Nach einem schwachen Jahr 2020 findet Motorradbauer Harley-Davidson trotz Einfuhrstrafzöllen und reduzierter Modellvielfalt wieder in die Erfolgsspur. Im zweiten Quartal 2021 steigerten die Jungs aus Milwaukee ihren Umsatz auf 1,5 Milliarden Dollar und verkauften 56.700 Bikes. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 206 Millionen Dollar. Im Vorjahr hatte die Bilanz noch ein Minus ausgewiesen. Verantwortlich für die positive Entwicklung ist der Kernmarkt in Nordamerika mit einem deutlichen Verkaufsplus. Alle anderen Märkte schrumpfen. Auch in Deutschland läuft es weiterhin nicht. Der Marktanteil der US-Marke lag im Juli nur noch bei 5,9 % (Vorjahr 8,1 %, 2019 9,0 %). Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2021 bis einschließlich Juli lediglich 5.037 Motorräder der Marke Harley-Davidson zugelassen. Die Zukunftsprognose sieht dennoch gut aus, was auch den Börsianern nicht verborgen geblieben ist. Der Aktienkurs stieg binnen eines Jahres von 24,-- Euro auf nun 34,-- Euro an.
EU setzt Erhöhung auf 56 % Importzoll bis Ende 2021 aus
Gegen die von der EU verhängten Strafzölle geht man juristisch vor und die neuen Modelle Pan America 1250 und Sportster S sind in den Zulassungsstatistiken noch nicht enthalten. Diese dürften auch auf dem europäischen Markt wieder für mehr Furore sorgen, sofern Harley-Davidson die Preise halten kann, denn auch wenn die EU die weitere Erhöhung der Zölle auf 56 % für alle Harley-Davidson aussetzte, so betragen sie derzeit immer noch happige 31 % unabhängig davon, wo sie produziert werden. Eine Beibehaltung der Strafzölle wäre für die Modelloffensive der US-Marke ein Schlag ins Gesicht und wird den Verkaufserfolg in Europa nachhaltig verschlechtern.