MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro - Limitiertes Sondermodell
Mit der Superveloce 1000 Serie Oro präsentiert MV Agusta einen waschechten Supersportler. Alle Infos zu Technik, Preis und Ausstattung der neuen Sonderedition.
Der italienische Hersteller MV Agusta hat ein neues Sondermodell auf Basis der Brutale 1000 RS vorgestellt, die MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro. Serie Oro bedeutet „Goldene Serie“ und stellt beim Hersteller aus Varese traditionell die Speerspitze der Produktpalette dar. Die Superveloce 1000 Serie Oro ist auf 500 Exemplare limitiert und unterscheidet sich durch zahlreiche Anpassungen und Veredlungen vom Serienmodell.
Design und Ergonomie
Die von MV Agusta als „Neo-Retro-Hyperbike“ bezeichnete Superveloce 1000 wurde besonders windschnittig und mit Anleihen aus dem Rennsport konstruiert Bereits die Front ist mit dem runden LED-Scheinwerfer als Spitze der Rundkanzelverkleidung Alleinstellungsmerkmal der Italiener. Hinzu kommen aus dem Rennsport adaptierte Details wie Winglets aus Kohlefaser oder das laut Hersteller besonders aerodynamische Design der Verkleidung. Insgesamt gibt es 41 Komponenten aus Kohlefaser, einschließlich der Armaturenbrettstütze, Kettenschutz, Vollverkleidung und weiteren Teilen. Auch ergonomisch ist die mit dem Motor aus der MV Agusta Brutale RR ausgestattete Superveloce 1000 klar dem Supersport-Segment zuzuordnen. Zurückgezogen angeordnete Fußrasten und Stummellenker lassen den Fahrer gebeugt und sehr vorderradorientiert auf dem 845 mm hohen Fahrersitz Platznehmen. Der Fahrersitz ist dabei mit Echtleder und Alcantara bezogen und wird begleitet von einem zusätzlichen Lederriemen. Dieser zieht sich über die gesamte Länge des Kraftstofftanks, beginnend bei der lasergravierten Plakette am Sockel, bis zum „Superveloce 1000 Serie Oro“-Logo, unter dem die Einheitsnummer angegeben ist. Die Aluguss-Räder sollen eine Hommage an ein weiteres Modell der „Serie Oro“ sein, der MV Agusta F4 750. Auch der vierfache Titan-Auspuff von Akrapovič im „Orgelpfeifen“-Design nimmt Anleihen am Ahnen der Superveloce 1000 Serie Oro.
Die Superveloce 1000 Serie Oro verfügt über einen Vierzylinder-Reihenmotor, der 208 PS (153 kW) bei 13.000 U/min und 116,5 Nm Drehmoment bei 11.000 U/min liefert. Durch die Verwendung von 16 radialen Titanventilen, einem Markenzeichen aller MV Agusta Vierzylinder-Motoren, geschmiedeten Titan-Pleueln und DLC-beschichteten Nocken lässt sich der Motor der Superveloce 1000 Serie Oro auf bis 14.000 U/min drehen. Eine Ausgleichswelle soll bei so viel Drehfreude für Laufruhe und Kultiviertheit sorgen. Die Motorsteuerung erfolgt über das integrierte MVICS 2.1-System (Motor & Vehicle Integrated Control System) mit acht Einspritzdüsen: vier untere und vier obere mit erhöhter Durchflussrate. Die Drosselklappe hat einen Durchmesser von 50 mm.
Rahmen und Fahrwerk
Der Gitterrohrrahmen hat für eine höhere Steifigkeit zusätzliche Aluminiumplatten integriert und trägt eine Einarmschwinge aus Aluminiumlegierung. Die Bolzenhöhe ist verstellbar, wobei der Verstellbereich auf einer speziell gestalteten Plakette angezeigt wird. Das Fahrwerk der Superveloce 1000 Serie Oro ist ein elektronisches Öhlins-Fahrwerkssystem. Vorn verfügt sie über 43 mm Durchmesser Upside-Down-Gabel mit einem 120 mm Federweg, die mit einer TiN-Oberflächenbehandlung versehen sind. Druckstufe, Zugstufe und manuelle Federvorspannung sind elektronisch einstellbar. Um die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten zu erhöhen, umfasst das Fahrwerkspaket einen elektronisch verstellbaren Öhlins-Lenkungsdämpfer, der automatisch eingreifen oder manuell eingerichtet werden kann. Hinten wird das Fahrwerk durch einen Öhlins-Monoshock-Dämpfer mit 36 mm Durchmesser und 120 mm Federweg vervollständigt. Auch die Hinterradfederung ist elektronisch in Federvorspannung, Zugstufe und Druckstufe einstellbar.
Bremsanlage von Brembo mit einstellbaren Modi
Um den Vortrieb der nach Werksangaben mehr als 300 km/h schnellen Superveloce 1000 Serie Oro zügig einbremsen zu können, hat sich MV Agusta für 320 mm vordere Scheiben mit Aluminiumflanschen und radialen Stylema-Bremssätteln mit 30 mm Kolben entschieden, die von einem Brembo-Radial-Hauptzylinder betrieben werden. Hinten gibt es eine 220 mm Scheibe mit einem Brembo-Zweikolben-Bremssattel mit 34 mm Durchmesser. Geregelt wird das Bremssystem durch ein ABS-System mit zwei verschiedenen Eingriffsstufen. Im Sportmodus, angezeigt durch ein „S“ auf dem Display, wirkt das ABS auf beide Räder, mit aktiver Kurvenfunktion und aktivem RLM (Rear Wheel Lift-up Mitigation). Letzteres hält das Hinterrad während extremer Bremsungen auf dem Boden und soll die Bremskraft des Brembo-Systems auf beiden Achsen optimieren. Im Rennmodus, angezeigt durch ein „R“ auf dem Display, ist der ABS-Eingriff vorn weniger reduziert, hinten deaktiviert und die Kurvenfunktion ebenfalls deaktiviert, während das RLM-System aktiv bleibt, aber ein kontrolliertes Anheben des Hinterrads ermöglicht.
Umfangreiches Elektronik- und Assistenz-Paket
Die Elektronik wurde auf die Superveloce 1000 Serie Oro angepasst. Die abschaltbare Traktionskontrolle hat insgesamt acht Stufen: zwei für nasse oder rutschige Bedingungen (Rain), drei für den Straßeneinsatz und drei für die Rennstrecke. Die abschaltbare FLC (Front Lift Control) arbeitet auf Basis der vom Steuergerät gesammelten Daten. Wheelies werden dabei nicht komplett unterbunden, sondern werden durch die Elektronik in kontrollierbaren Dimensionen gehalten. Diese Fahrerhilfe arbeitet in Verbindung mit der Launch Control. Neben der einstellbaren Traktionskontrolle gibt es vier Fahrmodi: drei voreingestellte (Rain, Sport, Race) und einen vom Fahrer anpassbaren (Custom). In diesem Modus kann der Fahrer Parameter wie Drosselklappenempfindlichkeit, Motordrehmoment, Motorbremsung, Motoransprechverhalten, Drehzahlbegrenzer und elektronische Fahrwerkseinstellungen festlegen. Das elektronische Getriebe MV EAS 4.0 (Electronically Assisted Shift Up&Down) funktioniert sowohl für das Hochschalten als auch für das Herunterschalten, selbst bei geöffneter Drosselklappe. Der Ride-by-Wire-Gasgriff kann bei der MV Agusta in beide Richtungen betätigt werden und ermöglicht so die Deaktivierung des serienmäßigen Tempomaten.
Das 5,5-Zoll-TFT Display mit Konnektivität versorgt den Fahrer mit allerhand nützlichen Informationen. Im Sport-Modus auch zu Rundenzeiten, Schräglage und Beschleunigungswerten Die Superveloce 1000 Serie Oro ist mit einem integrierten GPS-Modul ausgestattet, das direkt mit der MV Ride App kommuniziert, die kostenlos für die gesamte MV Agusta Palette verfügbar ist. Über diese App können Ziele eingegeben und die Navigation auf dem 5,5-Zoll-TFT-Farbdisplay angezeigt werden. Die vom GPS-Modul gesammelten Daten lassen sich dabei auch aufzeichnen und abspeichern. Erfasst werden unter anderem Daten zur Route, Geschwindigkeit, Schräglage, Beschleunigung und die Fahrzeiten. Ab Werk installiert ist eine Alarmanlage mit Mobisat-Modul, mit der jederzeit der weltweite Standort des Bikes abgerufen werden kann. Das Modul ist für Kunden im ersten Jahr kostenfrei, danach wird eine jährliche Gebühr fällig.
Preise und Verfügbarkeit
Streng limitiert auf 500 Exemplare und nur auf Nachfrage von Hand gefertigt – die MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro Während Sammler und Stammkunden in den vergangenen Wochen bereits die MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro vorbestellen konnten, können sich nun alle Interessenten eines der 500 Bikes bestellen. Gefertigt werden diese in Handarbeit und nur auf Bestellung im Werk in Varese. Die Lieferzeit beträgt nach Angaben MV Agustas einige Monate. Das Bike kostet ab Werk 68.600,-- Euro. Dafür bekommt der Kunde nicht nur das Bike, sondern auch ein Spezial-Kit, das ausschließlich Serie-Oro-Kunden vorbehalten ist. Dieses umfasst ein Echtheits- und Herkunftszertifikat des Motorrads mit derselben Nummerierung wie das Fahrzeug und eine spezielle Motorradabdeckung. Außerdem enthalten sind ein Beifahrersitz aus Leder und Alcantara, Beifahrerfußrasten und -stützen, Beifahrer-Fersenstützen aus Carbon, CNC-gefräste Brems- und Kupplungshebel und eine Höhenverstellplatte für den Schwingenbolzen.