
Hält die Z1000SX auch, was sie verspricht?
Was haben die Veränderungen an der SX denn nun gebracht? Dies lässt sich natürlich nur feststellen, wenn man sich morgens nach einem ausgiebigen Frühstück nach draußen begibt und eine Runde dreht. Beim obligatorischen Gang rund um das Motorrad springt einem das unverkennbar Kawasaki-typische Design ins Auge. Die SX kann ihre Abstammung vom Streetfighter Z1000 trotz der schicken Verkleidung, der einstellbaren Scheibe und den an die klare Linienführung der Verkleidung angepassten Koffer nicht verleugnen. Die mächtige Vier-in-Vier-Auspuffanlage verrät deutlich ihren Ursprung. Unsere Testmaschine war dazu in dem typischen Kawasaki-grün lackiert. Der Druck auf den Anlasserknopf erweckt den Reihenvierzylinder zum Leben und der Motor säuselt in der Warmlaufphase sanft vor sich hin. Erst der Dreh am Gasgriff fördert das heisere, etwas aggressivere Motorengeräusch zutage.

Motor und Fahrwerk unterstreichen die sportlichen Gene!
Schon nach ein paar gefahrenen Kilometern und den ersten Kurven sind die aufgezogenen Bridgestone S20 warm genug, um die Drosselklappen des Reihenvierzylinders weiter zu öffnen und den Kurventanz zu beginnen. Der überarbeitete Motor besitzt noch etwas mehr Leistung und Drehmoment und katapultiert mich von Kurve zu Kurve. Dabei zeigt sich die außergewöhnliche Handlichkeit des Sporttourers. Ohne Mühe lässt er sich durch enge Kurven treiben und zeigt selbst bei lang gezogenen, schnell gefahrenen Biegungen eine enorme Stabilität. Das sportlich abgestimmte Fahrwerk zeigt hier seine Qualitäten. Dank der dreistufigen Traktionskontrolle kann man schon recht früh am Kurvenausgang den Hahn spannen und auf die nächste Gerade schießen. Die ebenfalls modifizierte Bremsanlage mit einer neuen Radialpumpe und Monoblockzangen sorgt vor der nächsten Kurve dafür, dass die Maschine schnell und zuverlässig heruntergebremst werden kann. Kraftvoll beißen die Zangen zu und das ABS von Bosch sorgt dafür, dass man das Vorderrad nicht überbremst. Dabei ist die Bremse hervorragend dosierbar und selbst bei mehrfachen harten Bremsmanövern nicht überfordert.
Leider hat man bei der Überarbeitung vergessen, eine Ganganzeige nachzurüsten, doch wirklich notwendig ist sie dank der Elastizität des Motors nicht. Aber der Motor ist nicht nur drehfreudig und elastisch zugleich, er ist auch sparsam. Mit einem Verbrauch zwischen fünf und fünfeinhalb Litern und einem Tankvolumen von 19 Litern lassen sich Etappen von über 300 Kilometern locker realisieren. Wo viel Licht ist, da ist bedauerlicherweise auch immer ein wenig Schatten. Bei einer Drehzahl von ca. 5000 U/min sind deutliche und äußerst lästige Vibrationen in den Lenkerenden zu verspüren. Und an heißen Tagen oder im Stadtverkehr bläst der Ventilator die heiße Abluft des Motors direkt auf die Unterschenkel.
