Das Projekt eines wasserstoffbetriebenen Motorrads mit Verbrennungsmotor startete bei Kawasaki im März 2023. In diesem Jahr begann das Entwicklungsteam dann mit Testläufen und der öffentlichen Demonstrationsfahrt.
Basis ist der Motor der Ninja H2
In der Maschine ist ein Wasserstoffmotor installiert, der auf dem 998-ccm-Reihenvierzylindermotor mit Kompressor basiert – bekannt aus der Ninja H2. Selbstverständlich wurden Modifikationen vorgenommen, die eine direkte Einspritzung von Wasserstoff in die Zylinder ermöglichen. Das Fahrgestell des Motorrads wurde außerdem so konzipiert, dass es Wasserstofftanks und ein System für die Wasserstoffzufuhr aufnehmen kann. Das Besondere an einem Motorrad mit Wasserstoffverbrennung ist das lebendige Fahrgefühl, das Biker vom Benzinmotor kennen und schätzen – mit dem Unterschied, dass der Wasserstoffmotor hauptsächlich Wasser ausstößt. Beim Fahren wird nur noch eine sehr geringe Menge Motoröl verbrannt, wodurch lediglich ein wenig CO₂ entsteht. Auch vermeidet man die Reichweitenprobleme, die als Hauptargument gegen den Elektroantrieb sprechen. Ein weiteres Projekt eines Wasserstoffantriebs verfolgt die Idee Hydrocycle.
Im Rahmen ihrer sogenannten „Carbon neutral Initiative“ verfolgt Kawasaki Motors das Ziel, Anfang der 2030er-Jahre ein funktionierendes Wasserstoff-Motorrad mit Verbrennungsmotor als CO₂-neutrale Option auf den Markt zu bringen. Schon jetzt verweisen die Japaner allerdings darauf, dass sich der Marktstart je nach Gesetzeslage, Wasserstoffverfügbarkeit und Infrastruktur.
Kawasaki Motors ist Vollmitglied von HySE (Hydrogen Small Mobility & Engine Technology), einem Forschungsverbund der vier großen japanischen Motorradhersteller Suzuki, Kawasaki, Honda und Yamaha mit Schwerpunkt auf Wasserstofftechnologie. Die aktive Grundlagenforschung zu Wasserstoffmotoren, Wasserstofffüllsystemen und Kraftstoffversorgungssystemen dient dazu, kleinere Wasserstoff-Fahrzeuge, einschließlich Motorrädern, zu produzieren. Kawasaki plant verstärkt Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die auch den Bedürfnissen der Kunden und der Gesellschaft entsprechen. Ziele sind die CO₂-Neutralität und eine zukunftsträchtige Stärkung seiner Marke.