
Dank variabler Sitzhöhe auch für kleine Fahrer geeignet!
Jetzt also rauf auf die Maschine und probe sitzen. Okay, das ist schon mal vielversprechend. Die Sitzposition überzeugt und fordert regelrecht zu einer Testfahrt heraus. Standardmäßig kommt die BMW mit einer Sitzhöhe von 820 Millimeter daher. Beim Kauf der F700 GS kann man allerdings zwischen vier unterschiedlichen Sitzbänken wählen. Die niedrige Variante senkt die Sitzhöhe um ganze 30 Millimeter auf 790 Millimeter ab und bietet so auch kleineren Fahrern einen sicheren Stand. Für die groß gewachsenen unter uns bietet sich wohl eher die Variante Rally, denn diese bringt die Sitzhöhe auf 860 Millimeter. Getreu dem Motto – „Wie man sich bettet, so liegt man“ – gibt es für alle, die ihren vier Buchstaben etwas Gutes tun wollen, auch eine Komfort-Version der Sitzbank. Mit dieser erreicht man eine Sitzhöhe von 835 Millimetern, ist aber auch gleich mal 100,-- Euro mehr los. Da der bayrische Hersteller damit wirbt, dass dieses Motorrad auch speziell für die Fahrerinnen die perfekte Wahl sei, muss noch etwas kommen – und das tut es natürlich auch. So besteht ab Werk die Möglichkeit, die GS auf 765 Millimeter tiefer legen zu lassen.Das ist niedrig, keine Frage und zusammen mit einem vollgetankten Gewicht von 209 Kilogramm lässt sie sich auch wirklich von jedem gut handeln. Ein kurzer Blick auf die Instrumente reicht und man hat alle relevanten Informationen erhalten.

Der Name täuscht – denn der Hubraum beträgt 798 ccm
Verlieren wir keine Zeit und starten den Motor unserer 700er, die eigentlich mit ihrem von 652 auf 798 ccm erhöhten Hubraum eher eine 800er ist. Der Reihenzweizylinder leistet jetzt 75 statt 71 PS wie noch bei der Vorgängerin. Diese erreicht er allerdings auch nur bei einer etwas höheren Drehzahl von nun 7.300 U/min. Laut BMW soll die F 700 GS dank des erhöhten Hubraums und einer kürzeren Getriebeübersetzung auch deutlich spritziger als die 650er geworden sein. Fest steht, dass die 700er GS ein sehr kultiviertes Laufverhalten in den unteren Drehzahlen an den Tag legt. Bis 4.500 U/min kann man beruhigt am Hahn drehen, danach spürt man jedoch deutliche Vibrationen. Allerdings besteht auch nur selten Anlass, den Motor so hoch drehen zu lassen. Halten wir also fest, motortechnisch ist die GS mit dem Prädikat „gutmütig“ zu versehen. Dank der möglichen Drosselung auf 48 PS, auch für A2-Führerscheinneulinge oder Aufsteiger.
Überzeugt durch leichtes Handling und serienmäßigem ABS
Auf der Straßen überzeugt uns die kleinen GS durch das erstaunlich leichte Handling und ihre Wendigkeit. Sie lässt sich hervorragend durch die Kurven des Odenwalds manövrieren und zeigt dabei stets absolute Spurtreue. Wer das an sich schon gute Fahrverhalten noch ein wenig komfortabler machen möchte, kann dieses mit vielen elektronischen Helferlein wie, ASC (Automatic Stability Control), ESA (Electronic Suspension Adjustment) mit drei Fahrmodi (Sport, Normal und Komfort) oder der RDC Reifendruckkontrolle, tun. Einen deutlichen Preisvorteil erhält man, wenn man alles zusammen im angebotenen Safety Paket ordert. Nicht auf den Geldbeutel schlägt hingegen das serienmäßige Anti-Blockeier-System. Auch der erste gute Eindruck der Sitzposition findet sich jetzt wieder, denn auch mit Sozia lässt sich die GS problemlos fahren. Einzig der originale Windschild trübt die Fahrfreude etwas, bietet es dem Fahrer doch nur wenig Schutz. Allerdings kann man hier zum Beispiel auf den besseren Windschild der F 800 GS zurückgreifen.
