Neue Assistenzsysteme samt IMU, Quickshifter serienmäßig, optimierter Sitzkomfort, neue Frontmaske mit LED-Scheinwerfer, neues LED-Heckleuchtenband, neues TFT-Farbdisplay mit Sprachsteuerung per App, geringerer Verbrauch und verbesserter Durchzug – unterm Strich hat Kawasaki sehr viel richtig gemacht bei der Modellpflege seines Bestsellers Z900 fürs Modelljahr 2025. Trotzdem bleibt die Frage: Reicht das, um die bislang unangefochtene Position zwei auf Deutschlands Zulassungshitliste verteidigen zu können? Schließlich klopft lautstark ein direkter Konkurrent aus Japan an die Tür des Hauses: die Honda CB1000 Hornet – deutlich stärker motorisiert und preislich eine höchst interessante Alternative. Lasset die Spiele beginnen!
124 PS bei 9.500 Touren und 97,4 Nm bei 7.700 Umdrehungen pro Minute wirft die „neue“ Kawa in die Waagschale. Zum Vergleich: Die Honda CB1000 Hornet (ab 10.290,-- Euro) kommt wahlweise mit 152 PS bei 11.000 Touren und 104 Nm bei 9.000 U/min oder als Hornet SP (ab 12.090,-- Euro) mit 157 PS und 107 Nm bei gleichem Drehzahlniveau. Die frischgemachte Suzuki GSX-S1000 (ab 13.400,-- Euro) lockt ebenfalls mit 152 PS bei 11.000 Touren und 106 Nm bei 9.250 U/min, die neue BMW S 1000 R (ab 16.280,-- Euro) protzt mit 170 PS bei 11.000 Touren und 114 Nm bei 9.250 U/min. Leistungsmäßig sticht die Kawa also nicht in diesem Quartettspiel, im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorgängermodell (125 PS, 98,6 Nm) kostet sie die Abgasnorm Euro 5+ sogar eine Pferdestärke und 1,2 Nm. Aktualisierte Nockenwellenprofile und neue ECU-Einstellungen sollen der Z900 weniger Spritdurst (Verbrauchseffizienz plus 16 Prozent) bescheren und zu einem höheren Drehmoment bei niedrigeren Drehzahlen beitragen. Der Reihenvierzylinder mit 948 ccm Hubraum hat seine explosive Power behalten, verspricht Kawasaki, jetzt allerdings gepaart mit der präzisen Steuerung durch die neuen elektronischen Drosselklappen. Großes Plus: Die Assistenzsysteme können nun auf die Daten einer Sensormesseinheit (IMU) zugreifen.
Rain, Road und Sport heißen die drei konfigurierten Fahrprogramme, Rider nennt sich der individuell komponierbare Modus. Hier kann der Fahrer Parameter wie Leistungsabgabe und Traktionskontrolle (KTRC) gänzlich nach eigenem Gusto zusammenstellen. Sämtliche Informationen dazu laufen im neuen 5 Zoll großen TFT-Farbdisplay (in der Z900 SE mit USB-Anschluss) zusammen. Per Smartphone und Rideology-App verfügt es über eine Turn-by-Turn-Navigation. Per Sprachsteuerung und Headset kann der Fahrer wie bei den Modellen Versys 1100 und 1100 SE sowie Ninja 1100SX und 1100SX SE direkt mit dem Motorradsuperhirn kommunizieren. Auf Ansprachen wie „Hey Kawasaki, wo gibt es hier in der Nähe etwas zu essen?“ soll das neue System schlaue Antworten ausspucken. Pünktlich zur Saison 2025 soll es so weit sein.
Das vordere Sitzpolster hat Kawasaki mit dickerem Urethan ausgestattet. Die Standard-Sitzhöhe beträgt 830 mm. Im Kawasaki-Zubehörprogramm gibt es alternativ ein niedrigeres Fahrersitzpolster (Sitzhöhe 810 mm). Ein Fat-Bar-Aluminiumlenker soll für eine verbesserte Steifigkeit sorgen und den passenden Naked-Bike-Look. Die neue Z900 SE ist mit hochwertigen Federelementen ausgestattet: Vorn kommt eine 41-mm-Upside-down-Gabel mit Druck- und Zugstufendämpfung sowie einstellbarer Federvorspannung zum Einsatz, hinten ein horizontaler Öhlins S46-Backlink-Gasdruck-Stoßdämpfer mit einstellbarer Zugstufendämpfung und Federvorspannung.
Die Preise wird Kawasaki zeitnah bekanntgeben, vermutlich im Rahmen der EICMA 2024. Aktuell gibt es die Z900 (Modell 2024) ab 10.695,-- Euro inklusive Überführungskosten, die Z900 SE kostet als 2024er-Modell mindestens 12.195,-- Euro inklusive Überführung. Mit Blick auf die Preise der stärkeren – und günstigeren – Honda CB1000 Hornet dürfte sich daran wenig bis nichts nach oben ändern. Voraussichtlich ab Februar 2025 sollen die neuen Z900-Geschwister im Handel sein.
Kawasaki Z900 2025 | Kawasaki Z900 SE 2025 | |
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Nutzerbewertungen | | |
Bewertung | ||
Motor | | |
Bohrung x Hub | 73 x 56 mm | 73 x 56 mm |
Hubraum | 948 ccm | 948 ccm |
Zylinder, Kühlung, Ventile | Vierzylinder, flüssigkeitsgekühlt, vier Ventile pro Zylinder | Vierzylinder, flüssigkeitsgekühlt, vier Ventile pro Zylinder |
Abgasreinigung/-norm | Euro 5+ | Euro 5+ |
CO2 Emissionen | 117 g CO2/km | 117 g CO2/km |
Leistung | 125 PS (92 kW) bei 9500 U/min | 125 PS (92 kW) bei 9500 U/min |
Drehmoment | 97,4 Nm bei 7.700 U/min | 97,4 Nm bei 7.700 U/min |
Verdichtung | 11,8:1 | 11,8:1 |
Verbrauch pro 100 km | 4,8 Liter | 4,8 Liter |
Kraftübertragung | | |
Kupplung | Mehrscheiben-Ölbadkupplung, mechanisch betätigt | Mehrscheiben-Ölbadkupplung, mechanisch betätigt |
Schaltung | 6-Gang | 6-Gang |
Sekundärantrieb | Kette | Kette |
Fahrwerk & Bremsen | | |
Rahmen | Stahlrohr-Gitterrahmen | Stahlrohr-Gitterrahmen |
Federelemente vorn | 41-mm-Upside-Down-Gabel, Zugstufendämpfung und Federbasis einstellbar | 41-mm-Upside-Down-Gabel, Druck- und Zugstufendämpfung und Federbasis einstellbar |
Federelemente hinten | Zentralfederbein, Zugstufendämpfung und Federbasis einstellbar | Horizontales Öhlins S46-Backlink-Gasdruck-Stoßdämpfer mit einstellbarer Zugstufendämpfung und Federvorspannung |
Federweg v/h | 120 mm / 140 mm | 120 mm / 140 mm |
Radstand | 1.450 mm | 1.450 mm |
Nachlauf | 110 mm | 110 mm |
Lenkkopfwinkel | 33 ° | 33 ° |
Reifen vorn | 120/70 ZR 17 | 120/70 ZR 17 |
Reifen hinten | 180/55 ZR 17 | 180/55 ZR 17 |
Bremse vorn | halbschwimmende 300-mm-Doppelscheibenbremsen, Vierkolben-Bremssättel | schwimmend gelagerte 300-mm-Doppelscheibenbremse, Vierkolben-Bremssättel, radial montiert |
Bremse hinten | 250-mm-Scheibenbremse, Einkolben-Bremssattel | 250-mm-Scheibenbremse, Einkolben-Schwimmsattel |
Maße & Gewicht | | |
Länge | 2.065 mm | 2.065 mm |
Breite | 830 mm | 830 mm |
Höhe | 1.075 mm | 1.075 mm |
Gewicht | 214 kg (fahrfertiges Gewicht) | 214 kg (fahrfertiges Gewicht) |
Sitzhöhe | 830 mm | 830 mm |
Tankinhalt | 17 Liter | 17 Liter |
Fahrerassistenzsysteme | ABS, Traktionskontrolle, Fahrmodi | Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, Fahrmodi, Schaltassistent, Tempomat |