Rettet natürlicher Wasserstoff den Verbrenner für Jahrtausende?

Wasserstoff ist teuer, energielastig und somit unwirtschaftlich. All dies trifft auf natürliche Wasserstoff-Quellen nicht zu.
24.03.2024
| Lesezeit ca. 2 Min.
ampnet (aum)
Adobe Stock, Kawasaki

Erzeugung – Energiefresser, es sei denn, es ist natürlichen Ursprungs

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft, weil er das Klima nicht beeinflusst, sofern zu seiner Herstellung erneuerbare Energie wie Strom aus Wind-, Wasser- oder Sonnenkraft eingesetzt wird. Zur Erzeugung von einem Kilogramm Wasserstoff sind rund 53 Kilowattstunden Elektrizität erforderlich. Das auf diese Weise gewonnene Gas gilt als Sekundärenergie. Doch es gibt auch Wasserstoff als Primärenergie – sofern er aus natürlichen Quellen stammt. Solche Vorkommen seien aber äußerst selten, so lautete bislang die landläufige Meinung.

Nartürliche Wasserstoffvorräte für tausende Jahre

Laut einer Studie des US Geological Survey ist tief unter der Erde so viel natürlicher Wasserstoff verborgen, dass dieser die Welt Tausende Jahre mit Energie versorgen könnte. In Albanien haben Forscher zum Beispiel eine riesige unterirdische Wasserstoffquelle entdeckt. Ein Team der Universität Grenoble fand eine mutmaßlich riesige Quelle im Inneren einer Chromit-Mine im albanischen Bulqiza, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Tirana entfernt. „Jährlich werden mindestens 200 Tonnen H2 aus den Stollen der Mine ausgestoßen, was eine der größten bisher aufgezeichneten H2-Flussraten darstellt“, meldeten die Forscher, wie aus einer Studie hervorgeht.

Natürlicher Wasserstoff im Einsatz

Inzwischen versorgt im westafrikanischen Mali ein mit natürlichem Wasserstoff betriebenes Kraftwerk ein ganzes Dorf mit Strom, und ebenso zufällig wie dort stießen im Mai vergangenen Jahres Forscher in der Region Lothringen in Frankreich auf ein großes Vorkommen an natürlichem Wasserstoff. Ein Team des Labors für Georessourcen der dortigen Universität, des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS) und des Energieerzeugers La Française de l'Energie wollte dort den Methangehalt im Boden untersuchen und stieß stattdessen auf natürlichen Wasserstoff. Je tiefer sie bohrten, desto mehr Wasserstoff konnten sie nachweisen.

90 % Kostenersparnis möglich

Weitere Vorkommen fanden sich in den USA, in Kanada und in Australien. Die bisherigen Ergebnisse könnten eine vielversprechende und günstige Alternative zu grünem Wasserstoff andeuten, der derzeit etwa fünf Euro pro Kilogramm kostet. Weißer Wasserstoff würde nur mit 50 Cent pro Kilogramm zu Buche schlagen, schätzt das US-amerikanische Nachrichten- und Forschungsmagazin Science. Es sei denn, eine neue Wasserstoffsteuer macht weltweit die Runde.

Das Wasserstoff-Motorrad kommt

Ein Konsortium aus Forschungseinrichtungen in Deutschland und Tschechien will ein elektrisch angetriebenes Motorrad mit Brennstoffzellen-Stromversorgung entwickeln. Laut den Projektbeteiligten soll bis Ende 2025 ein „Hydrocycle“ genannter Demonstrator entstehen, der europäische Zulassungsnormen und Zertifizierungsvorschriften erfüllt.
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Kommentare (7)
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NeutralBiker
06.04.2024 18:52


Innovation vs Realität
Die Idee, dass natürlicher Wasserstoff den Verbrenner retten könnte, klingt spannend. Besonders die Möglichkeit, Motorräder mit solch einer Technologie auszustatten, wirkt zukunftsweisend. Doch eine Sache macht mir Sorgen: Wie sieht es mit der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit von großangelegten Wasserstoff-Abbauoperationen aus? ökologische und soziale Auswirkungen solcher Unterfangen sind entscheidend.
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MotorradEnthusiast
05.04.2024 09:40


Meine Meinung zum natürlichen H2
Ich halte es für sehr interessant, dass es natürliche Quellen von Wasserstoff gibt, die potenziell die Energieversorgung revolutionieren könnten. Speziell bei der Nutzung für motorisierte Zweiräder stellt sich mir die Frage, wie schnell diese Technologie in den Alltag der Motorradfahrer integriert werden könnte. Die Idee, dass Motorräder zukünftig durch Wasserstoff angetrieben werden könnten, bringt ein ganz neues Level an Umweltfreundlichkeit ins Spiel, ohne dass dabei die Leistungsfähigkeit auf der Strecke bleibt. Jedoch mache ich mir Sorgen um die Infrastruktur. für H2 betriebene Fahrzeuge müssten Tankstellen für diesen speziellen Treibstoff geschaffen werden. Diese Entwicklung beobachte ich mit einer gewissen Skepsis.
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Michael
06.04.2024 17:43


Zukunft der Mobilität
Super spannend, dass natürlicher Wasserstoff eine so große Rolle spielen könnte! Vor allem die Aussicht auf langfristig günstigere Energie ist beeindruckend.
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Moto55
06.04.2024 14:10


Zweifel an H2
Trotz der positiven Aussichten für natürlichen Wasserstoff bleibt die Frage, ob Motorräder der richtige Anwendungsbereich sind. Die Herausforderungen bei der Speicherung und Infrastruktur dürfen nicht unterschätzt werden. Eine Umsetzung bis 2025 wirkt ambitioniert und könnte in der Praxis auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen.
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Markus
05.04.2024 11:10


Spannend
Der Einsatz von natürlicherem Wasserstoff in Fahrzeugen, speziell in Motorrädern, klingt wirklich vielversprechend. Freue mich auf die Zukunft!
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MotorTom
05.04.2024 11:40


Zukunft der Energie?
Find ich klasse, dass man jetzt auch bei uns Zweiräder mit H2-Antrieb entwickeln will. Die Idee mit natürlichem Wasserstoff klingt zukunftsweisend!
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MarkusB
05.04.2024 22:20


Zukunft der Motorräder
Interessante Entwicklung! Aber wie umweltfreundlich sind die Methoden, um natürlichen Wasserstoff abzubauen?