell für sportlichere Modelle ausgelegt wird. Erste Leistungsdaten, die für die 990 RC R bestätigt wurden, weisen auf eine Spitzenleistung bei 128 PS hin und damit einen vergleichsweise geringen Zuwachs.
Moderates Leistungsplus
Bei Prüfstandsläufen im Laufe der Entwicklung wurde er bereits mit knapp unter 140 PS gemessen. Um noch Potenzial für spätere Upgrades zu lassen und nebenbei dem neuen Konzernmitglied MV Agusta und seiner 147 PS leistenden F3 800 mehr Raum zu lassen, bleibt es zunächst bei einem moderaten Leistungsupdate. Der Hubraum verbleibt zunächst bei 947 ccm, doch die Maximaldrehzahl steigt angeblich auf rund 11.500 Umdrehungen.
Zunächst wird dieser Motor in gleich zwei sportlichen Modellen unterschiedlicher Ausprägung an den Start gehen: In der 990 Duke R und der erwähnten 990 RC R. Die 990 RC R wurde bereits offiziell angekündigt und speziell für sie wurde der Motor ursprünglich weiterentwickelt. Bei ihr handelt es sich um ein Mittelklasse-Sportbike, das vor allem als Gegner für Aprilias
RS 660 konzipiert wurde, dessen Straßenversion derzeit letzte Erprobungsrunden in Österreich und Spanien dreht.
KTM 990 Duke R und 990 RC
Sportliche Fahrer, die Naked Bikes bevorzugen, sollen bei der 990 Duke R auf ihre Kosten kommen. Diese verwendet das bei der
890 Duke R bewährte Rezept, das bekannte Standardmodell sportlich aufzuwerten. Sie ist von außen an der voll einstellbaren 48-Millimeter-WP-Apex-Gabel erkennbar. Diese wird aus der 990 RC übernommen, ebenso wie die Michelin Power Cup 2 Semi-Slicks. Anders als bei der 990 RC, die auf Brembos neue Hypure-Bremsen setzt, kommen bei der 990 Duke R jedoch Brembo Stylemas zum Einsatz, noch immer ein Upgrade gegenüber den J.Juan-Bremsen der regulären 990 Duke.
KTM 990 SMT und 990 Adventure
Das andere Ende des Einsatzspektrums wird später die 990 SMT abdecken, wie bislang eine Art mittelstreckentaugliche Supermoto-Version der kommenden 990 Adventure. Anders als diese, setzt die SMT auch künftig auf Raddimensionen 120/70-17 vorne und 180/55-17 hinten, jeweils auf Alugussfelgen. Der modifizierte Hauptrahmen, der gänzlich neue Heckrahmen der teilweise aus Aluguss besteht, der geteilte Kühler, die geänderte Abgasanlage und damit die von 990 Duke und 990 RC inspirierte Schwinge sind ebenso auf ersten Fotos von frühen Prototypen erkennbar wie das stärker vom Enduro-Look geprägte Styling der 990 Adventure und das in der
1390 Super Adventure erstmals zum Einsatz kommende neue Infotainment-System. Das wichtigste Differenzierungsmerkmal zu ihren Adventure-Schwestern wird aber auch hier der Einsatz der ursprünglich für die 990 RC konzipierte Ausbaustufe des LC8c, und der aggressivere Charakter des Motorrads, der damit einhergehen wird.
Zu erwarten ist die Markteinführung für die 990 RC und die 990 Duke R Anfang 2025. Die 990 SMT wird ein Jahr später erwartet.