Motorradgottesdienst in Lohne „zum Zweiten“

06.09.2019
| Lesezeit ca. 3 Min.
Kerstin Sommer
Kerstin Sommer

Die Wettervorhersage am Vortag zum 2. Lohner MoGo war ziemlich unterirdisch: Regen war angesagt und Temperaturen, die eher nicht zum Frühstücken und Gottesdienst im Freien geeignet sind. Aber in Kutte geht alles! Und der Himmel hatte seine Schleusen schon in der Vornacht ordentlich geöffnet. Und pünktlich um 10 Uhr füllt sich der Parkplatz vor dem Lohner E-Center mit deutlich über 100 Bikes, Quads und Trikes aller Marken, die zum Teil schon einen ordentlichen Ritt hinter sich haben. Maschinen aus Bielefeld, Wilhelmshaven, Oldenburg und natürlich Diepholz und Vechta waren am Start.


Die Atmosphäre, die sich dann einstellt, ist einfach einzigartig. Biker – ehrlich gesagt, weniger Bikerinnen – wandern die zügig geparkten Motorräder ab (gibt es auch Motorräderinnen?) und fachsimpeln gekonnt über die abgestellten Maschinen. V-Motoren, Zweizylinder, Güllepumpen, Harleys, GSse und natürlich meine wunderbare Enduro, die von den Herren leider keines Blickes gewürdigt wird. Tatsächlich ist „vor der Ausfahrt“ schon ein wichtiger Bestandteil des Motorradgottesdienstes mit anschließender Fahrt. Überall werden Tour-Erfahrungen ausgetauscht und künftige Ausfahrten geplant. Bekanntschaften, die im vergangenen Jahr beim ersten Lohner MoGo angebahnt wurden, werden vertieft.

Aber auch Noch-Nicht- Biker haben ihren Spaß und wandern oder fahren auf dem batteriegetriebenen Mopped mit authentischem Bikergruß die abgestellten Maschinen ab. Im Hintergrund freuen sich die Fahrer über jeden anerkennenden Halt, der ihrem Bike die nötige Ehrfurcht zeugt. Immerhin ein Biker, Stephan Nordlohne, kann von sich sagen, dass seine Harley, Baujahr 1959, älter ist als er selbst! Übrigens, eine MZ mit 125 ccm von 1982, mehrere Trikes und Quads waren auch dabei. Nach dem Frühstück folgt der ökumenische Gottesdienst. Pfarrer Christian Jäger von der evangelischen Gemeinde in Lohne hat auch den 2. Lohner MoGo angeschubst und dafür den katholischen bikenden Kollegen aus Wilhelmshaven mitsamt Biker-Clique gewinnen können. Launig und unterhaltsam berichtet der von eigenen Biker-Erfahrungen, die sich auf die Matthäus-Worte „Lasst eure Lampen brennen“ beziehen. „Seht zu, dass ihr nicht übersehen werdet. Seid wachsam!“ Und „Jesus war auch ein Biker“ erzählt er dem begeisterten Publikum.

Und, auf geht`s zur knapp 80 km langen Ausfahrt durch mehrere Kreise mit geistlicher und polizeilicher Begleitung. Pfarrer Jäger hält munter Schritt auf seinem Roller und fährt dabei der MZ fast davon. Unsere vorausfahrenden „Blaukittel“ von der Orga-Truppe und der mitfahrende Polizist sperren jeden Kreisel und jede Abzweigung perfekt ab und setzen sich danach zügig, auch mal über geschotterte Seitenstreifen, wieder an die Spitze der Truppe. Man merkt, wie viel Spaß sie alle an diesem Einsatz haben.
Es geht auf Bundesstraßen und mal auf schmalen Dorfstraßen durch Bakum, Goldenstedt, Barnstorf, Drebber und Aschen zurück nach Lohne. Autofahrer weichen meist gern aus. Und für die Biker gilt, immer schön nach vorn und hinten gucken.

Der Ausklang darf nicht fehlen. Schließlich müssen die gerade gewonnenen Eindrücke noch fachkundig miteinander ausgetauscht werden!
Und alle freuen sich auch den ersten Sonntag im September 2020 und die Erneuerung von Bikerfreundschaften, die über die MoGo Schiene entstanden sind.
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