Triumph startet mit der neuen Trident 660 in die Motorradsaison 2021. Der Dreizylinder im neuen Einstiegsbike überzeugt mit kleinem Preis und großem Fahrspaß.
Schlank und fast zierlich steht sie da. Und dann diese Wespentaille. Was für ein Hingucker. Mit der neuen Triumph Trident 660 schicken die Briten ein Motorrad ins Mittelklasserennen, das alles mitbringt, um der Marke einen kräftigen Absatzschub zu bescheren. Knaller-Startpreis von 7.343 Euro inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer, geringe Wartungskosten, eigenständiger Look. Und dann noch der einzige Dreizylinder im Midsize-Roadster-Segment. Das ist doch mal ein Pfund – und eine klare Kampfansage in Richtung Yamaha MT-07, Kawasaki Z650 und Honda CB650R.
„Das Beste aus zwei Welten“ soll die neue Trident 660 bieten, genau wie die großen Triple-Baureihen Tiger 900 und 1200, Street Triple und Speed Triple. Kerniger Antritt wie ein Zweizylinder, hohe Laufruhe wie ein Vierzylinder, schöner Schub fast übers gesamte Drehzahlband – Triumph verspricht viel für sein neues Baby, das die rund 1.100 Euro teurere Street Triple S als Einstiegsmodell ablöst. „Wir glauben, dass die Trident 660 ein echter Meilenstein in dieser Kategorie ist und einer ganz neuen Generation von Fahrern auf der ganzen Welt die Marke sowie die Vorteile eines Dreizylinder-Triebwerks näherbringt“, sagt Steve Sargent, Chief Product Officer von Triumph.
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Preis: 5,90 €
67 neue Motorkomponenten für den Triple der Trident 660
Dann mal rauf auf die 805 Millimeter hohe Sitzbank. Und dann hoch zum Teide: Den ersten Fahrtermin der Trident 660 hat Triumph coronabedingt von Lissabon nach Teneriffa verlegt. Auf der Fährte der Rocket 3, die hier Ende 2019 vorgestellt wurde, geht es rauf zu Spaniens höchstem Berg, der gleichzeitig der mit Abstand mächtigste der rund dreihundert Vulkane auf der Kanareninsel ist. Schlüssel rein, kurz nach rechts gedreht, das fein gezeichnete TFT-Rundinstrument flammt auf. Erster Eindruck: schöne Grafik in Weiß und Blau. Sehr klar, sehr reduziert, sehr wertig.
67 Motorkomponenten hat Sargents Team speziell für die neue Trident 660 entwickelt. Unterm Strich kommen 81 PS und 64 Nm heraus. Die Leistungsabgabe erfolgt schön linear und direkt. Mehr als 90 Prozent des maximalen Drehmoments liegen bereits ab 3.600 Touren an. Damit ist genügend Dampf in allen Lebenslagen garantiert. Zumal das Bike fahrfertig – also nahezu vollgetankt und mit allen Flüssigkeiten – „nur“ 189 Kilogramm auf die Waage bringt. Das macht sie gefühlt wendig wie ein Leichtkraftrad.
Zwei Fahrmodi spendiert Triumph der Trident 660
Der elektronische Gasgriff (Ride-by-Wire) spricht prompt an und setzt die Gasbefehle blitzschnell um. So soll das sein. Zwei Fahrmodi gibt Triumph der Trident 660 mit auf den Weg: „Road“ für Schön-, „Rain“ für Schlechtwetter. Letzterer nimmt das Temperament etwas zurück. Wer es noch sanfter wünscht, ordert die A2-Version mit 47,8 PS und 51 Nm. Das Showa-Fahrwerk macht seine Sache gut. Vorn kommt eine Upside-down-Gabel (41 mm) zum Einsatz, hinten ein Monoshock-Federbein mit Federvorspannung. Das reicht vollkommen in dieser Klasse. Die Nissin-Bremsen haben Biss und sind gut dosierbar. Wie das gesamte Fahrwerk machen sie einen guten Job. Das Einlenk- und Kurvenfahrverhalten ist vorbildlich für ein Mittelklassebike. Spurstabil und mit feiner Rückmeldung lässt sich die Trident die Traumstraßen zum Teide hinaufwedeln. Das 17-Zoll-Vorderrad vermittelt von Beginn an Vertrauen. Sicher auch ein Verdienst der sehr guten Serienbereifung (Michelin Road 5).
Selbst bei erheblicher Schräglage bleibt immer genügend Luft zwischen Fußrasten und Asphalt. Als 1,80 Meter großer Fahrer sitzt man nahezu perfekt auf beziehungsweise „in“ dem Bike. Der stimmige Kniewinkel und die aufrechte Sitzposition ermöglichen ermüdungsfreies Fahren, soweit man das nach 165 Testkilometern beurteilen kann. Die bandscheibenschonende Sitzbank ist angenehm straff und im vorderen Bereich raffiniert verjüngt. Jede Wette: Hier bekommen auch kleinere Fahrer beide Füße sicher auf den Boden.
Auffällige Tankausformungen prägen das neue Design
Typisch für Triumph: Der Tank – hier aus Kunststoff (!) – hat markante Knieausformungen. Auffällig groß und zusätzlich kunststoffverkleidet, zählen sie bei der Trident 660 zu den zentralen Designelementen. Der Kennzeichenhalter ist an der Schwinge befestigt. Dadurch schwebt das Heck dekorativ in der Luft. Je nach Lackierung – vier stehen zur Wahl – ist es farblich abgesetzt. Das unterstreicht die puristische Linienführung der Trident 660.
Im optisch eher auf Radau gebürsteten Segment ist der Look der Triumph eine schöne Abwechslung. Im Vergleich zu den übrigen Vertretern der Mittelklasse – die Honda CB650R mal ausgenommen – hat die Trident 660 fast etwas Würdevolles. Ein kleines Gimmick sind die LEDs im schmalen Rücklicht: Beim Hinterherfahren erinnern sie an ein Herz. Der 7,9 Zoll große Voll-LED-Frontscheinwerfer dürfte für sehr gutes Licht sorgen (wir fuhren tagsüber). Triumph hat ihn exklusiv für die Trident 660 entwickelt. Auch die geplanten, optionalen Lauflicht-Blinker dürften durchaus auffallen. Wie die Serienblinker werden sie selbstabschaltend sein, verspricht Triumph.
Testverbrauch unter den Herstellerangaben
196 km/h gibt Triumph als Höchstgeschwindigkeit an. Der Durchschnittsverbrauch beträgt offiziell 4,6 l/100 km. Meine Testmaschine lag sogar knapp drunter: 4,4 l/100 km begehrte die Trident laut Bordrechner für den Weg durch die Wolken und den Rückweg zum Hotel. Erfreulich bescheiden ist auch der Lärmpegel: 94 dB(A) weist das Datenblatt als Standgeräusch aus, der dumpfe Fahrsound gefällt. Zubehörtöpfe für die Auspuffanlage wird es laut Triumph nicht geben: „Als verantwortungsbewusster Hersteller haben wir bei der Trident 660 Abstand davon genommen, Auspuffanlagen zu ermöglichen oder ins Programm zu nehmen, die das gesetzeskonforme Geräuschverhalten der Maschine negativ beeinflussen“, so Sargent. Stattdessen soll die Trident mit feinen Zutaten auf sich aufmerksam machen. Gegen Aufpreis lassen sich beispielsweise Smartphone und GoPro-Actioncam mit dem modernen Rundinstrument koppeln. Dann kann der Fahrer übers TFT-Borddisplay unter anderem navigieren, Playlists und Anrufe anzeigen lassen und die GoPro bedienen. Gleiches bieten auch die deutlich teureren Triumph-Modelle Rocket 3 und Tiger 900. 45 Zubehörteile ermöglichen einen individuellen Look. Ein Quickshifter erspart auf Wunsch das Kuppeln beim Rauf- und Runterschalten. Die Kohle, die dafür draufgeht, kann der Trident-Kunde an anderer Stelle sparen: Triumph verspricht die niedrigste Servicezeit in dieser Klasse. Für einen Beispielzeitraum von drei Jahren seien 8,3 Werkstattstunden angesetzt statt der 11 bis 15,8 Stunden bei der Konkurrenz. „Damit ist der Service für eine Trident 660 rund 25 Prozent kostengünstiger“, versichert Steve Sargent. Hinzu kommen Wartungsintervalle von 16.000 Kilometern, was ebenfalls einem Vorteil von 25 bis sogar 65 Prozent entspräche im Vergleich zu anderen Mittelklasse-Roadstern. On top gibt Triumph eine 2+2-Jahre-Garantie. Ende Januar 2021 kommen die ersten Exemplare zu den Händlern. 900 Einheiten hat Triumph geordert fürs laufende Geschäftsjahr (endet im Juni 2021). Wenn das mal reicht.