Nicht nachgefragt – BMW verschiebt Elektro-Roadster

Weil sich keine Kundennachfrage nach elektrisch angetriebenen Motorrädern abzeichnet, zögern die Bayern den Bau eines solchen Fahrzeugs erneut hinaus.
13.03.2024
| Lesezeit ca. 2 Min.
BMW Motorrad
BMW Motorrad verschiebt die zuletzt für 2026 vorgesehene Vorstellung des ersten E-Motorrads um mindestens ein Jahr. Es gäbe weder jetzt noch in absehbarer Zeit „auf irgendwelchen Märkten der Welt“ eine nennenswerte Kundennachfrage nach elektrisch angetriebenen Motorrädern, erklärte Markus Flasch, Leiter von BMW Motorrad. Aktuelle Zulassungszahlen belegen das.

Mehrfach verschoben

Die Verzögerung stellt bereits die zweite Verschiebung des ursprünglich für 2025 angekündigten Starts eines solchen Fahrzeugs dar. BMW sei dank der neuesten Batteriezellen technisch absolut in der Lage, ein Motorrad mit einer Reichweite von 200+ Kilometern zu bauen, sagte Flasch am Rande einer Modellpräsentation in Lissabon. Solange die Kunden aber nicht bereit zum Kauf seien, wäre ein Produktionsbeginn sinnlos.

Fokus auf elektrische Mobilität

Flasch führte aus, dass BMW für den urbanen Bereich voll auf die Elektro-Technologie setze. Mit dem im April 2014 auf den Markt gekommenen Scooter „C evolution“ sei man auf Anhieb Marktführer geworden. Beim Nachfolgemodell CE 04 betrage der Marktanteil in seiner Klasse mittlerweile 70 Prozent, zudem habe man eben den kleineren CE 02 herausgebracht. Das Fahrzeug ist weder Roller noch Motorrad und in seiner schwächeren Version auf 45 km/h limitiert, damit es Jugendliche fahren dürfen.

E-Motorräder spielen nur eine untergeordnete Rolle

Derzeit gibt es mit Energica aus Modena/Italien, der US-Marke Livewire – eine Tochterfirma von Harley-Davidson – und der US-Marke Zero drei Hersteller von elektrisch angetriebenen Motorrädern. Die Gesamtzahl aller in Deutschland im Vorjahr zugelassenen Leichtkrafträder und Krafträder betrug laut Statistik des Industrieverbandes Motorrad (IVM) 1.604 Stück; das entspricht ungefähr einem Prozent des Gesamtabsatzes von Krafträdern und Leichtkrafträdern. Der weit überwiegende Teil der verkauften E-Bikes zählt zu den Leichtkrafträdern; E-Motorräder spielen eine deutlich untergeordnete Rolle.
Jetzt mitreden – deine Meinung zählt!
Schon dabei? und mitdiskutieren!
Ihr Kommentar wird abgespeichert...
Kommentare (3)
avatar
Mühlviertlerbua
19.03.2024 10:38


Elektro-Motorräder
Bevor ich ein Elektromotorrad fahre, höre ich mit dem Biken auf. Elektromoped geht gar nicht!!!
avatar
BikeFan
04.04.2024 15:00


Kurzsichtiges Denken bei BMW
Find’s ziemlich kurzsichtig von BMW, die Entwicklung von E-Motorrädern so auf die lange Bank zu schieben. Klar, die aktuelle Nachfrage ist vielleicht nicht riesig, aber der ganze Automarkt bewegt sich Richtung Elektro. Warten die bei BMW darauf, dass andere den Markt erobern und sie dann nachziehen müssen? Die Technik für 200+ km Reichweite haben sie ja anscheinend. Verpasste Chance, sich als Innovator im Elektromotorrad-Segment zu positionieren.
avatar
Max K.
02.04.2024 20:10


Verpasste Chance für die Zukunft
Echt schade, dass BMW die Einführung ihres ersten E-Motorrads immer weiter nach hinten verschiebt. Ich verstehe, dass die aktuelle Nachfrage nicht riesig ist, aber es geht doch auch um die Signalwirkung und die Positionierung als fortschrittliche Marke. Andere Hersteller wie Energica oder Zero sind da schon weiter und zeigen, dass es einen Markt gibt. BMW könnte mit seiner Ingenieurskunst sicher ein beeindruckendes E-Motorrad entwickeln, das auch Skeptiker überzeugt. Eine verpasste Chance!