Strategie und Risiko
Das meistgebrauchte Wort der Teilnehmer war „episch“. Und es war wirklich eine harte Herausforderung. Das Wetter widrig, mit Regen und Schnee in den Pyrenäen, kombiniert mit Nebel und starken Winden im gesamten Gebiet. Das Wetter wurde so zu einer Herausforderung innerhalb einer Herausforderung, als wollte es nur den zähsten Teilnehmern das Überstehen mehrerer anstrengender Tage erlauben. Viele der mehr als 300 Teilnehmer haben dann tatsächlich geschafft, bis zum letzten Tag „die Pässe zu sammeln“, Regen, Schnee und Nebel zum Trotz.
In diesem intensiven
100 Colls gab es spektakuläre Momente der Spannung, der Verzweiflung und der Euphorie in gleichem Maße. Während ein Gipfel nach dem anderen im Regen erklommen wurde, verhinderte der plötzliche Schnee die Erstürmung des Passes nur wenige Kilometer weiter.
So musste die Strategie jedes Fahrers im Laufe des Wochenendes den Wetterbedingungen angepasst werden. Am Freitag noch Führender der Wertung, musste Martí Dalmases nur wenig später die Hoffnungen auf den Sieg der Gesamtwertung begraben, als erst in Andorra und am Samstagmorgen dann der Weg im Vall d'Aran aufgrund des Wetters versperrt war.
Planung ist das A und O
100 Colls ist dabei kein Rennen und belohnt nicht die schnellste Fahrweise, sondern die effektivste Planung. In einem Gebiet von 35.000 Quadratkilometern müssen dabei innerhalb der drei Tage so viele Pässe und Stationen angefahren werden wie möglich. Das erfordert nicht nur Ausdauer und bei oft widrigen Wetterbindungen großes Durchhaltevermögen seitens der Fahrer, sondern auch Geschick und Erfahrung bei der Planung der Routen. Auch Glück ist häufig ein entscheidender Faktor. Während die Pässe d'En Valira und La Bonaigua früh am Morgen und spät am Nachmittag unpassierbar waren, hatten die Fahrer, die sie mittags überquerten, kein Problem.
Der Gewinner erreicht 72 von rund 130 Pässen
Der Baske Ibai Rodriguez erreichte direkt bei seiner ersten Teilnahme und am Steuer einer
Yamaha Tracer 9 GT 72 der rund 130 Pässe und holte sich die HJC Trophy für die meisten erhaltenen Pässe. Gleichzeitig egalisierte er damit auch den Rekord an erfahrenen Pässen. Eine beachtliche Leistung, angesichts des Wetters und der zahlreichen temporären Straßensperrungen. Auch die Österreicherin Susanna Permanyer gewann die Motocard Women’s Trophy bei ihrer ersten Teilnahme.
M&R bei den 100 Colls
Natürlich haben wir uns den Fahrspaß ebenfalls nicht entgehen lassen. M&R-Autor Hanspeter Küffer war bereits bei der vorherigen Veranstaltungen unter den Teilnehmern. Den Erfahrungsbericht findet ihr unter folgendem Link: