M&R-PlusGoodwood Revial – Mit Heritage-BMWs in Südengland

Wer Sinn für Rennen mit Oldtimern hat, findet jedes Jahr Mitte September beim Goodwood Revival das Paradies. Auf Heritage-BMWs geht es durch Südengland zum legendären Festival.
05.03.2023
| Lesezeit ca. 20 Min.
BMW, Ulf Böhringer
Für Besitzer eines Oldtimer-Rennfahrzeugs, egal ob zwei- oder vierrädrig, gibt es nur einen wahren Himmel auf Erden: die drei Tage des Goodwood Revival, alljährlich Mitte September im Südwesten Englands. Nirgendwo sonst passen alle für ein Oldtimerrennen wichtigen Elemente so perfekt zusammen wie auf dem weitläufigen Gelände des Duke of Richmond and Gordon in der Grafschaft Sussex: Der knapp vier Kilometer lange Rennkurs ist übersichtlich, es gibt
M&R-Plus
vorteilhaft gelegene Tribünen und jeden Tag um die 50.000 begeisterte Besucher, die zudem im Stil der vergangenen Zeiten gekleidet sind, sei es bürgerlich oder in Uniform. Ein – nicht übertrieben – wirklich einmaliges Erlebnis, das es in dieser Form weltweit nirgendwo sonst gibt!
Schon die Anfahrt zum Goodwood Revival – auf demselben Areal findet im frühen Sommer ein weiteres, allerdings nicht historisiertes Rennspektakel, das Festival of Speed, statt – ist für uns ein besonderes Erlebnis: Auf BMWs geht es von London in einer Zwei-Tages-Reise erst nach Oxford im Nordwesten und dann nach Süden bis fast an die Küste des Ärmelkanals. Denn dort, nahe des Städtchens Chichester, befinden sich die herzoglichen Ländereien. Gekennzeichnet ist unsere gesamte Reise vom wenige Tage zuvor eingetretenen Tod von Queen Elizabeth II.; nicht nur London ist deshalb noch verkehrsgeplagter als sonst schon, auch gibt es überall – das ist wörtlich zu nehmen, überall! – Gedenkhinweise an die verstorbene Königin: in jedem Restaurant, in jedem Hotel, am Flughafen an prominentester Stelle, auf den Anzeigen der Linienbusse … und, wie wir später sehen sollten, auf so gut wie jedem Rennmotorrad und Rennwagen, der in Goodwood an den Start geht. Und natürlich auch am Morgen eines jeden der drei Renntage.

Auf Heritage-BMWs von hinten durch die Brust ins Auge der Oldtimer-Rennszene

enn der Platz in den Abteilen nicht reicht, steht auch mal ein Bike – vor Umwelteinflüssen geschützt – an der Wand des Classic Car Clubs und wartet dort auf die nächste Ausfahrt
Wenn der Platz in den Abteilen nicht reicht, steht auch mal ein Bike – vor Umwelteinflüssen geschützt – an der Wand des Classic Car Clubs und wartet dort auf die nächste Ausfahrt
Unsere England-Impressionen beginnen mit einem abendlichen Besuch im Bike Shed. Dieses Etablissement befindet sich im Londoner Stadtteil Shoreditch an einer ziemlich verkehrsreichen Straße direkt unter einer langen Eisenbahnbrücke. Von außen eigentlich unspektakulär, fallen dem Erstbesucher beim Eintritt beinahe die Augen aus dem Kopf: Der „Laden“ mit seinen kräftig dekorierten Backsteinwänden ist eine Mischung aus Ausstellung, Verkaufsgeschäft, Lounge und Restaurant. Diverse Umbauten stehen dekorativ zwischen Regalen oder neben ausladenden Ledersofas. Motorrad-Gemälde und zumeist ältere Fotos von Rennfahrern mit ihren Maschinen sowie teils sehr witzige Sinnsprüche (Motorcycles saved my life) schaffen, zusammen mit passender Musik, eine sehr entspannte Stimmung. Dazu passt das Meantime London Pale Ale mit angenehmen 4,3 % Alkohol ausgezeichnet. Am folgenden Morgen erreichen wir nach rund einem Kilometer Spaziergang durch Londoner Haupt- und Nebenstraßen ein weiteres Kleinod, das man als Nichtkenner Londons niemals finden würde: Der Moto Club London und der Classic Car Club betreiben eine in einem früheren Industriekomplex gelegene Garagenanlage mit geschätzt 100 Abstellplätzen, die sich in einzelne Boxen gliedern. Rundum Backstein, ehemals reinweiß gekalkt. In den meisten dieser Boxen werden die oftmals sehr wertvollen Fahrzeuge in luftgefüllten, transparenten Folienbehältnissen aufbewahrt, um sie vor negativen Umwelteinflüssen zu bewahren. Der eine oder andere ältere Ferrari, Bentley oder Porsche ist hier genauso zu sehen wie eine Honda RC30 oder eine Vincent, Norton oder BSA. In manchen Boxen sind auch Autos mit geöffneten Motorhauben und davor lagernden Motoren abgestellt; Work in Progress ...
Cappuccino verziert von einer Bike-Silhouette
Cappuccino verziert von einer Bike-Silhouette
Ein stimmungsvoller Ort, um eine – wie wir sehen werden – stimmungsvolle Reise zu beginnen. Während in den meisten Teilen Deutschlands der lange, warme Sommer abrupt von einem ungewöhnlich kalten Herbst abgelöst worden ist, erfreut uns der südliche Teil Englands mit sonnigem, sehr angenehm temperiertem Spätsommerwetter. Auf der rotlackierten R 18 Classic ist es eine wahre Freude, die verkehrsreiche Stadt – Durchschnittstempo der ersten halben Stunde 5 mph! – hinter sich zu lassen und irgendwann auf schmale, überwiegend verkehrsarme Nebenstraßen zu gelangen. Der erste Stopp in Irgendwo räumt gleich auf mit auf früheren Englandreisen gewonnenen und seither verfestigten Meinungen: „Greif’ zu Tee und lass’ die Finger vom Kaffee!“ Das gilt heute ganz offensichtlich nicht mehr uneingeschränkt, wie die nächsten Tage eindrucksvoll zeigen sollten. Den ersten Nagel für diesen Meinungsumschwung schlagen die Betreiber eines am Straßenrand gelegenen Gemischtwarenladens ein: Der dort angebotene Cappuccino kann es qualitativ mit jedem derartigen Kaffeegetränk in Bella Italia aufnehmen! Übertroffen wird dieser Kaffee nur noch von seiner Optik; mal ist er von einer Bike-Silhouette verziert, mal von den Worten Ride Bikes.
In der Mittagszeit ist ein Besuch der alteingesessenen Marshall Amplification angesetzt. Von dem 1923 geborenen Jim Marshall in der Nachkriegszeit in London gegründet, befindet sich die durch den Bau von Gitarrenverstärkern bekanntgewordene Firma seit Jahrzehnten in Bletchey, Milton Keynes. Am Headquarter, der Firmenzentrale von Marshall in Bletchey, werden die bis zu schrankkoffergroßen Verstärkereinheiten mit den riesigen Lautsprechern nach wie vor in Handarbeit hergestellt; ein Firmenrundgang zeigt eine nicht gerade moderne, von Computern dominierte Produktion. Doch offenbar sind die dort arbeitenden Männer und Frauen in der Lage, nach wie vor wettbewerbsfähige Produkte herzustellen und zu vertreiben. Die in manchen BMW-Motorrädern angebotenen Marshall-Soundanlagen stammen allerdings nicht aus Bletchey, sondern aus einem Marshall-Werk in Vietnam, in dem Handarbeit natürlich keine Rolle spielt.

Verstärker von The Who und von Jimi Hendrix

Handarbeit dominiert bei Marshall Amplifiers in Bletchey …
Handarbeit dominiert bei Marshall Amplifiers in Bletchey …
Beeindruckend in Bletchey ist außer dem kleinen Firmenmuseum und der ein wenig aus der Zeit gefallen scheinenden Produktion hochwertigster Verstärkeranlagen das firmeneigene Studio; es existiert seit mittlerweile zwei Jahren und weist eine musikhistorische Besonderheit auf. Im Regieraum dominiert ein viele Quadratmeter großes Mischpult, das drei Fünftel jenes Pults umfasst, das in den legendären Abbey Road Studios installiert war. Prominenteste Gäste dort waren die Beatles, die mithilfe dieses Mischpults mehrere LPs eingespielt haben. Einige im Marshall-Studio installierte Lautsprecher haben ebenfalls eine prominente Vergangenheit: So gibt es Anlagen von den Who oder von Jimi Hendrix. Es löst ein Empfinden von Ehrfurcht aus, diese Gegenstände in unmittelbarer Nähe zu wissen und direkt vor Augen zu haben. Dass sie allesamt technisch noch absolut auf der Höhe sind und hochqualitative Einspielungen ermöglichen, kommt hinzu.
Dass Englands Küche auf einem unübersehbaren Weg der Besserung ist, verdeutlicht eine Fish & Chips-Bude, die neben dem Marshall-Haupteingang platziert ist. Man muss schon viel Hunger haben, um die laschen Fritten und den dick panierten Fisch mit Wohlgefallen in sich hineinzustopfen. Die angebotene Peppermint Sauce obendrauf macht das Ganze auch nicht besser … Umso schöner ist die Weiterfahrt über von unendlich scheinenden Hecken gesäumte, kurvige Landsträßchen. Die R 18 absolviert Dutzende von Meilen im vierten Gang, deckt damit alles zwischen 30 und 60 Meilen pro Stunde ab. So hübsch und so angenehm diese Landstraßen bei null Verkehr zu fahren sind, so nervig sind sie, wenn langsam fahrende Autos oder gar Lastwagen auf ihnen herumzuckeln. Denn Überholen ist nur in wenigen Ausnahmefällen erlaubt; ist auch nur die Ahnung einer Straßenkrümmung zu erkennen, ist die Mittellinie durchgezogen, Überholen also verboten. Da ist es dann sehr vorteilhaft, auf einem souverän motorisierten Motorrad wie der R 18 schaltfaul dahinrollen zu können.
… Totale Automation dagegen im Mini-Werk in Oxford; hier „tanzen“ die Roboter
Totale Automation dagegen im Mini-Werk in Oxford; hier „tanzen“ die Roboter
Auf dem Weg nach Oxford passieren wir das Städtchen Woodstock. 3.100 Einwohner klein, bietet es eine außergewöhnliche Atmosphäre. Keine Bausünde stört auf dem Weg ins Zentrum. Bekannt ist die Kleinstadt nicht nur wegen des größten Schlosses des Landes, das nicht der Krone gehört, sondern auch wegen Winston Churchill; der einstige Premierminister wurde vor 148 Jahren in Blenheim Palace, der Residenz des Duke of Marlborough, geboren. Die nach Churchill benannte Lounge im alterwürdigen Bear Hotel schmeckt, auch ohne dass es nach Rauch riechen würde, nach Churchills Zigarren. Mehr als sieben Jahrhunderte lang empfängt dieses Haus mittlerweile Gäste aus aller Welt, vermögende und ganz normale.
„Churchills Lounge“ im Bear Hotel in Woodstock
„Churchills Lounge“ im Bear Hotel in Woodstock
Auch hier wird, nebenbei bemerkt, sehr guter Kaffee serviert.
Nur ein Dutzend Kilometer sind es noch bis Oxford. Die 150.000-Einwohner-Stadt in der Mitte Südenglands weist als Besonderheit in der mittelalterlichen Altstadt nicht weniger als 38 Colleges auf. Die harmonische Architektur dieser Gebäude trägt viel zu der außergewöhnlichen Ausstrahlung dieser Stadt bei. Traditionell gibt sich auch das The Crown in der Cornmarket Street; wie oft in England, so ist auch in diesem Pub die Reihe der messingglänzenden Zapfhähne auf der Theke beeindruckend. Bei Camden Hells weiß man nicht so genau, worauf das zweite Wort in der Bezeichnung dieses Biers anspielt … Wir entschieden uns ob der Verträglichkeit dieses Gerstensaftes für „Helles“.
Fährt sich ohne Windschild noch viel ruhiger: BMW R 18 Classic in Südengland
Fährt sich ohne Windschild noch viel ruhiger: BMW R 18 Classic in Südengland
Gänzlich anders als bei Marshall Amplification fallen die Eindrücke bei der Besichtigung der nächsten Produktionsstätte aus, die wir anschauen können: In den Hallen der Mini-Fabrik in Oxford steht der „Tanz der Roboter“ im Zentrum des Geschehens. In der Karosserie-Herstellung arbeiten gerade noch 190 Mitarbeiter – primär als Aufseher ihrer vollautomatisierten „Kollegen“. Selbst als Fahrer der durch die Gänge rollenden Materialverteilfahrzeuge sind Menschen oftmals nicht mehr nötig: Vollkommen selbstständig suchen sie sich – schienenlos! – ihren Weg von A nach B. Die Arbeitstakte in dieser ultramodernen Autofabrik messen 67 Sekunden; in diesem Intervall rücken die Bänder zum nächsten Produktionsschritt vor und alle 67 Sekunden rollt deshalb auch ein neuer Mini vom Band. Wer wenigstens alle fünf Jahre einmal ein Automobilwerk von innen zu sehen bekommt, reduziert die Gefahr, hier in Oxford in Schnappatmung zu verfallen.

225 Jahre alt und doch quicklebendig

All Souls College in Oxford
All Souls College in Oxford
Wir wenden uns nun in Generalrichtung Süden. Vierspurige Highways wechseln mit zweispurigen Überlandstraßen und kleinen, gewundenen und natürlich von Hecken umsäumten Nebensträßchen. Der R 18 habe ich heute den Windschild abgenommen; jenseits von 60 mph – ja, das kommt vor… – ist die Kombination aus Jethelm und Windschild unvorteilhaft, denn die Turbulenzen malträtieren das Gehör und erschweren die Sicht. Dank des sehr milden Wetters mit viel Sonne ist es ein Hochgenuss, im Fahrtwind zu sitzen und durch die grüne Landschaft zu gleiten. Anders als in Deutschland reicht der Blick aus dem Sattel aber nur selten weiter als bis zur nahen Hecke; Panoramen und Ausblicke gibt es nicht oft.
Nach kaum zwei Stunden abwechslungsreicher Fahrt erreichen wir ein Kleinod, das so nur in England stehen kann: Das Oakley Hall Hotel, dessen Mauern ehrwürdige 225 Jahre alt sind, zelebriert altenglische Gastlichkeit auf bemerkenswertem Niveau. Haus, Springbrunnen, Wege und der weitläufige Park – heute auch noch sonnendurchflutet – erscheinen wie aus einem Guss. Zugleich gibt sich Oakley Hall den Anstrich eines Event-Areals; glücklicherweise ist das zu dem Backsteingebäude gehörende Gelände so riesig, dass sich die verschiedenen Nutzungen nicht in die Quere kommen. Ach ja, ein Golfplatz gehört natürlich ebenfalls dazu … Man kocht hier nicht nur vorzüglich, sondern versteht es auch, exzellenten Kaffee zu servieren. Aber das überrascht mittlerweile nicht mehr richtig.
Das ehrwürdige Oakley Hall Hotel
Das ehrwürdige Oakley Hall Hotel
Zu unserem Zwischenziel Portsmouth auf dem Weg nach Goodwood ist es nicht mehr weit. Die Hafenstadt mit gut 200.000 Einwohnern liegt nicht nur an der Mündung des Flusses Solent, sondern bekanntlich zum größten Teil auf einer Insel, nämlich Portsea Island. Berühmt ist Portsmouth nicht nur wegen seines Hafens und der dort befindlichen Museen mit mehreren historisch bedeutsamen Schiffen, sondern auch infolge der alten Schlösser und Burgen. So wurde Porchester Castle schon im 3. Jahrhundert von den Römern erbaut. Unübersehbar ist freilich auch ein ganz modernes Bauwerk, der Spinnaker Tower.
Der 170 Meter hohe Aussichtsturm sollte ursprünglich Millenium Tower heißen, weil seine Fertigstellung für die Jahrtausendwende geplant war. Doch unendliche Querelen um seine Gestaltung führten dazu, dass der Baubeginn erst 2001 erfolgte; in der Folge änderte man auch den Namen des Turmes. Es gibt drei Aussichtsplattformen in Höhen zwischen 100 und 110 Metern; auf der untersten sind mehrere begehbare Glasscheiben installiert – je nach Empfinden cool oder gruselig. Der Kontrast zur Historie von Portsmouth könnte nicht größer sein, denn in unmittelbarer Nähe liegt die einstige HMS Warrior aus dem Jahr 1860; der Dreimaster war das erste Panzerschiff mit eisernem Rumpf der britischen Royal Navy. Wie schnell seinerzeit der Fortschritt in der Marinetechnologie verlief, wird dadurch deutlich, dass das Schiff seine Bestimmung als Wachschiff nur von 1861 bis 1883 erfüllen konnte – trotz mehrerer zwischenzeitlich erfolgter technischer Updates!

Drei stimmungsvolle Tage voller Benzinduft in der Zeitmaschine des Goodwood Revival Meeting

Style, Culture And Motor Racing
Style, Culture And Motor Racing
Der permanente Wechsel zwischen den Epochen, der sich bereits durch die gesamten Reise zieht, nimmt beschleunigt Fahrt auf: Schon ganz früh am folgenden Morgen sitzt unser Grüppchen in einem Bedford Omnibus vom Typ OB aus dem Jahr 1949. Der Fahrer, zeitgerecht livriert, chauffiert uns unter ständigen Lenkkorrekturen mit etwa 40 mph, also etwa 60 km/h, in Richtung Goodwood. Der gerade mal 27 PS leistende Benzinmotor des 29-Sitzers war schon damals mit einem Vierganggetriebe gekoppelt; der Fahrer benötigt auch heute Geduld beim Wechsel der Gänge und viel Kraft, um bei geringem Tempo das Lenkrad zu bewegen. Der Lärm in dem eng bestuhlten Oldie ist trotz der verhältnismäßig niedrigen Fahrtempi bemerkenswert; das Gefühl, unter 28 ebenfalls im Stil der 40er- bis 60er-Jahre gekleideten Menschen in dieser Zeitmaschine unterwegs sein zu können, empfinde ich als erhebend. Fast eine Stunde ist der 73 Jahre alte, voll besetzte Bus unterwegs, um die 18 Meilen von unserer Unterkunft am Stadtrand von Portsmouth bis Goodwood zurückzulegen; dass die Durchschnittsgeschwindigkeit so niedrig ausfällt, liegt aber nicht am schwachbrüstigen Antrieb, sondern ist dem extremen Zuschauerandrang und den damit verbundenen Staus auf den Zufahrtsstraßen geschuldet. Denn es sind immerhin rund 50.000 Menschen, die auf dem Weg zu diesem Spektakel sind; 150.000 werden es im Laufe der dreitägigen Veranstaltung gewesen sein!
Ausgelassene Stimmung beim „Revivalfest“
Ausgelassene Stimmung beim „Revivalfest“
Das Goodwood Revival Meeting sieht sich als A three-day celebration of style, culture and motor racing at its best! So steht’s auf dem Programmheft. Seit das Revival, so die Kurzform, 1998 vom Duke of Richmond and Gordon ins Leben gerufen worden ist, hat es sich zum exklusivsten und stimmungsvollsten Rennen wertvoller Oldtimer auf vier (und eingeschränkt auch zwei) Rädern entwickelt. Antreten darf auf dem knapp 3,9 Kilometer langen Rundkurs nämlich nur, wer vom veranstaltenden 11. Duke of Richmond and Gordon, dem Herzog von Richmond und Gordon, eine Einladung erhalten hat. Wer dieses Privileg genießt, rangiert in der Liste der Oldtimer-Racer ganz, ganz oben – und sein Fahrzeug natürlich ebenfalls. In 16 Rennen werden dieses Jahr Mitte September die Besten ihrer Klassen gesucht und gekürt; dazu kommen drei Paraden edler historischer Sportwagen und ein Rennen von 65 Kindern. Sie pilotieren jeweils ein Tretauto des Typs Austin J40 aus den Baujahren 1949 bis 1966.
Die drei Defileés hochkarätiger historischer Rennwagen hatten schon vor unserer Ankunft das diesjährige Goodwood Revival Meeting eröffnet; auf 141 Austin 7 der Jahre 1925 bis 1938, die mehr oder minder gemächlich den knapp 3,9 Kilometer langen Rundkurs absolvierten, folgte ebenfalls am Freitag die Graham Hill Celebration. Hier präsentierten sich 33 Rennwagen der Jahre 1953 bis 1975, die mit dem legendären Rennfahrer in Verbindung standen, beginnend bei seinem ersten Sportwagen, einem Jaguar C-type des Jahres 1953, den er beim Agadir Grand Prix 1955 pilotiert hatte. Schon bald darauf, 1958, feierte Hill seinen Einstand in der Formel 1, und zwar beim Grand Prix in Monaco mit einem Lotus-Climax 12 aus dem Vorjahr. Jüngster der 33 spektakulären Rennwagen war ein Hill-Cosworth GH2 von 1975, der den Weg vom Zeichenbrett zur Rennstrecke nicht (mehr) bewältigte. Es blieb beim Prototyp, der für das Embassy Racing Team angefertigt worden war. Ein Stelldichein dieser Art hatte es zuvor so noch nicht gegeben. Drittes Demo-Highlight war die laute und farbenprächtige Parade aus Anlass des 75. Ferrari-Geburtstages: 50 der schönsten und erfolgreichsten Sportwagen der italienischen Markenikone aus den Jahren 1949 bis 1966 inszenierten ein gewaltiges Spektakel. Diese Paraden stehen täglich auf dem Programm.

Freddie March ist an allem schuld

Nur wer von Kopf bis Fuß ein makelloses Bild abgibt, hat beim Wettbewerb Best Dressed Studio eine Chance
Nur wer von Kopf bis Fuß ein makelloses Bild abgibt, hat beim Wettbewerb Best Dressed Studio eine Chance
Zur Sache war es am Freitagabend erstmals mit der Freddie March Memorial Trophy für Rennwagen gegangen, die zwischen 1952 und 1955 an den Neun-Stunden-Rennen in Goodwood teilgenommen hatten. Freddie March war der Gründer des Renngeschehens im Südosten Englands gewesen: Der Großvater des heutigen (11.) Duke of Richmond, eben Freddie March, hatte den Rundkurs um das Flugfeld gebaut und organisierte hier im September 1948 das erste Nachkriegsrennen in Großbritannien.
Kaum öffnen sich am Samstag früh um 7.30 Uhr die Tore um das Rennareal, strömen – bei wiederum wolkenlosem Himmel – die Besucher herbei: Fast alle Männer und Frauen sind im Stil der 1940er- bis 1960er-Jahre gekleidet. Viele Damen tragen aufwändige Hüte oder Hütchen im Stil der Zeit, dazu müssen natürlich auch die Täschchen, Strümpfe (mit Naht!) und Schuhe passen. Nur wer von Kopf bis Fuß ein makelloses Bild abgibt, hat beim Wettbewerb Best Dressed Studio eine Chance. Die meisten Mechaniker sind in weiße, oftmals von nächtlicher Reparaturarbeit mehr oder minder gezeichnete Overalls gewandet; Armbinden aus stabilem Papier weisen sie als Mechanic des jeweiligen Rennens aus, für das der von ihnen betreute Wagen an den Start geht. Auch die Fahrer und Besitzer der Fahrzeuge tragen solche Armbinden im Stil der Zeit, die stilgerecht mit Bändern am Oberarm befestigt werden.

Der Spaß in Goodwood ist nicht billig

24 Zivil- und Militärflugzeuge der Jahre 1929 bis 1964 sind auf dem Goodwood Revival zu sehen
24 Zivil- und Militärflugzeuge der Jahre 1929 bis 1964 sind auf dem Goodwood Revival zu sehen
Der Spaß, beim wohl schönsten Oldtimerrennen der Welt dabei sein zu können, ist auch 2022 keineswegs billig: Die Preise der Tageskarten reichen von 79 englischen Pfund für den Freitag bis zu 109 Pfund für den Samstagseintritt; der Sonntagseintritt ist mit 104 Pfund nur geringfügig niedriger. Wobei darin noch kein Sitz auf einer der vielen Tribünen enthalten ist. Wer sparen will, darf aber sein Picknick samt einer maßvollen Menge an alkoholischen Getränken selbst mitbringen und seine Decke beispielsweise auf dem kurzgeschnittenen Gras des Flugfeldes ausbreiten. Gerne auch im Schatten einer Flugzeugtragfläche, denn auch historische Flugzeuge sind gleich im Dutzend zu sehen. Schließlich handelt es sich beim Veranstaltungsgelände um einen Verkehrslandeplatz mit dem offiziellen Kürzel EGHR, der von der Rennstrecke eingefasst wird. Die Bahn 10/28 beispielsweise ist 700 Meter lang, ihre Breite beträgt 30 Meter; eine Beleuchtung gibt es aktuell nicht. Für Helikopter ist ein separierter Bereich vorgesehen.

Auch der Besuch alter Flugzeuge gehört dazu

Nachdem der Großvater des derzeitigen Herzogs es erlaubt hatte, dass Großbritanniens Royal Air Force auf einem Teil seines Geländes den Fliegerhorst Westhampnett errichtete, sind einige Kampfflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg zu Gast beim Goodwood Revival. Die Hawker Hurricane und die legendären Spitfires aus den Jahren 1940 bis 1945 fliegen zur Erbauung des Publikums täglich diverse Demo-Runden; zudem sind 24 Zivil- und Militärflugzeuge der Jahre 1929 bis 1964 zu sehen. Selbst Raritäten wie die Arrow Active 2 (1932) – nur eines von zwei je gebauten Exemplaren hat überlebt – und die zweimotorige Miles M65 Gemini (1947) haben es ins Goodwood Aerodrome geschafft.
Für die überwiegende Mehrzahl der Besucher stehen nicht die Motorräder, sondern die Rennwagen im Mittelpunkt des Interesses. Die Fahrzeuge sind jeweils in Klassen zusammengefasst, die eine gewisse Vergleichbarkeit gestatten. So gehen beispielsweise die ältesten Fahrzeuge in der Goodwood Trophy an den Start, die Grand-Prix-Autos und sogenannte Voiturette Cars umfasst, die zwischen 1930 und 1951 bei Rennen gefahren worden sind. Herausragende Exemplare wie der ERA („English Racing Automobile“) B-type R5B „Remus“ stehen diversen Maseratis, einem Bugatti Type 73C, einem Alta 61 AS oder dem Alfa Romeo 308C gegenüber.
Im „Madgwick Cup“ starten Sportwagen der Jahre 1948 bis 1955 unter zwei Liter; im Vordergrund ein Frazer Nash Sebring (#4) von 1954
Im „Madgwick Cup“ starten Sportwagen der Jahre 1948 bis 1955 unter zwei Liter; im Vordergrund ein Frazer Nash Sebring (#4) von 1954
Die meisten Rennwagen entstammen dieses Jahr, aber der Zeit zwischen 1950 und 1965. Ihre Fahrer balgen sich teils in 20-Minuten-Rennen, teils sind sie aber auch eine volle Stunde im Einsatz, wobei ein Fahrerwechsel vorgenommen werden muss. Natürlich ist das gesamte Who is who der Rennhistorie dieser Zeit am Start: Formel-1-Rennwagen von Lotus, BRM, Ferrari, Brabham, Cooper, Aston Martin, Maserati sowie Pretiosen wie der Kieft-Climax GP (1954), der Connaught B-type (1955) oder ein Scarab-Offenhauser (1960). Noch mehr Schalldruck erzeugen die Sport-Prototypen aus den Jahren vor 1965 mit ihren hubraumstarken Vielzylindermotoren. Jeweils 7.016 Kubikzentimeter Hubraum weisen der AC Cobra 427 von 1966 und ein Ford GT40 Mk II desselben Jahres auf; aber auch die McLaren-Chevrolet T70 Spyder oder die Lola-Chevrolet T70 Spyder mit ihren rund sechs Liter großen V8-Triebwerken faszinieren nicht minder.

Alte Minis fighten gegen Siebenliter-Fords

Ein besonders buntes Starterfeld ist bei den zwei Läufen zur St. Mary’s Trophy am Start; hier geht es um Tourenwagen der Jahre 1960 bis 1966. Mehrere Morris und auch Austin Mini Cooper S mit 1293 ccm Hubraum treten dabei gegen gewaltige Ford Galaxie 500 mit mehr als sieben Litern Hubraum an. Das Feld der Widersacher ist sehr breit gespreizt: BMW 1800 TiSA (1965) zählen genauso dazu wie eine ganze Reihe von Ford-Lotus Cortina Mk1 (1965), Jaguar Mk2 oder ein paar Alfa Romeo Giulia Sprint GTA 1600. Dass viel Hubraum gut sein kann, zeigt Romain Dumas am Steuer eines 1963er Ford Galaxie 500, dass Hubraum aber nicht alles ist, wird durch den letzten Platz des Plymouth Barracuda (1965) mit immerhin auch fast 5,4 Litern demonstriert.
Le Mans-Start zum Rennen um die Barry Sheene Memorial Trophy für Motorräder bis 1954
Le Mans-Start zum Rennen um die Barry Sheene Memorial Trophy für Motorräder bis 1954
Gewaltiges Interesse der Zuschauer lösen die zwei Läufe der Motorräder zur Barry Sheene Memorial Trophy aus, die in jeweils 25 Minuten dauernden Rennen mit Fahrerwechsel ihren Sieger suchen. Nur fünf Vorkriegsrennmotorrädern stehen 25 Rennmotorrädern gegenüber, die aus den Jahren 1949 bis 1956 stammen. Das Starterfeld ist zwar stark Norton-lastig, aber dennoch bunt: Dabei sind zwei Gileras, zwei Triumph T110, dazu eine Royal Enfield Meteor 650, eine Velocette MSS 500 sowie eine Vorkriegs-Velocette MT 500 (1936), eine Rudge TTR (1933), eine Triton 650, eine Woden-JAP, eine Norton Dominator und auch eine Vincent Lightning ist gemeldet; sie wird aber ohne Zeit Letzte. Ebenfalls am Start sind drei Vorkriegs-BMWs.

Handschaltung kostet Zeit

Volle Kraft voraus: hier Herbert Schwab (#11) auf seiner Kompressor-BMW vor Konkurrenten
Volle Kraft voraus: hier Herbert Schwab (#11) auf seiner Kompressor-BMW vor Konkurrenten
Es siegt schließlich knapp eine 620-ccm-Matchless G80 GS vor einer Vincent Black Shadow mit 998 ccm Hubraum und einer 500er Norton International. Eine exzellente Figur geben die drei anwesenden BMWs ab: Die private R 57 Kompressor von Herbert Schwab aus dem Jahr 1929 wird Gesamtfünfte; Schwab fährt zusammen mit BMWs gegenwärtigem Superbike-Ass Eugene Laverty.
Beide markieren Speed-Bestwerte, sind aber durch die kompliziert zu bedienende Handschaltung arg im Nachteil. Zum Gangwechsel muss der Fahrer mit der linken Hand zur rechts am Tank befestigten Schaltung greifen. Alle neueren Bikes weisen bereits Fußschaltungen auf. Nicht auf einen der vorderen Plätze schafft es eine weitere BMW R 57 Kompressor von 1928: Die von Besitzer Claus Clausen und Rennfahrer Roland Resch pilotierte Maschine erleidet gleich am Start zu Rennen eins einen Defekt im Hinterradantrieb. Das Rennen zwei kann das Team nur mit einem suboptimal übersetzten Ersatzantrieb absolvieren, was nicht für Bestzeiten sorgt.
#49 – „Mr. R 5“ Sebastian Gutsch, München BMW R 5 SS ´37
#49 – „Mr. R 5“ Sebastian Gutsch, München BMW R 5 SS ´37
Die kann die BMW R 5 SS mit der Nummer 49 realisieren; das Sebastian Gutsch aus München gehörende Motorrad von 1937 läuft wie ein Uhrwerk, sodass der als Mr. R 5 in der Szene bekannte Eigentümer zusammen mit seiner Partnerin Maria Costello zu den Schnellsten gehört. Am wichtigsten für Gutsch ist aber auch diesmal das Dabeisein im Oldtimer-Rennhimmel: Erstmals ist der Münchener Anwalt und Profi-Motorradrestaurateur bereits im Jahr 2005 beim Goodwood Revival gestartet. Seither hat er fast in allen Jahren vom Duke of Richmond and Gordon eine Einladung zur Teilnahme erhalten.

Goodwood ist auch Boxenbummel

Eine weitere Besonderheit in Goodwood ist es, dass alle Teilnehmer für die Besucher ansprechbar sind; wer mag, kann zum Boxenbummel aufbrechen und das Gespräch mit Fahrzeugeignern, Fahrern oder auch Mechanikern suchen. Einen Korb kriegt man gewöhnlich nicht. Mitunter stößt man da auf sensationelle Geschichten. Nehmen wir mal Ian Bain, der sich um eine 1953er Norton Manx kümmert; sie trägt die Startnummer 12. Er fällt mir auf, weil er beim Putzen des 69 Jahre alten Rennmotorrads am frühen, aber sonnigen Morgen ins Schwitzen kommt – und sich mit dem Putzlappen über die Stirn und die Schläfen wischt. Anschließend poliert er weiter die Speichen der Norton. „Mein Vater hat die 500er schon etwa 1961 gekauft“, erzählt Ian. Die mit einem Vierganggetriebe ausgerüstete Maschine ist total original. Ian fährt sie selbst. Im ersten Rennen reicht es nur zum fünften Platz, doch insgesamt wird er zusammen mit seinem Partner Steve Brogan Dritter im Rennen um die Barry Sheene Memorial Trophy. 2010 ist Ian sogar mal Gesamtsieger geworden.

Tim und seine 1954er Vincent

Ein Original: George Shuttleworth
Ein Original: George Shuttleworth
Den ersten Platz am Samstag belegt das Motorrad mit der roten 55, um das sich am Sonntagmorgen ein soignierter älterer Herr kümmert. Sein Name ist Tim Kingham. Die 1954er Vincent Black Shadow hat jetzt, am Sonntag früh, noch den Lorbeerkranz eines früher siegreich beendeten Rennens um den „Hals“, also die vordere Startnummerntafel. Gekauft hat Mr. Kingham, heute Mechaniker für seinen Sohn und Fahrer Ben, die Vincent um das Jahr 1964 herum. „Für 65 Pfund Sterling“, erinnert er sich. Etwa 11 D-Mark war ein Pound damals wert, sodass die Vincent (Wert heute locker über 100.000 Euro) damals gut 700 DM kostete. „Das war seinerzeit mein ganz normales Straßenmotorrad“, erzählt der Zweitbesitzer, der die Vincent mittlerweile ganz in die Hände seines Sohnes gegeben hat, sie aber bei Rennen immer noch betreut. Irgendwann vor Jahren hat er den ersten Schritt getan, ist zu einer der vielen englischen Rennstrecken gefahren und hat die ersten zwei Rennen hinter sich gebracht. „So hat’s halt angefangen“, lacht Tim Kingham. Er ist glücklich, dass sein Sohn gut mit dem Familien-Bike klarkommt. Nach Rennen zwei an diesem Sonntag landen die beiden Piloten der 68 Jahre alten Tausender auf dem zweiten Gesamtrang. Den Gesamtsieg tragen die beiden Fahrer einer Matchless G80 CS aus dem Baujahr 1954 davon; sie haben Rennen eins mit 13 Sekunden Vorsprung gewonnen und sich in Rennen zwei nur 0,229 Sekunden Rückstand auf die Vincent eingefangen. Ja, es geht um was in Goodwood!

„Hier hilft jedes Team dem anderen. Erst wenn die Startflagge fällt, wird man zum Konkurrenten“

Materialschonung steht deshalb auch nicht ganz oben im ungeschriebenen Handbook to race at the Goodwood Revival Meeting. Natürlich geht fast immer etwas kaputt an den betagten Oldtimern. Aber jeder der Mechaniker macht sich gerne die Finger dreckig, um das geliebte Motorrad wieder in Hochform zu bringen. „Erst haben wir bei der 1928er Kompressor nach einem Rahmenbruch noch nachts geschweißt“, erzählt Sebastian Gutsch. Dann bricht beim Start zum ersten Rennen ein Stück im Hinterradantrieb. Doch auch dieser Schaden wird umgehend in gemeinsamer Arbeit behoben. So schaffen es Claus Clausen und Roland Resch schließlich immerhin, das zweite Rennen um die Barry Sheene Memorial Trophy zu beenden, auch wenn sie sich wegen der unpassenden Übersetzung eine Runde Rückstand auf die Sieger einhandeln. „Wenigstens hatten wir überhaupt einen Ersatzantrieb dabei“, lautet das zufriedene Goodwood-Fazit.
Nachtarbeit ist normal
Nachtarbeit ist normal
Auch Herbert Schwab, Besitzer der 1929er Kompressor-BMW, darf letztlich mit dem fünften Gesamtrang mehr als zufrieden sein: Erstens hat man dem Team wegen leichter Verspätung beim Fahrerwechsel 20 Strafsekunden aufgebrummt, zweitens bleibt das Team mit der Siegermaschine in der gleichen Runde. Denn man darf ja nicht vergessen: Die Wettbewerber pilotieren Motorräder, die mindestens 20, teils sogar 25 Jahre jünger sind. Da ist Gesamtrang fünf ein großer Erfolg. Am wichtigsten ist aber auch für ihn das Dabeisein beim Goodwood Revival Meeting, die „Mitgliedschaft“ in der Familie der Oldtimer-Racer: „Hier hilft jedes Team dem anderen. Erst wenn die Startflagge fällt, wird man zum Konkurrenten“, sagt Sebastian Gutsch.