Motorradfahrern reicht's – wo ich nicht erwünscht bin, fahre ich auch nicht hin!

Als wir diese Umfrage erstellt haben, hatten wir eine dunkle Vorahnung, aber dass das Ergebnis so krass ausfällt, konnte niemand ahnen. Update vom 16.03.24
16.03.2024
| Lesezeit ca. 2 Min.
Jost Martin
Nachdem unter anderem Tirol, die Dolomiten und mittlerweile auch das Motorradeldorado Holzminden ihre Abneigung gegenüber Motorradfahrern ganz offen kommunizieren, stellte sich die Frage: Wen interessiert das? Die Antwort überrascht nur in ihrer Deutlichkeit.

Zwei von drei Motorradfahrern fahren woanders hin

Natürlich hatten wir erwartet, dass der ein oder andere Motorradfahrer die Diskriminierung und Gängelung an seinem Hobby nicht mitmachen würde, aber irgendwie ist man es auch gewohnt, oder? Die Leser auf motorradundreisen.de haben dazu eine ziemlich klare Meinung. Rund 2⁄3 geben an, dass sie Gebiete, in denen sie nicht willkommen sind, ab sofort meiden werden.

Eindeutiges Umfrageergebnis nach 2.500 Teilnehmern

In unserer Umfrage gaben bis zum 25.02.2024 über 66 % der 2.568 Teilnehmer an, dass sie Regionen, in denen sie nicht erwünscht sind, nicht mehr besuchen würden. Lediglich rund 10 % war das egal.

Update (16.03.24) – das Ergebnis verdeutlicht sich nach knapp 6.000 Stimmen

So deutlich das Umfrageergebnis bereits nach etwas mehr als 2.500 Teilnehmern war, umso eindeutiger wird es, je mehr Motorradfahrer teilnehmen. Nach mittlerweile knapp 6.000 abgegebenen Stimmen am 16.03.24 entschieden sich deutlich über 75 % aller bisherigen Teilnehmer dafür, dass sie Gegenden, in denen sie nicht willkommen sind, ab sofort lieber meiden. Lediglich 6 % schauen über Regularien in den Tourismusregionen hinweg. In dieser Größenordnung dürften spürbare Auswirkungen für die entsprechenden Regionen unvermeidbar sein.

Courage der Motorrad-Community

Denkt man darüber nach, muss man vor der Courage der Community einfach nur den Hut ziehen. Denn nur so wird sich etwas ändern. Wenn das Café, vor dem zuletzt noch zu viel Trubel war, schließt, weil keine Kundschaft mehr vor der Tür steht, die selbst entlegenste Ecken besucht, dann fällt auch dem letzten Befürworter von Verboten auf, dass zum Leben ein „Geben“ und ein „Nehmen“ gehört. Eine Verbotsgesellschaft wird für niemanden zum Vorteil.

Maßnahmen wirken – Lokalpolitiker unter Druck

Wenn Motorradfahrer ihren Urlaub stornieren oder gar nicht erst buchen, weil sie ihre Interessen hinter denen der Community anstellen, merken das in erster Linie in den Regionen ansässige Beherbergungsbetriebe. Diese sehen Umsatz und Auslastungsziele gefährdet und schlagen Alarm bei der örtlichen Politik. Auch wenn kein Motorradfahrer möchte, dass ein gutes Lokal schließen muss, erscheint dies als alternativlose Lösung, um zu zeigen, wie wichtig der Motorradfahrer in der Tourismusbranche geworden ist. Dass dies notwendig ist, ist traurig genug. Wenn ihr an der Umfrage teilnehmen möchten – die Abstimmung ist weiterhin geöffnet.
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Top-Kommentare (116)
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leugi
28.02.2024 23:42


Fadenscheinige Diskussion
Warum werden Fahrverbote ausgesprochen? Nicht weil Motorradfahrer Rüpel sind, sich nicht an Verkehrsregeln halten,
Nein, weil es !! Einzelne !! Motorradfahrer gibt, die meinen, man müsste sie am Ende des Tales hören, wenn sie vorne reinfahren.
Es ist eine Regel zum Schutz vor Lärm, und nicht mehr.
Wenn selbst neue Motorradmodelle mit dB-Werten über 95 dB protzen muss man sich fragen ob die Entwickler und Hersteller nicht auf den Markt achten.
Ich will ein Fahrzeug mit dem ich sportlich von A nach B komme, mit einem Verbrauch, einer Beschleunigung und einer Geräuschentwicklung , die zeitgemäß ist.
Und unnötiger Lärm ist nicht zeitgemäß.
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UC13
25.02.2024 19:46


Man muss sicher beide Seiten verstehen
….denn die Bikerkollegen/-innen, die mit 10.000+ Umdrehungen durch die Natur und Dörfer ballern, können nicht nur auf kein Verständnis bei den Bewohner/-innen hpffen, sondern fallen auch bei den Biker/-innen durch, die einfach nur fahren, genießen und dem Hobby Motorradfahren frönen wollen.
Aber leider gibt es überall eine Minderheit, die einfach nur bis zum Lenkerende nachdenken und mit der Unvernunft, Intoleranz und einfach nur Borniertheit den anderen schaden (wollen).
Dumm nur, dass die Damen und Herren Politiker dann nur aus Wahltaktischen Gründen dieser Minderheit folgeen und alles über einen Kamm scheren.
Um auch auf dieser politischen Seiten ein Nachdenken und ein vernünftiges Regelmaß erreichen zu können, kann es leider nur mit dem Wegbleiben von so schönen Gebieten bleiben. Leidtragende sind leider die lokalen Betriebe, die nicht nur durch die egoistischen Biker, sondern auch durch die eigenen Politiker und deren kurzfirsitge Entscheidung geschädigt werden.
Ich hoffe wirklich für alle, dass ein vernünftiger Kompromiss gefunden wird, mit dem alle leben können.
Eine trotzdem schöne unfallfreie Saison wünscht euch allen
UC13
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Diskus
28.02.2024 20:14


Rote Karte
Werde diese Gebiete meiden und auch nicht mehr dort übernachten. M&R solte mal eine rot gezeichnete Karte veröffentlichen, damit wir wissen wo wir nicht erwünscht sind. Da können wir denen gleich buchstäblich die rote Karte zeigen.
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Motorradfahrlehrer
17.03.2024 10:13


Fisch stinkt am Ende
Klappenauspuff, Acra ohne DB-Killer, Drehzahl im Ort: Ein paar wenige sorgen maßgeblich dafür, dass viele darunter leiden. Es nervt mich, wenn die Poser, die übrigens oftmals nicht mal gut fahren können, Kurveneintritts- und Ausgangspunkte nicht treffen, für eine regelrechte Wut mancher auf Motorradfahrer sorgt. Es braucht doch keinen Lärm, um Kurven zu Räubern, keinen "Sound", um die Landschaft zu genießen, keinen Krach, für einen Ausflug.
Wie hier schon im Artikel geschrieben: "Ein geben und nehmen". Genau. Und das "Geben" der Biker-Community sollte ein rücksichtsvolles Ausüben unserer Leidenschaft gegenüber den dort lebenden Menschen und der Natur sein. Damit auch unsere Kinder noch diesem Hobby nachgehen können.
Dann, so bin ich mir sicher, sind die Anwohner bereit zu im Kauf zu "nehmen", dass es ein überverhältnismäßiges hohes Verkehrsaufkommen vor ihrer Haustür gibt. Auch die Menschen wollen mal in Ruhe ihren Feierabend genießen, am Wochenende ohne Lärm Grillen. Dazu können wir mit einer angepassten Fahrweise und niedriger Drehzahl vor, hinterm und im Ort sorgen.
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Raimund Kühnau
18.03.2024 06:28


Lärm ist sowas von sinnlos
Ich schließe mich dem Vorgänger an, um Spaß zu haben, braucht man kein Lärm, zumal die heutigen Motorräder meist ein großes Drehzahband haben, um auch in niedrigen Drehzahlen mehr wie genug Spaß zu haben.
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Spike
27.02.2024 18:56


Schade, aber dann soll es so sein
Mein Möppi hat 96 dB ab Werk... eins zu viel für manche Strecken.... also bringen wir unser sauerverdientes Geld halt in anderen schönen Gegenden unter, wo der Regulierungswahn noch nicht sein Unwesen treibt.... Noch gibt es wunderbare Routen abseits der Hotspots und der (vor allem österreichischen) Geldbeutelschneiderei. Einerseits wollens alle vom Tourismus leben, aber nur solange es bequem ist. Ich wohne auch im schönen Chiemgau und mich nerven auch manchmal die aufgebohrten Tüten manch unvernünftiger Zeitgenossen. Aber ich wehre mich dagegen mit einer Gruppe von hirnlosen Posern in einen Topf geworfen zu werden.
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Der Stoffel
28.02.2024 16:18


Bin ganz deiner Meinung
Solange die Fahrer die eine etwas lautere Maschine ihr Eigen nennen in Ortschaften ein wenig untertourig fahren würden sich nicht so viele gestört fühlen. Leider gibt's halt ein paar wenige die es übertreiben.Dafür alle anderen auszusperren find ich kindisch.Und nicht demokratisch.
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Roadkawa
26.02.2024 19:46


Immer sind die vielen Urlauber mit Bike schuld...
Seit 7 Jahren fahre ich durch den Schwarzwald und bleibe 3 Tage immer beim selben Wirt.
Vor 2 Jahren, abends mit dem Wirt draußen gesessen, viele Bikes sind vorbei gefahren und wir konnten uns unterhalten, plötzlich lautes Motorrad immer hin und her gefahren, der Wirt sauer aufgesprungen und sagte "genau wegen solchen Idioten werdet ihr alle verteufelt".
Am nächsten Abend wusste er wer so lat den Motor aufgedreht hat, es war der Sohn des ortsansässigen TÜV Prüfer, der sein Mopped testen wollte.
Auch auf meinen Touren im Schwarzwald begegneten mir ansässige Jugendliche, die mit ihren Rennsemmeln, wie die irren mit 8-10T. Touren durch die kurven heizten.
Als ich letztes Jahr weiter gereist bin über die B500, waren alle 2 km, ganze Strecke über, die Worte "BIKER STIRB" auf den Asphalt geschmiert.
Das gibt zu denken...
Ich habe beschlossen die nächsten Jahre den Schwarzwald zu meiden.
Vielleicht sollten diese Menschen, die gegen Biker sind, erst einmal bei ihrem eigenen Nachwuchs anfang, bevor sie alle Biker diskriminieren.
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Patrick
27.02.2024 19:05


Rauer
Absolut Blödsinn dann fahren wir wo anders hin wo wir noch willkommen sind
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Harry
26.02.2024 07:16


Zulässig?
Ich fahre fast taglich. Arbeitsweg aber auch Freizeit. Und auch öfters große Strecken wo ich dann auch mal einkehren will. Hier wird eine ganze Fahrzeugart bzw. die Fahrer diskriminiert. Sind wir Kriminelle dass man uns nicht haben will? Es gibt wie überall solche u d solche Fahrer, laute u d leise, langsame und schnelle. Aber ein verbot für alle wo bleibt das Gebot der Gleichheit im Straßenverkehr?
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29.02.2024 00:07


Wo ich nicht erwünscht bin
Hallo,
ich war vor zwei Jahren im Odenwald und wollte eigentlich nur zu einem Campingplatz fahren, den ich mir vorher ausgesucht hatte. 3 Straßen, die dort hin führten, kurvenreich und landschaftlich schön waren, waren am Wochenende - und ich war leider am Wochenende unterwegs - für Motorräder gesperrt, so dass ich einen großen Umweg über eine öde Bundesstraße nehmen musste. Aus den 80-er und 90-er Jahren war mir der Odenwald als tolle Motorradgegend bekannt. Das ist leider vorbei. Ich werde dort nicht mehr hinfahren - auch nicht, wenn ich nicht mit dem Motorrad unterwegs bin. Gleiches gilt für die Sella-Gruppe in den Dolmiten oder Vorarlberg. Das sollten wir alle so tun und beispielsweise auch im Winter Skigebiete in Gegenden in Österreich oder Italien meiden, in denen wir im Sommer mit dem Motorrad nicht gern gesehen sind. Gerade Regionen, die vom Tourismus leben, sollten es spüren, dass auch Motorradfahrer zu ihrem Wohlstand beitragen (würden).
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29.02.2024 11:29


Alle über einen Kamm scheren
Es macht mich immer wütend, wenn ich unverhofft an eine Streckensperrung komme! Nur weil eine kleine Minderheit sich "daneben benimmt", mit lauten Motorrädern und z.T. mit erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitung diese Strecken unsicher und laut machen! Nein, nicht mit mir!
Da ist auch der Gesetzgeber gefragt, der z.B. für die neuen Motorräder erhebliche Geräuschdämmung verlangt, aber für z.B. bei einer Amerikanischen Marke ein einfaches Rohr als Auspuff genehmigt, wo über 100 (!!!) Phon eingetragen sind!! Sorry, das geht nicht!!
Diese einzelnen Fahrer müssen herausgezogen und zur Verantwortung gezogen werden, und NICHT ALLE anderen!!
Dazu kommen aber auch diverse Autofahrer mit ihren sportlichen und mit hoher Leistung ausgestatteten Fahrzeugen diese Straßen entlang jagen, einige davon mit diesem blöden furzendem Klappenauspuff! Muss das sein??
Das Problem ist, das mein Navi keine Streckensperrung für Motorradfahrer erkennt und ich dann womöglich große Umwege fahren muß.
Wir müssen uns gegen diese Schikanen wehren!
Ich hoffe, das die ansässigen Betriebe ebenfalls diese Problematik erkenne und sich gegen solche Streckensperrungen wehren. Da bleibt für alle nur die Hoffnung, daß die verantwortlichen Behörden endlich zur Vernunft kommen und dieser Willkür ein Ende setzen!
1 Antwort
Marco
01.03.2024 08:53


einfaches Rohr ???
ja, ich bin Harley Fahrer, bin 52 und habe es ebenso satt, wie vieles auch mit Harley in einen Topf geworfen zu werden, aufgrund von wirren Stammtischweisheiten.... meine Heritage Bj 2010 ist weder lauter noch "aufgemacht", und alle Fahrzeuge von HD entsprechen den aktuellen Vorschriften.. im Gegenteil - gerade die akuellen Modell sind von Werk wesentlich leiser als z.Bsp. BMW ( S1000R - 95 DB laut Papieren ) eine Streetglide mit 114er V2 hat 90 DB ! ) 100 Phone / DB bekommt niemand eingetragen das war in den 80er und anfang der 90er vielleicht mal so , aber heute nicht mehr... und meine Harley ist trotzt US-Klang um LÄNGEN leiser, als eine vielzahl der Sportmotorräder & Supermotos, die mit "zugelassenen" Alrapovic´s rumpeitschen wie die Irren und die ich vorm Louis Shop so treffe..... also nicht immer auf eine Seite hacken.....