Italiener lieben italienische Bikes. Das zeigt nicht zuletzt der Erfolg von Benelli, die mit ihren TRK-Adventure-Modellen seit Jahren Topplatzierungen in der heimischen Zulassungshitliste einfahren. Wie Benelli ist auch Moto Morini eine uritalienische Marke, die heute in China produziert und in „Bella Italia“ designt und entwickelt. Mit der X-Cape 650 hat die Traditionsmarke bereits eine Reiseenduro in der Mittelklasse am Start. Jetzt legt die Marke nach: Mit der X-Cape 1200 greift Moto Morini ganz oben an – dort, wo Benchmark-Bikes wie
BMW R 1300 GS, Triumph Tiger 1200 und Ducati Multistrada V4 zu Hause sind.
Die X-Cape 1200 verspricht „pure Freiheit“
Ein mutiger, wenngleich wohlüberlegter Schritt: Große Adventure-Bikes stehen hoch im Kurs. Das Prestige in dieser Klasse ist enorm, der Abstrahleffekt auf die übrigen Segmente dementsprechend groß. Moto Morini preist „ein perfektes Gleichgewicht zwischen Ästhetik, Funktionalität, Leistung und Kontrolle für alle Fahrer, die Motorradfahren ohne Kompromisse erleben wollen“. Entwickelt für Abenteurer, sei die X-Cape 1200 „die pure Freiheit“, verkünden die Italiener pathetisch.
Neuer V2-Motor mit knapp 124 PS
Der neue V2 Corsa Corta EVO Motor wurde in Italien entwickelt und gebaut. Moto Morini verspricht einen satten und tiefen Sound, der den europäischen „Euro 5+“-Vorschriften entspricht. Der 87°-V-Twin hat 1.187 ccm Hubraum und leistet knapp 124 PS (91 kW). Die Höchstgeschwindigkeit gibt Moto Morini mit „über 230 km/h“ an. Angaben zum Drehmoment behalten die Italiener bislang noch für sich. Dafür teilen sie die Relation Bohrung x Hub: 107 mm x 66 mm.
Schlauchlose Speichenräder mit Pirelli-Reifen
Vorn rollt die X-Cape 1200 auf einem schlauchlosen 19-Zoll-Speichenrad mit 120/70-R19-Bereifung (Pirelli Scorpion Trail), hinten auf 17 Zoll und einem 170/60-R17-Pneu. Allzu große Offroad-Ambitionen hat die Maschine also nicht, auch wenn sie optisch – wie die X-Cape 650 – voll auf Rally Raid macht. Hochgezogene feste Scheibe, aufrechte Front, Motorverkleidung, schmales Heck. Die Gesamtanmutung legt die Frage nah: Wo geht es zur Startlinie der Dakar?
Abschaltbares Kurven-ABS, TFT-Navi und Heckradar
Die technische Ausstattung ist auf der Höhe der Zeit: Voll-LED-Scheinwerfer, 7-Zoll-TFT-Bordinstrument mit integrierter Navigation, abschaltbares Kurven-ABS, vier Fahrprogramme, Reifendrucksensoren, dazu Fahrassistenzsysteme wie Tempomat, Schaltassistent, Traktionskontrolle und Toter-Winkel-Radar – all das ist serienmäßig an Bord.
Amtliche Sitzhöhe und über 250 kg fahrbereit
Vorn federt eine voll einstellbare Upside-down-Gabel mit 170 mm Federweg, hinten lässt ein Progressivfederbein mit Einzelstoßdämpfer 160 mm Federweg zu. Die Brembo-Vorderradbremse greift mit zwei 320-mm-Scheiben mit Monoblock-Bremssätteln zu. Hinten verzögert eine 280-mm-Scheibe mit Festsattel. Die Sitzhöhe beträgt amtliche 860 mm, der Radstand 1.545 mm. Das Leergewicht seiner Gitterrohrrahmen-Großenduro gibt Moto Morini mit „über 250 kg“ an. Zumindest in dieser Kategorie ist die X-Cape vom Start weg ein Schwergewicht. Die Markteinführung erfolgt 2024. Preis: noch offen.