Schweizer Bußgelder in Deutschland vollstreckbar – das kann teuer werden

Ein neuer deutsch-schweizerischer Polizeivertrag ermöglicht ab 1. Mai die Vollstreckung von Bußgeldbescheiden und Strafbefehlen auch aus der Schweiz.
10.04.2024
| Lesezeit ca. 2 Min.
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Wer bisher in der Schweiz geblitzt wurde und Post nach Hause bekam, konnte, sofern kein weiterer Trip zu den Eidgenossen geplant war, den Brief mit dem Bußgeldbescheid ignorieren. Schweizer Bußgelder waren in Deutschland nicht vollstreckbar und umgekehrt. Lediglich bei der Wiedereinreise und einer Polizeikontrolle drohte Ungemach.

Ein neuer Vertrag regelt die Vollstreckung von Bußgeldern

Durch einen neuen Vertrag zwischen den Ländern, der unter anderem eine engere Abstimmung bei der Polizeiarbeit und der Vollstreckung von Bußgeldern vorsieht, werden in der Schweiz erfahrene Bußgelder ab 1. Mai 2024 in Deutschland vom Bundesministerium für Justiz eingetrieben.

Bußgelder in der Schweiz drakonisch hoch

Und das kann teuer werden. In der Schweiz sind die Bußgelder bei Tempo- und Verkehrsverstößen deutlich teurer als in Deutschland oder der EU generell. So sind bereits ab dem ersten Kilometer pro Stunde Tempoüberschreitung 40 Schweizer Franken fällig. Ist man innerorts mehr als 10 Kilometer pro Stunde zu schnell, beträgt das Bußgeld bereits 250 Schweizer Franken. Darüber hinaus werden Verstöße bei höheren Überschreitungen, innerorts ab 16 km/h, außerorts ab 20 km/h, strafrechtlich verfolgt. Der Strafbefehl überschreitet das Bußgeld häufig um ein Vielfaches. Auch Strafbefehle können durch das neue Abkommen der Länder nun vollstreckt werden.
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Top-Kommentare (11)
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Michael
15.04.2024 19:52


Autsch, das wird teuer!
Das mit den hohen Strafen in der Schweiz is echt krass. Jetzt muss man auch hierzulande richtig aufpassen!
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Tony
17.04.2024 14:56


Achtung beim Gasgeben
Wer also gerne mal schneller unterwegs ist, sollte jetzt doppelt aufpassen. In der Schweiz wird‘s richtig teuer.
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SchwarzwaldJonny
10.04.2024 13:54


Gut zu wissen
Ich finde, es ist eine gute Sache, dass die Bußgelder jetzt auch länderübergreifend eingefordert werden können. Es sorgt für Fairness und Gleichbehandlung, egal wo jemand unterwegs ist. Allerdings frage ich mich, ob das nicht auch für zusätzliche Verwirrung sorgen könnte, besonders bei Leuten, die nicht so oft in die Schweiz fahren und sich nicht mit den dortigen Regeln auskennen. Selbst mir als regelmäßigem Fahrer im grenznahen Gebiet sind die Unterschiede bei den Bußgeldern nicht immer klar. Hoffentlich führt das zu einem bewussteren Fahrverhalten und nicht nur zu höheren Kosten für Unwissende. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft noch vorsichtiger sein, wenn ich in der Schweiz unterwegs bin.
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Fanta123
19.04.2024 11:29


Polizeivertrag
Wird das zu mehr Respekt vor den jeweiligen Verkehrsregeln führen oder eher zu Verärgerung?
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10.04.2024 11:33


Bußgeld
Es ist völlig richtig auch über die Grenzen die Bußgelder einzufordern und dieses auch zu vollziehen. Das gilt im übrigen auch für die Schweizer in Deutschland. Man sollte sich im Gastland auch als Gast benehmen.
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JensM
19.04.2024 18:11


Rennleitung wird international
Mal ehrlich, wer kommt auf die Idee, Verkehrssünden international zu verfolgen, statt sich um wichtigere Themen zu kümmern?
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Johannes
24.04.2024 20:06


Bloß nicht blitzen lassen
Als ob die Schweizer Käse und Schokolade nicht schon teuer genug wären, jetzt auch noch ihre Bußgelder. Ab jetzt gibt's nur noch Schleichfahrten bei den Eidgenossen!
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Tom
15.04.2024 15:21


Viel Geld für kleine Fehler
Echt krass, wie schnell es in der Schweiz teuer wird. Ein kleiner Tacho-Fehler und schon ist die Kasse leer.
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Schweizer
17.04.2024 21:13


Grenzübergreifende Bußgeldvollstreckung
Endlich werden die Bußgelder grenzübergreifend vollstreckt. Wer rast, muss eben auch zahlen, egal wo.
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BikerJoe
19.04.2024 16:19


Achtung, Temposünder!
Also, wer jetzt noch meint, mit seinem heißen Ofen in der Schweiz den fliegenden Holländer zu spielen, muss wohl oder übel das Sparschwein schlachten. Tja, die Eidgenossen verstehen bei Temposünden keinen Spaß!