Im Offroad-Bereich ist Husqvarna kein unbeschriebenes Blatt. Das goldene Zeitalter brach für die schwedische Marke an, als der Motorrad-Geländesport boomte und in den 60er- und 70er-Jahren an Popularität gewann. Mit anhaltenden Siegesserien bei einigen der wichtigsten Rennen rund um die Welt dominierte Husqvarna im World Motocross. 14 WM-Titeln im Motocross, 24 Enduro-Europameisterschaften und 11 Siege bei der Baja 1000 machten Husqvarna zur festen Größe im Motorrad-Geländerennsport.
Ein paar Jahrzehnte später teilt sich das Tochterunternehmen der KTM AG nicht nur den hervorragenden Ruf im Offroad-Bereich, sondern bei vielen Modellen auch die Technik mit den Österreichern. Wie bei der Husqvarna 701 Enduro.
Die auf technischer Basis der ehemaligen KTM 690 SMC entwickelte Maschine ist jedoch weit mehr als ein Abklatsch des bereits bestehenden. Zugegeben, viele Teile sind identisch und der Motor ist uns mittlerweile auch kein Unbekannter mehr, gibt der bärenstarke Eintopf doch genauso in der Vitpilen 701 den Ton an. Ihre 74 PS bei 8.000 U/min bringen ausreichend Dampf mit sich. So hüpft die Enduro schon nach dem ersten kurzen Gasschub gekonnt aufs Hinterrad und vermittelt schnell das Gefühl, dort auch verbleiben zu wollen. Unter anderem ist dies dem im Heckrahmen untergebrachten Tank und der somit optimierten Gewichtsverteilung zu verdanken.
Abseits der Straße talentiert
Ihre wahren Qualitäten zeigt sie im Gelände. Die serienmäßig montierten Continental TKC 80 sorgen im Gelände für ausreichend Grip und das typische 21-Zoll-Vorderrad vermittelt dem Fahrer das Gefühl, beinahe jedes Hindernis erklimmen zu können. Hinzu kommt eine erhabene Sitzposition, die aus dem breiten und hoch angesetzten Lenker sowie der Sitzhöhe von knapp 950 mm resultiert.
Ausgabe 88/2018 von Motorrad & Reisen als PDF mit folgendem Inhalt:
Motorräder: Vergleich: Yamaha Tracer 900 GT vs. Ducati Multistrada 950, Husqvarna 701 Enduro, Triumph Tiger 1200, Kawasaki Z1000R, BMW C 400 X
Touren: Mit der Harley an der Adria: Dalmatien, Kurvenspaß: Harztour, Reisetagebuch: Jakobsweg, Zu dritt auf einem Motorrad: Dolomiten, Historisch unterwegs:mehr Burgenstraße
Motorräder: Vergleich: Yamaha Tracer 900 GT vs. Ducati Multistrada 950, Husqvarna 701 Enduro, Triumph Tiger 1200, Kawasaki Z1000R, BMW C 400 X
Touren: Mit der Harley an der Adria: Dalmatien, Kurvenspaß: Harztour, Reisetagebuch: Jakobsweg, Zu dritt auf einem Motorrad: Dolomiten, Historisch unterwegs: Burgenstramehrße
Preis: 3,90 €
Auch für eine gewisse Langstreckentauglichkeit ist gesorgt. So findet sich im Zubehörprogramm die Halterungen für zwei seitliche Gepäcktaschen mit jeweils 15 Liter Stauraum. Längere Touren auf Asphalt sind dank des moderaten Verbrauchs von rund 4,5 Liter durchaus möglich. In Kombination mit dem 13 Liter großen Tank ergibt das eine Reichweite von rund 280 Kilometer. Ein abschaltbares ABS-System von Bosch und schwimmend gelagerte Brembo-Bremsen mit 300 Millimetern vorn und 240 Millimetern Durchmesser hinten bringen die Enduro abseits der Straße sicher zum Stehen. Für andauernde Kurvengeschlängel auf griffigem Asphalt sind sie etwas zu schwach dimensioniert. Der Druckpunkt hingegen ist klar definiert und die einstellbaren Armaturen lassen sich gut bedienen.
Herausragendes Fahrwerk
Das Fahrwerk des hauseigenen Herstellers WP ist erstklassig. Die Upside-down-Gabel lässt sich in Zug- und Druckstufe über ein Einstellrad am oberen Ende der Holme einstellen. Gleiches gilt für das Zentralfederbein hinten. Mit 275 Millimetern bietet die Enduro 701 ausreichend lange Federweg für große Abenteuer. Das reduzierte Cockpit, bestehend aus TFT-Display, ABS-Leuchte und einigen Kontrolllampen, macht einen übersichtlichen Eindruck und informiert den Fahrer über die wichtigsten Parameter.