Der Geschäftszeitraum 2024/2025 war ein
Rekordjahr für Royal Enfield. Mehr als eine Million Motorräder übergab der indische Hersteller weltweit an Kunden. Damit liegt die Marke unter den zehn größten Zweiradproduzenten weltweit. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass zuletzt nur rund zehn Prozent der Produktion außerhalb des indischen Heimatmarktes verkauft wurden. Dennoch wird vor allem Westeuropa immer wichtiger für das ursprünglich britische Unternehmen: Dem englischen Entwicklungszentrum folgte zuletzt eigene Logistik für Europa, während Kundenbetreuung, Service, Marketing und Händlernetzwerk, je nach Markt mit Partnern, stark ausgebaut wurden.
Dementsprechend werden für die Marke auch die Modelle am oberen Ende ihres Modellangebots immer wichtiger: die Zweizylindermodelle. Dieses Segment ist in Europa und Nordamerika signifikant wichtiger als auf dem indischen Heimatmarkt.
Europa bekommt mehr Hubraum
In Kürze wird das Angebot um Modelle oberhalb der bisherigen Twins mit 650 ccm Hubraum ausgebaut, die auf dem bisherigen, luftgekühlten Reihentwin basieren, aber dann mit 100 Kubik mehr aufwarten. Von außen sind diese an den doppelten Bremsscheiben am Vorderrad erkennbar. Mutmaßlich wichtigste Vertreterin: ein Adventure-Bike mit 19-Zoll-Vorderrad (
Royal Enfield Himalayan 750 – schon ab Herbst '25 in Deutschland?). Teile der bisherigen 650er-Baureihe, bestehend aus Interceptor 650, Bear 650, Classic 650, Super Meteor 650 und Continental GT, dürften im Programm bleiben.
Einstieg in ein neues Segment: 750er-Twin kommt
Mindestens Continental GT und Interceptor hingegen scheinen künftig auch mit dem stärkeren 750-Kubik-Twin ausgerüstet zu werden. Davon wurden im Großraum Chennai, wo Royal Enfield sein Stammwerk betreibt, bereits Prototypen gesehen.
Super Meteor und Co. mit technischen Neuerungen
Um aber auch die noch recht junge 650er-Modellfamilie aktuell zu halten, wird auf den ersten Blick vorrangig an Details gefeilt. Das legen Super-Meteor-650-Vorserienmodelle nahe, die derzeit am Royal Enfield-Entwicklungsstandort in Spanien ihre Runden drehen. Optisch zeigen sich diese bislang nahezu unverändert. Der größte Entwicklungsschritt dürfte eine überarbeitete Federung sein. Statt aber nur am Setup zu feilen, kommen am Hinterrad offenbar neue Federelemente zum Einsatz, denn diese boten bisher durchaus Anlass für Kritik. Dennoch bleibt es auch künftig vorerst bei der Konstruktion mit Stereofederbeinen. Auch an Federung und Dämpfung des Vorderrads wird von Royal Enfield offenbar gearbeitet – dies legen zumindest die Messgeräte an der Vorderradgabel nahe.
Zudem scheint an der Bremsanlage der Super Meteor gearbeitet zu werden. Optisch hingegen dürfte sich nur wenig ändern, auch wenn sich bis zur Präsentation der Updates noch einiges tun kann.
Obendrein fährt der Prototyp auf den gezeigten Bildern einen TFT-Bildschirm spazieren. Auch die Prototypen des 750-Kubik-Adventurebikes wurden bereits mit neuem Infotainment gesichtet.
Die Super Meteor 650 dürfte nicht das einzige Modell bleiben, dem die gezeigten Updates zugutekommen. Welche Varianten künftig aber parallel mit dem „kleinem“ und mit dem „großen“ Antrieb angeboten werden, das wird sich noch zeigen müssen. Beim 648-ccm-Antrieb wird es bei A2-tauglichen 47 PS Nennleistung bleiben.
Einführung voraussichtlich ab 2026
Wann die neu geordnete Modellfamilie präsentiert wird, lässt sich bislang nicht absehen, vermutlich jedoch erst im Kalenderjahr 2026.