Triumph Speed Triple 1200 RR: elegante Britin mit semiaktivem Fahrwerk
Triumph schneidert der Speed Triple 1200 RR eine elegante Halbschale auf den zuvor unverkleideten Leib und spendiert ihr ein semiaktives Öhlinsfahrwerk.
Zwischen Daytona und Speed Triple platziert Triumph die bildschöne 1200 RR mit Lenkerverkleidung
Zum ersten Mal in der Geschichte der Speed Triple, die im Jahr 1994 mit der T300B begann, stellt Triumph dem Naked Bike ein Modell mit knapp geschnittener Halbschalenverkleidung und Rundscheinwerfer zur Seite. Im Gegensatz zu den Daytona-Modellen mit Vollverkleidung hört die Neue auf den Namen Speed Triple 1200 RR, womit sie ihre Nähe zum Naked Bike 1200 RS signalisiert.
Eine Speed Triple ohne Doppelscheinwerfer?
Zugleich ist sie damit seit 1997 wieder die erste Speed Triple ohne den markanten Doppelscheinwerfer, der seit Modellgenerationen zu ihrem Markenzeichen geworden war. Wer ihn als unverzichtbar an einer Speed Triple empfindet, kann weiterhin die frisch überarbeitete 1200 RS kaufen. Allen, die sich mit der Optik möglicherweise schon immer schwergetan haben, dürfte die dynamisch gestylte Halbschale sogar besser gefallen.
Dreizylindermotor mit 180 PS aus 1.160 ccm
Technisch bauen beide Modelle auf der gleichen Basis aus Aluminiumrahmen und Einarmschwinge auf. Auch die Auspuffanlage der 1200 RR, die seit diesem Jahr nicht mehr unter dem Heck der Speed Triples hängt, kennen wir bereits von der RS. 180 PS bei 10.750 U/min schöpft der Dreizylindermotor aus 1.160 Kubikzentimetern Hubraum. Das maximale Drehmoment von 125 Newtonmetern liegt bei 9.000 U/min an.
Die dynamischste Speed Triple aller Zeiten
Damit ist sie mit Abstand die bisher stärkste Speed Triple und überflügelt ihre Vorgängerin um 30 PS und 8 Newtonmeter. Zugleich ist sie die leichteste und damit agilste Speedy der letzten 27 Jahre. Als beeindruckend empfanden wir beim Rennstreckentest der RS aber vor allem ihre Präzision und das spielerische Handling, das alle bisherigen Generationen in den Schatten stellt. Unterstützt von einem umfangreichen Paket elektronischer Assistenzsysteme schließt Triumph damit zur supersportlichen Konkurrenz auf.
Tiefer Stummellenker und zurückverlegte Fußrasten
So gesehen scheint es nur konsequent, die Speed Triple 1200 als „RR“ nun mit Halbschale und Stummellenkerhälften auszustatten. Sie sind 135 Millimeter tiefer und 50 Millimeter weiter vorn montiert als der Rohrlenker der RS. Gemeinsam mit der zurückverlegten Fußrastenanlage dürfte die Fahrerergonomie deutlich vorderradorientierter und damit sportlicher ausfallen als auf dem Streetfighter „RS“. Unangetastet bleiben die Sitzhöhe von 830 Millimetern und die atemberaubende Brembo-Stylema-Bremsanlage mit Kombibremssystem und einstellbarer Bremspumpe, die wir schon beim Test der Speed Triple 1200 RS lobten.
Semiaktives Fahrwerk von Öhlins
Den Unterschied zwischen dem Naked Bike und der neuen Speed Triple 1200 RR macht in erster Linie das elektronisch einstellbare, semiaktive Fahrwerk vom Typ Öhlins Smart EC 2.0. Es gehört zum Besten, was derzeit in einem Serienmotorrad zu haben ist. Über das 5 Zoll große TFT-Display wird es eingestellt – bei Bedarf sogar während der Fahrt. 120 mm Federweg vorn und hinten stehen zur Verfügung. Um nichts von der gesteigerten Fahrwerksperformance zu verschenken, ist die 1200 RR mit Pirelli Diablo Supercorsa SP V3 besohlt. Alternativ stehen für die neue Triumph nur die noch klebrigeren Pirelli Diablo Supercorsa SC2 V3 zur Wahl.
Elegant und performant
Derart aufgerüstet verspricht die Speed Triple 1200 RR im Vergleich zum ohnehin schon beeindruckend guten Naked Bike einen weiteren Schritt nach vorn. Manche möchten sagen: Sowohl in Sachen Leistungsfähigkeit als auch in Sachen Schönheit. Sie wirkt einzigartig, charakterstark, authentisch und vereint britische Eleganz mit supersportlicher Performance. Neben geschärfter Ergonomie und gezielten Verbesserungen im Detail sorgt vor allem die für eine Speed Triple untypisch dynamisch gezeichnete Front für einen noch aggressiveren und muskulöseren Auftritt. Das gelungene Design zieren exklusive Anbauteile aus Carbon und eine dezente Zweifarblackierung.
Farben und Preis der Triumph Speed Triple 1200 RR
Die RR ist entweder in Rot mit grauen Details oder Weiß mit goldenen Akzenten zu haben. Lenkerarmaturen mit Hintergrundbeleuchtung, 5-Zoll-Vollfarb-TFT-Display, bidirektionaler Schaltassistent, fünf Fahrmodi samt Track-Modus, Advanced Front Wheel Lift Control und ein schlüsselloses Zündsystem gehören zur Serienausstattung. Carbonblenden an Tank und Seitendeckeln, an der Verkleidung und im Cockpit sowie ein Carbon-Vorderradkotflügel runden den hochwertig anmutenden Auftritt ab. Gemessen daran wirkt der Preis von 20.400,-- Euro für die Triumph Speed Triple 1200 RR mehr als fair.