Schwere Aufgabe für Kawasakis Bestseller Z900

Mehr Elektronik, frische Frontmaske: Kawasaki macht die Z900 fit fürs Jahr 2025 – da bekommt Deutschlands Nummer zwei die schärfste Konkurrenz seit Langem.
Schwere Aufgabe für Kawasakis Bestseller Z900
Schwere Aufgabe für Kawasakis Bestseller Z900 Der Reihenvierzylinder mit 948 ccm Hubraum hat seine explosive Power behalten, verspricht Kawasaki, jetzt allerdings gepaart mit der präzisen Steuerung durch die neuen elektronischen Drosselklappen
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03.11.2024
| Lesezeit ca. 4 Min.
Kawasaki

Neue Assistenzsysteme samt IMU, Quickshifter serienmäßig, optimierter Sitzkomfort, neue Frontmaske mit LED-Scheinwerfer, neues LED-Heckleuchtenband, neues TFT-Farbdisplay mit Sprachsteuerung per App, geringerer Verbrauch und verbesserter Durchzug – unterm Strich hat Kawasaki sehr viel richtig gemacht bei der Modellpflege seines Bestsellers Z900 fürs Modelljahr 2025. Trotzdem bleibt die Frage: Reicht das, um die bislang unangefochtene Position zwei auf Deutschlands Zulassungshitliste verteidigen zu können? Schließlich klopft lautstark ein direkter Konkurrent aus Japan an die Tür des Hauses: die Honda CB1000 Hornet – deutlich stärker motorisiert und preislich eine höchst interessante Alternative. Lasset die Spiele beginnen!

Geringere Leistungswerte, verbesserter Durchzug

Kawasaki Z900 2025 Front LED-Scheinwerfer
Böser Sugomi-Blick: Die Kawasaki Z900 bekommt eine neue Lampenmaske mit LED-Frontscheinwerfer

124 PS bei 9.500 Touren und 97,4 Nm bei 7.700 Umdrehungen pro Minute wirft die „neue“ Kawa in die Waagschale. Zum Vergleich: Die Honda CB1000 Hornet (ab 10.290,-- Euro) kommt wahlweise mit 152 PS bei 11.000 Touren und 104 Nm bei 9.000 U/min oder als Hornet SP (ab 12.090,-- Euro) mit 157 PS und 107 Nm bei gleichem Drehzahlniveau. Die frischgemachte Suzuki GSX-S1000 (ab 13.400,-- Euro) lockt ebenfalls mit 152 PS bei 11.000 Touren und 106 Nm bei 9.250 U/min, die neue BMW S 1000 R (ab 16.280,-- Euro) protzt mit 170 PS bei 11.000 Touren und 114 Nm bei 9.250 U/min. Leistungsmäßig sticht die Kawa also nicht in diesem Quartettspiel, im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorgängermodell (125 PS, 98,6 Nm) kostet sie die Abgasnorm Euro 5+ sogar eine Pferdestärke und 1,2 Nm. Aktualisierte Nockenwellenprofile und neue ECU-Einstellungen sollen der Z900 weniger Spritdurst (Verbrauchseffizienz plus 16 Prozent) bescheren und zu einem höheren Drehmoment bei niedrigeren Drehzahlen beitragen. Der Reihenvierzylinder mit 948 ccm Hubraum hat seine explosive Power behalten, verspricht Kawasaki, jetzt allerdings gepaart mit der präzisen Steuerung durch die neuen elektronischen Drosselklappen. Großes Plus: Die Assistenzsysteme können nun auf die Daten einer Sensormesseinheit (IMU) zugreifen.

Vier Fahrmodi, vier Farbvarianten

Kawasaki Z900 2025 Farbvarianten
So präsentiert sich die Z900 im Jahr 2025. Die Z900 SE (hier nicht im Bild) kommt in einem coolen Grau-Metallic-Farbmix mit Rädern und Akzenten in knalligem „Candy Lime Green“

Rain, Road und Sport heißen die drei konfigurierten Fahrprogramme, Rider nennt sich der individuell komponierbare Modus. Hier kann der Fahrer Parameter wie Leistungsabgabe und Traktionskontrolle (KTRC) gänzlich nach eigenem Gusto zusammenstellen. Sämtliche Informationen dazu laufen im neuen 5 Zoll großen TFT-Farbdisplay (in der Z900 SE mit USB-Anschluss) zusammen. Per Smartphone und Rideology-App verfügt es über eine Turn-by-Turn-Navigation. Per Sprachsteuerung und Headset kann der Fahrer wie bei den Modellen Versys 1100 und 1100 SE sowie Ninja 1100SX und 1100SX SE direkt mit dem Motorradsuperhirn kommunizieren. Auf Ansprachen wie „Hey Kawasaki, wo gibt es hier in der Nähe etwas zu essen?“ soll das neue System schlaue Antworten ausspucken. Pünktlich zur Saison 2025 soll es so weit sein.

infotainment
Vier vertraute Farbgebungen hat Kawasaki im Programm: Die neue Z900 kommt in „Metallic Moondust Gray/Metallic Spark Black“ mit grünem Rahmen (Candy Lime Green), Metallic Carbon Gray/Metallic Phantom Silver mit rotem Rahmen (Candy Persimmon Red) sowie Metallic Spark Black/Metallic Carbon Gray/Ebony mit schwarzem Rahmen. Die Z900 SE gibt es nur in Metallic Matte Graphite Gray/ Ebony/Metallic Graphite Gray mit grünem Rahmen samt grünen Felgen (jeweils in Candy Lime Green).

Komfortablerer Sitz, verbesserte Steifigkeit

Kawasaki Z900 2025 Heck LED-Leuchtenband
Erkannt? Am Heck kommt jetzt ein neues LED-Leuchtenband zum Einsatz

Das vordere Sitzpolster hat Kawasaki mit dickerem Urethan ausgestattet. Die Standard-Sitzhöhe beträgt 830 mm. Im Kawasaki-Zubehörprogramm gibt es alternativ ein niedrigeres Fahrersitzpolster (Sitzhöhe 810 mm). Ein Fat-Bar-Aluminiumlenker soll für eine verbesserte Steifigkeit sorgen und den passenden Naked-Bike-Look. Die neue Z900 SE ist mit hochwertigen Federelementen ausgestattet: Vorn kommt eine 41-mm-Upside-down-Gabel mit Druck- und Zugstufendämpfung sowie einstellbarer Federvorspannung zum Einsatz, hinten ein horizontaler Öhlins S46-Backlink-Gasdruck-Stoßdämpfer mit einstellbarer Zugstufendämpfung und Federvorspannung.

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Die Bremsen sollten allen Aufgaben gewachsen sein: Vorn greifen M.4.32 Bremszangen samt 300-mm-Bremsscheiben von Brembo (die gleichen wie bei der Z H2) ins Fahrgeschehen ein, hinten eine 250-mm-Einzelbremsscheibe mit Einkolbenbremssattel. Die Standardversion der Z900 ist weiterhin als 70-kW-Variante erhältlich, die dann für A2-Führerscheininhaber auf 48 PS (35 kW) umgerüstet werden kann.

Start ab Februar 2025

Kawasaki Z900 2025 Quickshifter
Ab sofort serienmäßig: Quickshifter für kupplungsfreie Gangwechsel rauf und runter

Die Preise wird Kawasaki zeitnah bekanntgeben, vermutlich im Rahmen der EICMA 2024. Aktuell gibt es die Z900 (Modell 2024) ab 10.695,-- Euro inklusive Überführungskosten, die Z900 SE kostet als 2024er-Modell mindestens 12.195,-- Euro inklusive Überführung. Mit Blick auf die Preise der stärkeren – und günstigeren – Honda CB1000 Hornet dürfte sich daran wenig bis nichts nach oben ändern. Voraussichtlich ab Februar 2025 sollen die neuen Z900-Geschwister im Handel sein.

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Motor
Bohrung x Hub 73 x 56 mm 73 x 56 mm
Hubraum 948 ccm 948 ccm
Zylinder, Kühlung, Ventile Vierzylinder, flüssigkeitsgekühlt, vier Ventile pro Zylinder Vierzylinder, flüssigkeitsgekühlt, vier Ventile pro Zylinder
Abgasreinigung/-norm Euro 5+ Euro 5+
CO2 Emissionen 117 g CO2/km 117 g CO2/km
Leistung 125 PS (92 kW) bei 9500 U/min 125 PS (92 kW) bei 9500 U/min
Drehmoment 97,4 Nm bei 7.700 U/min 97,4 Nm bei 7.700 U/min
Verdichtung 11,8:1 11,8:1
Verbrauch pro 100 km 4,8 Liter 4,8 Liter
Kraftübertragung
Kupplung Mehrscheiben-Ölbadkupplung, mechanisch betätigt Mehrscheiben-Ölbadkupplung, mechanisch betätigt
Schaltung 6-Gang 6-Gang
Sekundärantrieb Kette Kette
Fahrwerk & Bremsen
Rahmen Stahlrohr-Gitterrahmen Stahlrohr-Gitterrahmen
Federelemente vorn 41-mm-Upside-Down-Gabel, Zugstufendämpfung und Federbasis einstellbar 41-mm-Upside-Down-Gabel, Druck- und Zugstufendämpfung und Federbasis einstellbar
Federelemente hinten Zentralfederbein, Zugstufendämpfung und Federbasis einstellbar Horizontales Öhlins S46-Backlink-Gasdruck-Stoßdämpfer mit einstellbarer Zugstufendämpfung und Federvorspannung
Federweg v/h 120 mm / 140 mm 120 mm / 140 mm
Radstand 1.450 mm 1.450 mm
Nachlauf 110 mm 110 mm
Lenkkopfwinkel 33 ° 33 °
Reifen vorn 120/70 ZR 17 120/70 ZR 17
Reifen hinten 180/55 ZR 17 180/55 ZR 17
Bremse vorn halbschwimmende 300-mm-Doppelscheibenbremsen, Vierkolben-Bremssättel schwimmend gelagerte 300-mm-Doppelscheibenbremse, Vierkolben-Bremssättel, radial montiert
Bremse hinten 250-mm-Scheibenbremse, Einkolben-Bremssattel 250-mm-Scheibenbremse, Einkolben-Schwimmsattel
Maße & Gewicht
Länge 2.065 mm 2.065 mm
Breite 830 mm 830 mm
Höhe 1.075 mm 1.075 mm
Gewicht 214 kg (fahrfertiges Gewicht) 214 kg (fahrfertiges Gewicht)
Sitzhöhe 830 mm 830 mm
Tankinhalt 17 Liter 17 Liter
Fahrerassistenzsysteme ABS, Traktionskontrolle, Fahrmodi Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, Fahrmodi, Schaltassistent, Tempomat
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