Landstraßen-Roadster - KTM Duke 390 und 125 

Aus Österreich kommen mit der KTM Duke 125 und 390 zwei waschechte Landstraßen-Roadster, die mit ungestümem Auftritt zum Kurventanz bitten.
Landstraßen-Roadster - KTM Duke 390 und 125  Aus Österreich kommen mit der KTM Duke 125 und 390 zwei waschechte Landstraßen-Roadster, die mit ungestümem Auftritt zum Kurventanz bitten.
Landstraßen-Roadster - KTM Duke 390 und 125  KTM Duke 390
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21.03.2018
| Lesezeit ca. 3 Min.
Dirk Bertram
Marco Campelli, Sebas Romero
Eine Familienzugehörigkeit mag in manchen Fällen nicht immer wünschenswert sein, bei den Duke-Modellen von KTM ist das genaue Gegenteil der Fall: Schaut man sich die herzog­liche Familie an, so ist die Ähnlichkeit zum großen Oberhaupt, der Super Duke 1290 R, frappierend und gewollt – schließlich sollen die gleichen Gene Begehrlichkeiten und ähnliche Assoziationen wecken. Mithin treten die beiden Abkömmlinge in der gleichen aggressiven Formensprache mit der Signalfarbe Orange an und zeigen die polarisierende Front mit einem längs geteilten LED-Scheinwerfer samt begrenzendem LED-Positionslicht. Auch der geschraubte weiße Heckrahmen und die Einzelsitze sind Anleihen vom „Beast 2.0“, wie KTM die große 1290er nennt.

Beide verfügen über ein TFT-Display
Beide verfügen über ein TFT-Display
Die Orientierung am Clan-Oberhaupt ist nicht nur optischer Natur, sie bewirkt auch eine artgerechte Unterbringung mit lässigen Kniewinkeln, aufrechtem Oberkörper und angriffslustigem Griff an die Lenkstange. Allerdings in beträchtlichen 830 mm Höhe, was Großgewachsenen viel Platz verschafft, bei Normalwüchsigen im Stand aber leichtes Füßeln verursacht.
Über der Gabelbrücke ist ein farbiges TFT-Display angeklemmt, das in futuristischer Gestaltung die Drehzahl nicht nur als schicke Skala darbietet, sondern die gesamte Anzeige entsprechend dem erreichten Drehzahlquadranten in unterschiedliche Hintergrundfarben taucht – vor dem Drehzahlbegrenzer leuchtet sie natürlich in Rot. Dazu gibt’s eine hilfreiche Ganganzeige und für knapp 30,-- Euro lässt sich das Gerät mit dem optionalen KTM MY RIDE zum Audioplayer mit Freisprechfunktion erweitern; gesteuert wird alles über einen Menüschalter am linken Lenkerende.
So gut sind noch nicht einmal Mittelklassemodelle ausgestattet. Entsprechend der Top-Ausstattung wurde auch die Technik optimiert: Das Baukasten-Fahrwerk wurde mit neu entwickelten Federelementen vom Schwesterunternehmen WP Suspension zwischen dem KTM-typischen Gitterrohrrahmen aufgewertet. Beide Dukes liegen satt auf der Straße, das sensible Ansprechen sorgt zusammen mit einer progressiven Dämpfung für viel Stabilität und beste Präzision, ohne die Agilität einzuschränken.

Unterschiede in der Antriebsquelle

Voll A2-tauglich – KTM Duke 390
Voll A2-tauglich – KTM Duke 390
Unterschiede zeigen sich naturgemäß bei der Antriebsquelle: Der auf höchste Drehzahlen ausgelegte DOHC-Vierventiler schaufelt in der 125er-Version echte 15 PS über ein eng gestuftes 6-Gang-Getriebe ans Hinterrad. Dabei ist ein fleißiger Schaltfuß sehr hilfreich, denn echten Vortrieb liefert das kurzhubige, fein und spritzig am Gas hängende Motörchen erst ab rund 7.000 Touren. Das Achtelliteraggregat tönt nicht mehr 125er-typisch luftleer pröttelnd, sondern richtig erwachsen aus der neuen, seitlich verlegten Auspuffanlage. Für noch mehr Farbenspiel im Cockpit sorgt der 390er-Triebling, den das Ride-by-Wire-System besonders drehfreudig macht: Ab 6.000 Touren rast der digitale Drehzahlmesser rasant dem roten Bereich bei 10.500 U/min entgegen. Mit 44 PS aus 373 Kubikzentimetern Hubraum wird die 390er im Kurvengeschlängel zu einer fast unbezwingbaren Macht. Für Führerschein-A2-Aspiranten wichtig: Die 390 Duke ist voll A2-tauglich, ohne die früher notwendigen Drosselmaßnahmen.
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Bremsen mit brachialer Aufmachung, aber sanfter Wirkung

KTM Duke 125
KTM Duke 125
Wuselt der 153 Kilo leichte 125er-Herzog auch noch so beherzt durch Stadt und Land, so gilt für die Stopper weniger Sein als Schein – trotz brachialer Aufmachung verzögert die Einzelscheibe sanft und defensiv, notfalls per Bosch-ABS eingeregelt. Anders der Edelmann mit 390er-Single: Luftige 162 Kilo und eine straffe Abstimmung machen die Duke zum heißen Messer, das nach Belieben durch die weiche Kurvenbutter schneidet – leichtfüßige Agilität bei ausgewogenem Fahrverhalten, dazu ist die größere 320er-Bremsscheibe vorn jederzeit Herr der Lage und verzögert machtvoll. Für den ambitionierten Motorradnachwuchs mit A1-Führerschein ist die KTM Duke 125 ein heißes Gerät – für 4.695,-- Euro macht sie alles mit, vom Angreifen im Winkelwerk bis zu leichten Stunteinlagen. Wer einen größeren Führerschein besitzt, braucht im Grunde genommen nicht mehr als die 390er Duke: Unerfahrene kommen mit der Duke auf Anhieb prima zurecht, Versierte bekommen für 5.395,-- Euro die passende Basis, um es mit allen anderen, viel potenteren Zweirädern aufnehmen zu können.
KTM Duke 390
KTM Duke 390

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KTM 125 Duke - Baujahr: 2017
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KTM KTM
Motor
Bohrung x Hub 58 x 47 mm 60 x 89 mm
Hubraum 125 ccm 373 ccm
Zylinder, Kühlung, Ventile Einzylinder, flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile pro Zylinder Einzylinder, flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile pro Zylinder
Abgasreinigung/-norm Euro 4 Euro 4
Leistung 15 PS (11 kW) bei 10000 U/min 44 PS (32 kW) bei 9000 U/min
Drehmoment 12 Nm bei 7.500 U/min 37 Nm bei 7.000 U/min
Verdichtung 12,8:1 12,6:1
Höchstgeschwindigkeit 114 km/h 160 km/h
Wartungsintervalle Erstinspektion bei 1.000 km, danach alle 7.500 km Erstinspektion bei 1.000 km, danach alle 7.500 km
Kraftübertragung
Kupplung Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt Mehrscheiben-Ölbad
Schaltung 6-Gang 6-Gang
Sekundärantrieb Kette Kette
Fahrwerk & Bremsen
Rahmen Gitterrohrrahmen Gitterrohrrahmen
Federelemente vorn 43-mm-Upside-down-Gabel 43-mm-Upside-down-Gabel
Federelemente hinten Zentralfederbein Zentralfederbein
Federweg v/h 142 mm / 150 mm 142 mm / 150 mm
Radstand 1.357 mm 1.357 mm
Nachlauf 93 mm 95 mm
Lenkkopfwinkel 65 ° 66 °
Räder Leichtmetallgussräder Leichtmetallgussräder
Reifen vorn 110/70-17 110/70 ZR17
Reifen hinten 150/60-17 150/60 ZR17
Bremse vorn 300-mm-Einscheibenbremse 320-mm-Einscheibenbremse
Bremse hinten 230-mm-Einscheibenbremse 230-mm-Einscheibenbremse
Maße & Gewicht
Länge 2.072 mm 2.072 mm
Breite 760 mm 831 mm
Höhe 1.109 mm 1.109 mm
Gewicht 156 kg 149 kg (Leergewicht)
Maximale Zuladung 199 kg 192 kg
Sitzhöhe 830 mm 830 mm
Tankinhalt 13 Liter 13 Liter
Fahrerassistenzsysteme ABS ABS
Fahrzeugpreis ab 4.695 € 5.395 €
Sonstiges Einspritzung
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