Hanspeter Küffer
J. Wright, Ula Serra
Als Nachfolgerin des legendären Allrounders ER-6n trat die Kawasaki Z650 vor drei Jahren ein unvergleichlich schwieriges Erbe an. Doch das im sportlichen Stil der großen Schwester Z900 gezeichnete Mittelklasse-Bike erfüllte die Erwartungen ihrer Entwickler von Anfang an perfekt und schaffte gleich im ersten Jahr den Sprung aufs Bestseller-Podest. 2019 verpasst die Z650 das Treppchen erstmals nur ganz knapp, doch das will Kawasaki mit der nachgeschärften Version nun wieder ändern.
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Ausgabe 97/2020 von Motorrad & Reisen als PDF mit folgendem Inhalt:
Motorräder: Triumph Tiger 900, Vergleichstest: BMW F 900 XR & S 1000 XR, BMW F 900 R, Harley-Davidson Sport Glide & Heritage Classic 114, Kawasaki Ninja 1000XS, Kawasaki Z650 , KTM 390 Adventure
Touren: Von Nantes nach Saint-Malo – Bretagne, Deutschland Tour: Von Lohne nach Bregenz, mehr Kurvig vorbei am Juragestein: Schwäbische Alb
Zuletzt aktualisiert: 26.02.2020
4 Seiten Fahrtest als PDF
Zuletzt aktualisiert: 26.02.2020
Motorräder: Triumph Tiger 900, Vergleichstest: BMW F 900 XR & S 1000 XR, BMW F 900 R, Harley-Davidson Sport Glide & Heritage Classic 114, Kawasaki Ninja 1000XS, Kawasaki Z650 , KTM 390 Adventure
Touren: Von Nantes nach Saint-Malo – Bretagne, Deutschland Tour: Von Lohne nach Bregenz, Kurvig vorbei am Juragestein: Schwäbische A mehrlb Radikalerer Look
Das Design der Neuen ist nun noch radikaler dem Look der großen Z-Schwestern nachempfunden. Insbesondere die deutlich schärfer gezeichnete Front mit integrierten LED-Scheinwerfern wirkt noch radikaler, muskulöser, aber auch stilvoller und stimmiger. Im Heckbereich sind die Änderungen dagegen weit weniger augenfällig. Ganz im Gegensatz zum Cockpit. Der 4,3 Zoll große, bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen perfekt ablesbare TFT-Bildschirm zeigt alle wichtigen Angaben. Dazu kommt, dass die Z650 unter Verwendung der Kawasaki-Rideology-App mit dem Smartphone gekoppelt werden kann, um relevante Bike-Daten zu übertragen. Selbst Routentracking, also das Aufzeichnen einer gefahrenen Route, ist möglich. Touchscreen und Bluetooth gibt es jedoch (noch) nicht.
Bewährtes Fahrwerk, neue Bereifung
Weit weniger auffällig sind die technischen Änderungen und das sowohl in optischer als auch fahrdynamischer Hinsicht. Selbst die maximale Leistung bleibt mit 68 PS bei 8.000 U/min unverändert und das obwohl am Ein- und Auslassbereich des Zylinderkopfs sowie am Auspuff und an der Airbox relativ viel geändert wurde. Der 649 ccm große Reihenzweizylinder ist nun Euro-5-ready. Bezüglich Fahrwerk bleibt dagegen alles beim Alten und das ist eigentlich gut so. Bis auf die Federvorspannung hinten kann an den Radaufhängungen nichts eingestellt werden. Neu ist dagegen die Dunlop-Sportmax-Roadsmart-2-Bereifung. Bei Kälte wenig vertrauenerweckend, funktionieren die Gummis auf ordentlicher Betriebstemperatur jedoch ordentlich.
Individuelle Anpassung
Auch die Sitzposition ist eigentlich wie gehabt, was vor allem kleinere Fahrer und vor allem die Damenwelt freuen wird. Fahrern über 175 Zentimetern empfiehlt sich jedoch der optionale, um drei Zentimeter höhere Sattel, welcher einen entspannteren Kniewinkel und eine frontlastigere Fahrposition bewirkt. Lobenswert sind die fünffach einstellbaren Handhebel für Bremse und Kupplung. Dazu kommt, dass umfangreiches Original-Zubehör eine weitere Betonung des sportlichen Designs sowie Optimierungen bezüglich Komfort und praktischem Nutzen ermöglicht.
Agiles Handling
Nebst geringem Gewicht (vollgetankt 188 kg), sportlicher Geometrie und kompakten Abmessungen trägt auch die nicht übermäßig breite Bereifung (120/70ZR17 vorne, 160/60ZR17 hinten) maßgeblich zu den agilen Handlingseigenschaften bei. Wieselflink und leicht lässt sie sich von einer Schräglage zur anderen umlegen, sie bleibt stabil und findet nahezu wie von selbst die optimale Linie. Die optimale Linie findet Kawasaki auch bezüglich des Preises: Die Grüne kostet 6.995,-- Euro, die beiden weiteren Versionen in Schwarz (siehe Fotos) oder Weiß mit grünen Rahmen je einen Hunderter mehr.
Technische Daten:
Kawasaki | Z650 |
Motor | flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenzweizylinder |
Bohrung x Hub | 83 x 60 mm |
Hubraum | 649 ccm |
Nennleistung | 68 PS (50,2 kW) / 8.000 U/min |
max. Drehmoment | 64 Nm bei 6.700 U/min |
Verdichtung | 10,8:1 |
Motorsteuerung | elektrisch |
Abgasreinigung | Euro 5 |
Höchstgeschwindigkeit | 191 km/h |
Wartungsintervalle | Erstinspektion 1.000 km, danach alle 12.000 km |
Kraftübertragung | |
Kupplung | Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt |
Getriebe | 6-Gang |
Endantrieb | O-Ring-Kette |
Fahrwerk/Bremsen | |
Rahmen | Gitterrohrrahmen, hochfester Stahl |
Federelemente vorne | 41-mm-Teleskopgabel |
Federelemente hinten | horizontaler Back-Link Gasdruck-Stoßdämpfer mit einstellbarer Federbasis |
Federweg v/h | 125 mm / 130 mm |
Radstand | 1.410 mm |
Nachlauf | 100 mm |
Lenkkopfwinkel | 24° |
Reifen vorne | 120/70ZR17M/C |
Reifen hinten | 160/60ZR17M/C |
Bremse vorne | halbschwimmende 300-mm-Doppel-Petal-Bremsscheiben, Doppelkolbenbremssattel |
Bremse hinten | 220-mm-Einzel-Petal-Bremsscheibe, Einkolbenbremssattel |
ABS | vorhanden |
Maße/Gewichte | |
Länge | 2.055 mm |
Breite (Lenker) | 765 mm |
Höhe (ohne Spiegel) | 1.065 mm |
Sitzhöhe | 790 mm |
Gewicht fahrfertig | 188 kg |
zul. Gesamtgewicht | 388 kg |
Zuladung | 200 kg |
Tankinhalt | 15 Liter |
Fahrzeugpreis | ab 6.995,-- Euro (ab Werk) |