Bereits gefahren: Indian Challenger Limited

15.04.2020
| Lesezeit ca. 2 Min.
Joséphine Eder, Indian Motorcycles
Den besten amerikanischen Big-Twin-Bagger will Indian mit der neuen Challenger auf die Räder gestellt haben. Bei unseren ersten Fahrten keimt Zuversicht auf, dass sie damit nicht übertrieben haben. Ihr brandneuer, wassergekühlter V2, mit knapp 1.800 ccm Hubraum, wuchtet bis zu 178 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle. Aus engen Ecken heraus zerrt der 377-Kilo-Tourer damit gewaltig gen Horizont. Zum Glück schrecken besagte Kehren uns nicht ab, denn Indian gönnte dem Bagger genügend Schräglagenfreiheit, um selbst an einer Sonntagstour im kurvigen Harz Gefallen zu finden. Auch die montierten Metzeler Cruisetec harmonieren mit dem Fahrwerk der Indian und vermitteln viel Vertrauen.

Zum Rasen ist der große Tourer indes nicht gebaut. Am deutlichsten wird das bei den Bremsen, die sich gut dosieren lassen, aber viel Handkraft verlangen, will man die Challenger abrupt verzögern. Gleiten, es fließen lassen, das ist die Gangart, für die sie gebaut wurde. Großzügigen Windschutz bietet dabei die hoch aufragende Verkleidung, deren Scheibe sich in ihrer Höhe elektrisch verstellen lässt. Das alles geht, ohne eine Hand vom Lenker nehmen zu müssen. Ohnehin gefällt die intuitive Bedienung der Indian. Trotz reichhaltiger Ausstattung muss niemand das Handbuch studieren, um eine Runde um den Stausee drehen zu können.
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Ein Update täte einzig der Software des integrierten Navigationssystems gut. Mit der Eingabe von exakten Adressen kommt es gut zurecht. Will man hingegen nur durch eine Ortschaft auf der Route hindurchgeleitet werden, muss für die Eingabe dennoch eine Zieladresse herausgesucht werden. Das fordert Geduld. Genau dorthin leitet das Navi dann auch und lässt uns so lange wenden, bis wir an der eingegebenen Hausnummer angekommen sind. Handelt es sich, also um Zwischenziele, storniere ich die Eingabe lieber, kurz bevor ich den Wegpunkt passiere. Eine Eigenheit, die ich schnell verinnerlicht habe. Gut ablesbar ist dabei das Display und selbst bei direkter Sonneneinstrahlung ausreichend kräftig.
Schön ins Design der Challenger integriert, gefallen die lackierten, abschließbaren Seitenkoffer. Trotz großzügigem Volumen – ausreichend für das Gepäck eines ganzen Wochenendes – sind sie zu schmal geschnitten, um einen Helm aufnehmen zu können. Dafür öffnen und schließen sie schlüssellos über die Zentralverriegelung der Zündung.
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Entspannt fällt die Sitzposition hinter dem gigantischen Lenker aus. Auch mit den weit vorn positionierten Trittbrettern sitzt der Fahrer aufrecht, mit geradem Rücken. Der Dank hierfür gilt der breiten, gut geschnittene Sitzbank, die Becken und Steiß des Fahrers vorbildlich stützt. So lässt es sich tagelang aushalten, beim Genuss des beruhigenden Beats der Indian Challenger.
#Indian#Test#Tourer
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