Praxistest Triumph Daytona 660: Supersportlerin mit Alltagsqualitäten

Daytona – der Name ist Musik für Motorsportfans. Und bis 2017 auch für Freunde von Triumph. Jetzt muss das 2024er-Modell zeigen, was es kann.
Praxistest Triumph Daytona 660: Supersportlerin mit Alltagsqualitäten
Praxistest Triumph Daytona 660: Supersportlerin mit Alltagsqualitäten
7 Bilder
07.07.2024
| Lesezeit ca. 3 Min.
Jens Riedel (cen)
AUM/(cen)
Nach sieben Jahren Pause kehrt die Daytona nun als 660er zurück. Dabei hat es Triumph nicht bei der einfachen Implementierung des Trident-Triebwerks belassen, sondern durch umfangreiche technische Veränderungen auch mehr Leistung herausgekitzelt: 95 PS und 69 Newtonmeter zu 81 PS und 64 Nm. Man mag angesichts der tiefen Eingriffe in die Technik kaum noch vom gleichen Motor sprechen.
Triumph Daytona 660

Mehr PS, gemacht für Schaltfaule

Die 14 PS mehr werden dem Anspruch an eine Sportmaschine der Mittelklasse gerecht. Triumph wirft als Trumpf den laufruhigen Dreizylinder in die Runde der Wettbewerber. Er überzeugt auch nach der Leistungssteigerung durch feinfühlige Gasannahme und frühen Druck aus dem Drehzahlkeller. Schaltfaule können fast alles im sechsten Gang erledigen – selbst die Fahrt durch die geschlossene Ortschaft.
Triumph Daytona 660 – Motor

Leistungsentfaltung mit Extraspitze

Zwischen etwa 3.125 Umdrehungen in der Minute und 11.750 Touren liegen stets mindestens 80 Prozent des Drehmonentmaximums an der Kurbelwelle an. Bereits ab 2.100 U/min läuft der Triple rund und entfaltet seine Leistung linear, die ab 5.000 Touren spürbar wird. Oberhalb von 8.000 Umdrehungen gibt es gefühlt noch einmal eine kleine Extraspritze. Erst bei etwa 12.500 U/min flackern die Balken des digitalen Drehzahlmessers warnend auf, ehe der Dreizack kurze Zeit später sanft den Begrenzer weckt.
Triumph Daytona 660

Sportlich, dynamisch und stets berechenbar

Die Vollverkleidung entlastet den Oberkörper gut. Die Ergonomie passt und zwingt weder zu einem spitzen Kniewinkel noch zu einem runden Rücken. Die Lenkerstummel an der oberen Gabelbrücke sind moderat positioniert. Die sportliche Haltung geht auf der Daytona mit einem gewissen Maß an Komfort einher. Dank hervorragendem Knieschluss finden die Handgelenke bei Bedarf zwischendurch auch etwas Entlastung. In Kombination mit dem stets berechenbar agierenden Motor kommen da auch weniger dynamisch sozialisierte Fahrer fast auf Anhieb mit der Supersportlerin zurecht.

Ansprechverhalten: überzeugend

Die Bremsen sprechen vorne wie hinten früh an und überzeugen durch klares Ansprechverhalten. Das Vorderrad in der ausreichend gedämpften Big-Piston-Upside-Down-Gabel reagiert feinfühlig auf kleinste Lenkimpulse. Beschwingt lässt sich mit der Triumph von einer Seite zur anderen Seite tänzeln. Dem sportiven Charakter wird auch die Hinterradbremse mehr als gerecht. Sie spricht früh an und glänzt mit klaren Druckpunkten.

Fahrmodi und bekanntes Cockpit

Das Cockpit ist von der Trident und der Sport bekannt. Dem Fahrer stehen die drei nicht zu weit gespreizten Fahrmodi Rain, Road und Sport zur Verfügung, die sich mit einem einfachen Tastendruck wechseln lassen. Die Traktionskontrolle ist abschaltbar und alle Menüeinstellungen gehen leicht von der Hand. Um im wachsenden Wettbewerbsumfeld preislich nicht über die Stränge zu schlagen, bleibt es bei einem einstellbaren Bremshebel und einer verstellbaren Vorspannung am Federbein.

Triumph Daytona 660

Fazit

Die Triumph Daytona 660 ist kein sanftes, aber ein gutmütiges Motorrad. Sie zeigt sich als ausgewogene Supersportlerin mit Alltagsqualitäten und fühlt sich auch auf der langen Autobahnetappe wohl. Die Gesamtkomposition ist absolut stimmig.
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Technische Daten Triumph Daytona 660 2024
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Motor
Bohrung x Hub 74 x 51,1 mm
Hubraum 660 ccm
Zylinder, Kühlung, Ventile Reihen-Dreizylinder, flüssigkeitsgekühlt, DOHC, 12 Ventile, 240° Zündabstand
Abgasreinigung/-norm Euro 5+
Leistung 95 PS (70 kW) bei 11250 U/min
Drehmoment 69 Nm bei 8.250 U/min
Verdichtung 12,05:1
Höchstgeschwindigkeit 216 km/h
Wartungsintervalle 16.000 km
Verbrauch pro 100 km 4 Liter
Kraftübertragung
Kupplung drehmomentunterstützte Anti-Hopping-Kupplung, nass
Schaltung 6-Gang manuell
Sekundärantrieb X-Ring-Kette
Fahrwerk & Bremsen
Rahmen Stahlrohr-Perimeterrahmen
Federelemente vorn Showa 41-mm-Big-Piston Upside-down-Gabel mit getrennter Funktion (SFF)
Federelemente hinten Showa Monoshock-Federbein mit Hebelumlenkung und ferneinstellbarer Federvorspannung
Federweg v/h 110 mm / 130 mm
Radstand 1.425 mm
Nachlauf 82 mm
Lenkkopfwinkel 66,2 °
Räder Aluminium-Gussrad, 5 Speichen, 17 x 3,5 vorn, 17 x 5,5 hinten
Reifen vorn 120/70 R17 (58W)
Reifen hinten 180/55 R17 (73W)
Bremse vorn radiale Vierkolbensättel, 310 mm schwimmende Doppelscheibe, ABS
Bremse hinten Einkolben-Schwimmsattel, 220-mm-Bremsscheibe, ABS
Maße & Gewicht
Länge 2.083 mm
Breite 736 mm
Höhe 1.145 mm
Gewicht 200,9 kg (fahrfertiges Gewicht)
zul. Gesamtgewicht 412 kg
Maximale Zuladung 211 kg
Sitzhöhe 810 mm
Standgeräusch 95 dB(A)
Fahrgeräusch 788 dB(A)
Tankinhalt 14 Liter
Fahrerassistenzsysteme ABS, Traktionskontrolle, Fahrmodi
Fahrzeugpreis ab 9.795 €
Sonstiges Preis in Österreich: 10.695,-- Euro, Richtpreis inklusive Frachtkostenpauschale, Nova und der gesetzlichen Mehrwertsteuer
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