Seit der Vorstellung der ersten XSR900 im Jahr 2016 ist ihre Fangemeinde stetig gewachsen und hat sich als feste Größe auf dem europäischen Markt etabliert.
Klassisch und bis heute modern: der Deltabox-Rahmen
In den 1980er-Jahren revolutionierte der Deltabox-Rahmen den Straßenrennsport. Yamaha war damals der erste Hersteller, der die klassische Rohrrahmenbauweise durch Hohlprofile ersetzte. Technisch und optisch ist auch die XSR900 von den 1980er-Jahren geprägt.
Feintuning am Rahmen
Bei der neuen XSR900 senkt Yamaha den Steuerkopf um 30 Millimeter ab und verlängert die Schwinge um 55 Millimeter, um den Geradeauslauf des Naked Bikes zu verbessern.
Verwindungssteifer, kompakter und leichter wurde der gesamte Hauptrahmen, während optimierte Festigkeiten der oberen Gabelbrücke, des Schwingendrehpunktes und der Motorlager dem Handling zugutekommen sollen. Dem Auge schmeichelt der neue Heckrahmen, an dem sich nicht nur die Soziusfußrasten, sondern deren gesamte Ausleger einklappen lassen, was zu einer cleanen Optik führt.
Leistungsgesteigerter Motor
Durch drei Millimeter mehr Hub wächst der Hubraum des CP3-Dreizylindermotors um 47 Kubikzentimeter auf 889 Kubikzentimeter an. Während Kolben und Motorinnereien Gewicht verlieren, legt die Kurbelwelle an Schwungmasse zu. In der Folge steigt die Leistung um 4 PS auf
119 PS bei 10.000 U/min. Das maximale Drehmoment wächst nicht nur um sechs Newtonmeter, es liegt nun bereits bei 7.000 U/min an und damit 1.500 Touren früher als bisher. Um dem kräftigeren Antrieb gerecht zu werden, ersetzt Yamaha die Reibscheiben der Anti-Hopping-Kupplung und verlängert die Übersetzung der ersten beiden Gänge. Die 300 Gramm leichtere Auspuffanlage mit unterschiedlich langen Krümmern und beidseitigen Auslässen soll den Charakter der XSR900 auch akustisch besser untermalen.
Supersportliche Assistenzsysteme
Die Elektronik basiert grundlegend auf der des Supersportlers Yamaha R1 (Baujahr 2015). Für die XSR900 konnte das System um die Hälfte verkleinert werden und fällt 40 Prozent leichter aus. In Abhängigkeit von der Schräglage steuert eine 6-Achsen-IMU sowohl die Traktionskontrolle als auch das Slide Control System (SCS). Beide Assistenten bieten drei Interventionsstufen und können darüber hinaus komplett deaktiviert werden. Ein Anti-Wheelie-System hält beim starken Beschleunigen das Vorderrad auf der Straße. Kurven-ABS, Tempomat, vier Fahrmodi für den Motor und ein Quickshifter sind ebenfalls mit an Bord.
Mit Liebe zum Detail: Bremsen und Fahrwerk
Die Bremskraft der beiden 298-mm-Bremsscheiben am Vorderrad wird über einen radialen Brembo-Hauptbremszylinder dosiert, während ein geschmiedeter Fußbremshebel die hintere 245-mm-Einzelscheibe bedient. Das Zentralfederbein versteckt Yamaha nahezu unsichtbar in der Hinterradschwinge, um dem Heck eine luftige Optik zu verschaffen. Bereits aus den Tracer-Modellen sind die leichten
Spinforged-Aluminiumfelgen bekannt, die auch in der neuen XSR900 rund 700 Gramm leichter ausfallen als am Vorgängermodell. Die Reduzierung der ungefederten Masse dürfte dem Ansprechverhalten der Federelemente und der Agilität der gesamten Maschine zugutekommen. Laut Yamaha konnte das Trägheitsmoment am Heck gegenüber dem Vorgänger um elf Prozent reduziert werden, wodurch sich die neue XSR900 in Kurven und beim Bremsen handlicher anfühlen soll.
Design: alles beim Alten
Der charakteristische Rundscheinwerfer bleibt der Yamaha XSR900 erhalten, im neuen Modell fällt er dank Voll-LED-Technik allerdings kleiner aus. Am Heck versteckt sich das Rücklicht unter dem Sitzhöcker, im Cockpit gefallen die gefräste obere Gabelbrücke, gebohrte Gabelkappen und das XSR-Logo aus Aluminium. Vor allem springt aber das neue 3,5-Zoll-TFT-Farbdisplay ins Auge, das das bisherige LCD-Display ersetzt.
Preise und Verfügbarkeit der Yamaha XSR900
Die XSR900 soll
ab April 2022 wahlweise in Legend Blue mit Cyan und Gelb sowie Gabel und Rädern in Gold oder in der Farbe Midnight Black mit roten Highlights sowie Gabel und Bedienelementen in Schwarz erhältlich sein. Der endgültige Preis ist bisher nicht bekannt.
Die neue Yamaha XSR900 im Video