MONSTER ENERGY YAMAHA MOTOGP
Ein Satz mit X, das war wohl nix – heißt es so schön. Immer wieder zitiert, doch selten passt dieser Spruch besser als zu den Ergebnissen der deutschen Piloten in den Elite-Klassen des Motorsports am Wochenende. Schön war daran leider wenig. Die erste Schlagzeile liefert Sandro Cortese (Ochsenhausen) in der Superbike-WM. Bei einem Duell um Platz 16 verlor er die Kontrolle über sein Bike und kam von der Strecke ab. Beim folgenschweren Sturz brach er sich unter anderem einen Brustwirbel. Im Krankenhaus wurden später weitere Knochenbrüche diagnostiziert. Er wird sicherlich für eine erhebliche Zeit ausfallen und musste operiert werden. Gute Besserung, Sandro! Die beste Platzierung für das BMW-Werksteam aller Läufe war Rang sechs (Tom Sykes).
Stefan Bradl in der MotoGP
Am Sonntag folgte dann der Auftritt von Stefan Bradl in der MotoGP als
Ersatzmann für den verletzten Marc Marquez. Mit knapp einer Minute Rückstand auf den Sieger (Brad Binder aus Südafrika/KTM) und rund 22 Sekunden auf den Vorletzten, verpasste er eine Überraschung und wurde klar letzter. Nach ambitioniertem Beginn machte ein Ausflug ins Kiesbett alle Chancen auf eine bessere Platzierung zunichte. Während Bradl die Quali gegen seinen Teamkollegen Álex Márquez noch gewinnen konnte, fuhr dieser im Rennen vor Bradl auf Platz 15 in die Punkte. Die Gratulation des Tages geht an KTM zum ersten Sieg in der MotoGP überhaupt. Dies dürfte reichlich Schwung beim Heimrennen in Spielberg am kommenden Wochenende geben. Altmeister Valentino Rossi (Titelbild) startete aus Reihe 4 und nahm einen starken fünften Platz mit. In der Moto2-Klasse konnte Marcel Schrötter (Vilgertshofen) auf Platz 15 zumindest einen WM-Punkt mitnehmen.
Insgesamt ein gebrauchtes Motorsportwochenende. Eine Chance, langfristig regelmäßig Top-Fahrer aus Deutschland in den Rennserien beim Siegen zu bejubeln, sehen selbst Experten nicht. Die Ergebnisse in den Nachwuchsserien geben wohl auch keinen Anlass dazu. Der Motorradsport in Deutschland hat ein Nachwuchsproblem. Das mediale Desinteresse sowie die stete Pflege des Motorradfahrers als Feindbild machen das sicher nicht besser. Bleibt zu hoffen, dass die Kombination aus DAZN als Streamingdienst und Servus-TV als Sendeanstalt mit einer zuverlässigen Übertragung für steigende Quoten sorgt.