Nachdem unter anderem Tirol, die Dolomiten und mittlerweile auch das Motorradeldorado Holzminden ihre Abneigung gegenüber Motorradfahrern ganz offen kommunizieren, stellte sich die Frage: Wen interessiert das? Die Antwort überrascht nur in ihrer Deutlichkeit.
Zwei von drei Motorradfahrern fahren woanders hin
Natürlich hatten wir erwartet, dass der ein oder andere Motorradfahrer die Diskriminierung und Gängelung an seinem Hobby nicht mitmachen würde, aber irgendwie ist man es auch gewohnt, oder? Die Leser auf motorradundreisen.de haben dazu eine ziemlich klare Meinung. Rund 2⁄3 geben an, dass sie Gebiete, in denen sie nicht willkommen sind, ab sofort meiden werden.
Eindeutiges Umfrageergebnis nach 2.500 Teilnehmern
In unserer
Umfrage gaben bis zum 25.02.2024 über 66 % der 2.568 Teilnehmer an, dass sie Regionen, in denen sie nicht erwünscht sind, nicht mehr besuchen würden. Lediglich rund 10 % war das egal.
Update (16.03.24) – das Ergebnis verdeutlicht sich nach knapp 6.000 Stimmen
So deutlich das Umfrageergebnis bereits nach etwas mehr als 2.500 Teilnehmern war, umso eindeutiger wird es, je mehr Motorradfahrer teilnehmen. Nach mittlerweile knapp 6.000 abgegebenen Stimmen am 16.03.24 entschieden sich deutlich über 75 % aller bisherigen Teilnehmer dafür, dass sie Gegenden, in denen sie nicht willkommen sind, ab sofort lieber meiden. Lediglich 6 % schauen über Regularien in den Tourismusregionen hinweg. In dieser Größenordnung dürften spürbare Auswirkungen für die entsprechenden Regionen unvermeidbar sein.
Courage der Motorrad-Community
Denkt man darüber nach, muss man vor der Courage der Community einfach nur den Hut ziehen. Denn nur so wird sich etwas ändern. Wenn das Café, vor dem zuletzt noch zu viel Trubel war, schließt, weil keine Kundschaft mehr vor der Tür steht, die selbst entlegenste Ecken besucht, dann fällt auch dem letzten Befürworter von Verboten auf, dass zum Leben ein „Geben“ und ein „Nehmen“ gehört. Eine Verbotsgesellschaft wird für niemanden zum Vorteil.
Maßnahmen wirken – Lokalpolitiker unter Druck
Wenn Motorradfahrer ihren Urlaub stornieren oder gar nicht erst buchen, weil sie ihre Interessen hinter denen der Community anstellen, merken das in erster Linie in den Regionen ansässige Beherbergungsbetriebe. Diese sehen Umsatz und Auslastungsziele gefährdet und schlagen Alarm bei der örtlichen Politik. Auch wenn kein Motorradfahrer möchte, dass ein gutes Lokal schließen muss, erscheint dies als alternativlose Lösung, um zu zeigen, wie wichtig der Motorradfahrer in der Tourismusbranche geworden ist. Dass dies notwendig ist, ist traurig genug. Wenn ihr an der Umfrage teilnehmen möchten – die Abstimmung ist weiterhin geöffnet.