BMW Motorrad meldet Verkaufszahlen – Europa hui, Deutschland pfui

Mit 202.895 verkauften Zweirädern startet BMW Motorrad ins Jubiläumsjahr – ein Rekordwert. Den Löwenanteil repräsentieren Motorräder mit Verbrennermotor.
23.01.2023
| Lesezeit ca. 4 Min.
BMW
BMW, Derya Yalcin
Mit 202.895 an Kunden übergebenen Motorrädern und Scootern und damit einem Plus von +4,4 % gegenüber dem Vorjahr verkündet BMW Motorrad das stärkste Absatzergebnis seiner Unternehmensgeschichte. Damit behauptet BMW Motorrad laut eigener Aussage Platz eins im globalen Premiummotorrad- und Scooter-Segment, wie auch immer die genaue Definition dafür lauten mag. Schaut man sich die Marktzahlen 2022 für Deutschland an, läuft dort ein anderer Film. Bezogen auf den Gesamtmarkt hatte Honda im Jahre 2022 die Nase vorn und mehr Zweiräder auf Deutschlands Straßen gebracht als jede andere Marke. Im Segment der Krafträder steht BMW Motorrad, trotz einiger Verluste, weiterhin souverän auf Platz eins.
Ich bedanke mich sehr herzlich bei unseren Kunden weltweit für das große Vertrauen, das sie uns auch 2022 wieder entgegengebracht haben. Das Rekordergebnis in 2022 belegt eindeutig, dass sich unser attraktives Produktangebot und unsere Marke großer Beliebtheit bei den Kunden erfreuen. Ich blicke mit großer Freude und Zuversicht auf unser 100-Jahre-Jubiläumsjahr 2023.“
Dr. Markus Schramm, Leiter BMW Motorrad

Stabiler Absatz in Europa. Frankreich legt zu. Deutschland schwächelt

Mit 24.129 abgesetzten Motorrädern und Scootern verzeichnet „BMW Motorrad“ in Deutschland einen Rückgang von rund 10,5 %. Dennoch ist die BRD auch 2022 der größte Einzelmarkt für die Marke. Mit einem Bestwert von 21.223 an Kunden übergebenen Fahrzeugen und damit einem Plus von 6,7 % gegenüber dem Vorjahr sorgte Frankreich für das erfreulichste Ergebnis im Nahbereich. Insgesamt nennt BMW Motorrad den Verkauf in Europa „stabil“.

China, Indien, Brasilien und die USA sorgen für ein Rekordjahr

In weiteren Regionen konnten 2022 gleich mehrere Länder mit einem Rekordjahr abschließen. In Asien (46.332 Fahrzeuge/+7,4 %) haben sowohl China (15.404 Fahrzeuge/+ 7,7 %) als auch Indien (7.282 Fahrzeuge/+40,3 %) ihr bislang bestes Ergebnis erzielt. Auch in Nordamerika (20.295 Fahrzeuge/+11 %) trieben Bestwerte aus den USA (17.690 Fahrzeuge/+10,4 %) das Wachstum. Für das Rekordjahr von BMW Motorrad sorgten zudem die lateinamerikanischen Märkte (25.480 Fahrzeuge/+17,2 %). Als Spitzenreiter positionierte sich dort Brasilien mit einem Rekordabsatz von 13.051 verkauften Fahrzeugen und einem Plus von 17 % gegenüber dem Vorjahr.

BMW R 1250 GS und GS Adventure unaufhaltsam

BMW R 1250 GS
Was wäre BMW Motorrad ohne die R 1250 GS?

Traditionell halten die Boxermodelle „R 1250 GS“ und „R 1250 GS Adventure“ die Fahne hoch. Mit zusammen knapp 60.000 Einheiten trugen die beiden Adventure-Modelle auch 2022 maßgeblich zu dem erfolgreichen Gesamtergebnis von BMW Motorrad bei. Diese machten fast ein Drittel aller verkauften BMW-Motorrad-Fahrzeuge aus.

Sportliche Vierzylinder-Modelle legen zu

BMW S 1000 RR
Das beliebteste sportliche Motorrad der Bayern – die BMW S 1000 RR

Positive Absatzentwicklung vermeldet der Konzern auch bei den sportlichen Vierzylinder-Modellen. Vor allem die S 1000 RR untermauerte ihre Spitzenposition im Segment der BMW-Sportmotorräder. Über 10.000 Kunden entschieden sich 2022 für die Rennstrecken-Rakete.

infotainment

Gemeinsam mit der S 1000 R, der S 1000 XR sowie der brandneuen M 1000 RR wurden weltweit knapp 23.500 Modelle an Kunden übergeben.

Durchwachsener Auftritt im Segment bis 500 ccm

BMW G 310 R
BMW G 310 R

Die Einzylinder-Modelle „G 310 R“ und „G 310 GS“ gingen weltweit rund 24.000-mal über den Ladentisch. In dieser Klasse hinkt man der Musik etwas hinterher und muss der Konkurrenz das Feld überlassen. Vor allem günstige Modelle anderer Hersteller bestimmen hier den Markt.

Urbane Mobilität wird nur zu 2 % elektrisch

Mit knapp 5.000 verkauften Einheiten setzte der E-Scooter „CE 04“ ein Zeichen, wenn auch nur ein kleines. Er wird weiterhin weniger nachgefragt als der Benzin schlürfende Bruder „C 400 GT“. Betrachtet man die Gesamtentwicklung der elektrischen Roller, so ist BMW Motorrad hier weit von einer Markt bestimmenden Position entfernt. Nicht einmal 2,5 % der verkauften BMW-Zweiräder sind heute mit einem Elektroantrieb bestückt. Vor allem kleine Modelle für den Stadtverkehr oder Pendler sind in diesem Segment am stärksten nachgefragt. Ein solches Modell hat BMW noch nicht. Dies könnte sich aber in Kürze ändern – versprach man doch, in aller Regelmäßigkeit neue Elektrofahrzeuge zu präsentieren. Noch in diesem Jahr könnte unter anderem der CE 02 folgen. Inwiefern BMW auf weitere massentaugliche Produkte setzt, darf mit Spannung erwartet werden. Neuigkeiten dazu erwarten wir spätestens zu den BMW Motorrad Days im Sommer.

BMW R 1300 GS kommt voraussichtlich im September

Pünktlich zum 100. Geburtstag des Boxers im September 2023 darf endlich mit der neuen GS gerechnet werden. Erste Erlkönigfotos der BMW 1300 GS und reichlich Spekulationen über die Modellstruktur und Varianten gibt es aber schon heute. Spätestens mit Erscheinen dürfte es dann auch im heimischen Markt für BMW wieder nach vorn gehen.
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