Premium für kleines Geld – mit dieser verlockenden Preispolitik will Royal Enfield das Adventure-Bike-Segment aufrollen. „Wir möchten allen Menschen, die um die Welt fahren wollen, ein bezahlbares, hochwertiges Bike anbieten“, sagt Siddhartha Lal, der charismatische Boss von Royal Enfield. Den genauen Preis der neuen Himalayan verrät Royal Enfield frühestens auf der Eicma 2023 (7.-12. November), aber wir spekulieren mal: Er wird bei plus/minus 6.000,-- Euro liegen, also kaum über dem aktuellen Einstiegskurs für die 24-PS-Himalayan (ab 5.490,-- Euro). Vielleicht halten die Inder sogar den alten Preis: „Es gibt eine Überraschung auf der Eicma“, so Pressechef Stephen Cain.
Demokratisierung des Adventure-Bikens
„Sid“, wie Mr. Royal Enfield alle im Unternehmen nennen, verkündete auf der Präsentation der neuen Himalayan im Himalaya jedenfalls schon einmal die „Demokratisierung des Adventure-Bikens“. So oder so bringt die neue Generation der leichten Langstrecken-Enduro (Fahrgewicht 196 Kilogramm) beste Voraussetzungen mit, um das Preisgefüge im Adventure-Segment gehörig durcheinanderzuwürfeln. Denn die neue Himalayan ist ein hochmodernes Bike – nicht nur im Vergleich zum robusten, doch sehr bodenständigen Vorgängermodell. Voll-LED-Beleuchtung, zwei Fahrmodi mit und ohne ABS, Vollbildnavigation mit Google-Unterstützung („Tripper Dash“), Wasserkühlung, sechs Gänge und ein sattes Performance-Plus: Royal Enfield haut richtig einen raus mit der neuen Himalayan.
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Fahrtests: Royal Enfield Himalayan, Suzuki V-Strom 800, Triumph Scrambler 1200 X & XE, Suzuki GSX-S1000GX
Motorräder: Ducati Multistrada V4 RS, MV Agusta LXP Orioli, Voge DS900X, Honda CB1000 Hornet, Honda NX500, Honda CBR500R, Kawasaki Ninja 500 SE & Z500, Suzuki GSX-8R, Zero Motorcycles, Moto Morini X-CAPE 1200, Honda CBR1000RR-R Fireblade/SP, Honda CBR600RR, mehr HondaCB500 Hornet, Royal Enfield Himalayan Elektro, Kawasaki Z7 Hybrid, Moto Morini Milano, Moto Guzzi Stelvio, CF-Moto NK125 & 450MT, Aprilia RS 457, Royal Enfield Meteor Aurora, Moto Morini Carsaro, Benelli Tornado 500, Moto Guzzi V85, Yamaha XSR 900 GP, KTM 650 Adventure, KTM 990 Adventure, KTM 990 SMT, KTM 390 Adventure, BMW M 1000 XR, BMW R 12 nineT
Touren: Weserbergland & Sauerland, Singapur & Malaysia
Tests: Shoei GT-Air 3, Michelin Scorcher Adventure, Touratech Compañero Rambler, Modeka Trohn
Magazin: Honda E-Clutch, Ducati Offroad Experience, BMW ConnectedRide Smartglasses
Zuletzt aktualisiert: 23.12.2023
8 Seiten Fahrtest als PDF
Zuletzt aktualisiert: 15.12.2023
Fahrtests: Royal Enfield Himalayan, Suzuki V-Strom 800, Triumph Scrambler 1200 X & XE, Suzuki GSX-S1000GX
Motorräder: Ducati Multistrada V4 RS, MV Agusta LXP Orioli, Voge DS900X, Honda CB1000 Hornet, Honda NX500, Honda CBR500R, Kawasaki Ninja 500 SE & Z500, Suzuki GSX-8R, Zero Motorcycles, Moto Morini X-CAPE 1200, Honda CBR1000RR-R Fireblade/SP, Honda CBR600RR, mehr HondaCB500 Hornet, Royal Enfield Himalayan Elektro, Kawasaki Z7 Hybrid, Moto Morini Milano, Moto Guzzi Stelvio, CF-Moto NK125 & 450MT, Aprilia RS 457, Royal Enfield Meteor Aurora, Moto Morini Carsaro, Benelli Tornado 500, Moto Guzzi V85, Yamaha XSR 900 GP, KTM 650 Adventure, KTM 990 Adventure, KTM 990 SMT, KTM 390 Adventure, BMW M 1000 XR, BMW R 12 nineT
Touren: Weserbergland & Sauerland, Singapur & Malaysia
Tests: Shoei GT-Air 3, Michelin Scorcher Adventure, Touratech Compañero Rambler, Modeka Trohn
Magazin: Honda E-Clutch, Ducati Offroad Experience, BMW ConnectedRide Smartglasses Sattes Leistungsplus für den neuen Einzylinder
Die Leistung steigt von 24 auf 40 PS (plus 65 Prozent), das maximale Drehmoment klettert von 32 auf 40 Nm (plus 25 Prozent); 90 Prozent davon liegen bereits bei 3.000 Touren an. Der komplett neue Einzylindermotor namens "Sherpa 450" hat jetzt 452 ccm Hubraum und Wasserkühlung. Das nahezu vollständig in Schwarz gehaltene Vierventiler ist 10 kg (20 %) leichter als der 411-ccm-Motor der 2016 gestarteten Vorgängerin; die musste sich mit Luftkühlung und fünf Gängen begnügen.
Topspeed-Sprung auf 151 km/h Spitze
Auch in puncto Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung bewegte sich die erste Generation in einer völlig anderen Liga: Behäbig wie eine Wanderdüne erreichte sie mit viel Anlauf 127 km/h Spitze. Die neue Himalayan schafft laut Royal Enfield 151 km/h – ein Topspeed-Plus von 24 km/h beziehungsweis fast 20 Prozent. Erstmals gibt es für die Himalaya-Stürmerin zwei Fahrmodi (Performance und Eco), beide können wahlweise mit oder Enduro-ABS genutzt werden. Für verlässliche Verzögerung sorgen eine 320-mm-Scheibe vorn und eine 270-mm-Scheibe hinten.
Feste Größe bei Globetrottern
Die Geländetauglichkeit der Himalayan ist legendär. „Built for all roads. Built for no roads“, lautet passend der Werbeclaim der neuen Himalayan. Schon das aktuelle Bike (199 kg fahrbereit) ist eine feste Größe bei Globetrottern – und im Himalaya, wo die Maschine größtenteils entwickelt wurde, seit der Markteinführung das absolute It-Bike. Die Bodenfreiheit legt um zehn auf jetzt 230 mm zu, die Federwege vorn und hinten betragen 200 mm, die variable Standardsitzhöhe klettert auf 825 oder 845 mm (vorher: 800 mm). Eingestellt werden kann sie über zwei schlichte, umlegbare Bügel unter dem Sitz. Eine saubere, praktische Lösung. Alternativ gibt es eine niedrigere Sitzbank (805-825 mm).
Himalayan wie gehabt mit 21-Zoll-Vorderrad
Die Radgröße belässt Royal Enfield bei 21 Zoll vorn und 17 Zoll hinten. In Indien trägt die neue Himalayan standardmäßig Ceat-Enduroreifen namens „Gripp“. Ob die auch in Europa aufgezogen werden, wird sich zeigen. Vorn federt eine Upside-down-Cartridge-Gabel (43 mm), hinten stützt ein zentrales Federbein mit einstellbarer Vorspannung die Kastenschwinge ab. Beide Federelemente liefert Showa. Der Radstand legt kräftig zu von 1.465 auf 1.510 mm, die Gesamtlänge leicht von 2.190 auf 2.245 mm. Der im vorderen Bereich erstaunlich ausladende Tank fasst jetzt 17 Liter (vorher: 15,5 l). Beim angegebenen Durchschnittsverbrauch von 3,67 l/100 km reicht das locker für 400 Kilometer ohne Tankstopp.
Neues Navigationssystem in Koop mit Google
Wo die Reise hingeht, kann sich der Fahrer von Google anzeigen lassen. Über die Royal-Enfield-App kann er sein Smartphone auf das neue, runde LC-Display („Tripper Dash“) spiegeln. Direkt darunter sichert ein USB-C-Anschluss die Stromversorgung. Statt der bekannten Turn-by-Turn-Navigation, die Royal Enfield mittlerweile fast allen Modellen mittels kleinem Zusatzinstrument spendiert, verfügt die neue Himalayan über ein vollfarbiges, 4 Zoll großes Zentraldisplay. Über die Modetaste rechts am Lenker kann der Fahrer wählen, ob die Bike-Infos (Tempo, Drehzahl, etc.) groß angezeigt werden sollen oder die Routenführung samt Umgebung. Eine sehr smarte, digitale Lösung inklusive Musik- und Telefoneinbindung, die in dieser Klasse bislang kein Wettbewerber in vergleichbarer Perfektion liefert.
Wachsender Wettbewerb in der Klasse bis 500 ccm
Überhaupt, der Wettbewerb. Royal Enfield tritt mit seiner neuen Himalayan gegen eine wachsende Premium-Konkurrenz an. Triumph drängt 2024 mit seinen blitzsauber verarbeiteten Einzylinder-400ern auf den Markt, Harley-Davidson ist in Indien mit der X440 präsent, Indien-Mitbewerber TVS bringt eine neue 310er-Apache auf Basis der BMW G 310 R. Alles Motorräder, die auf die wachsende Mittelschicht des Subkontinents zielen – wie Royal Enfield mit seinem Premiumkurs. Es wird spannend. Auch hierzulande. Derart viele moderne Ausstattungs-Features wie die neue Himalayan für so wenig Geld – das bietet kein anderes Adventure Bike.
Stilsicheres Design und reichlich Zubehör
„Oberstes Ziel war es, die DNA der Himalayan zu erhalten“, sagt Sid Lal. Damit meint er zum einen die zugängliche, selbsterklärende Art des Globetrotter-Bikes samt gesetzter Einzylinder-Motorisierung. Zum anderen natürlich das Design. Schlanke Fahrzeugmitte, starrer Scheinwerfer, üppiger Tankschutz mit Gepäckhalterung. 198 kg beträgt die Zuladung. Das ist sehr amtlich für ein 196 kg schweres Motorrad. Reisezubehör gibt es reichlich: höherer Windschild, Alu-Topcase, Alukoffer, Tankrucksäcke, Motorschutz, Kühlerschutzgitter aus Alu etc. Wer mag, greift gleich zum Adventure-Kit (unter anderem Koffer, Topcase, Gitter, höherer Windschild) oder zum stylischen Rally-Kit mit Bestandteilen wie schmaler, einteiliger Sitzbank, höherem Windschild und schnittiger, seitlicher Verkleidung hinten. Das Standgeräusch beträgt sonore 91 dB(A).
Fünf Lackierungen stehen zur Wahl
Bei den Farben sollte jeder fündig werden. „Hanle Black“ kommt im John-Player-Special-Look mit schwarzem Tank, goldgelben Akzenten und goldeloxierten Speichenrädern. „Kaza Brown“ ist eine Art Wüsten-Beige. „Kamet White“ setzt auf grafische Akzente am weißen Tank. Hinter „Slate Himalayan Salt“ verbirgt sich ein pastelliges Grau mit roten Akzenten, hinter „Slate Poppy Blue“ das gleiche Grau mit blauen Akzenten. Drei Jahre oder 30.000 km Garantie gewährt Royal Enfield. Der erste Service fällt nach 500 km an, danach alle zwölf Monate. Markteinführung ist voraussichtlich im Februar 2024.