Vereinheitlichung der Einreisevorschriften aller EU-Länder

Perspektivisch sollen in Kürze alle EU-Bürger, die über ein gültiges Covid-Zertifikat verfügen, wieder ohne Beschränkungen reisen können.
15.02.2022
| Lesezeit ca. 3 Min.
Die EU plant, die Einreisevorschriften aller Mitgliedstaaten zu vereinheitlichen. Sowohl die Testpflicht als auch die Quarantänepflicht könnten in absehbarer Zeit entfallen. Für freies Reisen mit dem dafür vorgesehenen EU-Zertifikat soll zukünftig gelten:

Für Geimpfte

  • seit der zweiten Impfdosis sind mehr als 14 Tagen, aber weniger als 270 Tage verstrichen
  • vor Ablauf der 270 Tage muss geboostert werden, damit das Zertifikat seine Gültigkeit behält
  • wie lang diese Auffrischungsimpfung das Zertifikat verlängert, steht bisher nicht fest

Für Genesene

  • die Infektion darf nicht länger als sechs Monate zurückliegen (das erste positive Testergebnis darf nicht älter als 180 Tage sein)
  • in Deutschland gilt der Genesenen-Status nur noch für drei Monate

Ungeimpfte

Personen ohne Impfung erhalten das EU-Zertifikat, wenn sie einen negativen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder einen Antigentest (nicht älter als 24 Stunden) vorlegen.

Personen die kein EU-Zertifikat benötigen

  • Kinder unter zwölf Jahren
  • Grenzgänger bzw. Pendler
  • Menschen, die zu medizinischen Zwecken reisen
  • Seeleute
  • Fernfahrer bzw. Mitarbeiter im Transportwesen
Von Reisenden ohne EU-Zertifikat kann zukünftig ein Test innerhalb von 24 Stunden nach Ankunft verlangt oder die Einreise in ein Land komplett verweigert werden.

Übersichtskarte nach dem Ampel-System

Um Reisevorschriften zu vereinheitlichen soll eine 14-tägig aktualisierte Karte die Einschätzung des Infektionsgeschehens erleichtern. Das European Centre for Disease Control (ECDC) zeigt das Infektionsrisiko der Länder unter Berücksichtigung der Impf- und Testrate anhand der Farben Grün, Orange, Rot und Dunkelrot an.
Wird ein Land dunkelrot kategorisiert, sollten laut EU-Empfehlung Ein- und Ausreisemaßnahmen verschärft und von nicht notwendigen Reisen abgeraten werden. Von Personen aus diesen Ländern, die weder geimpft noch genesen sind, könnte zudem ein Test vor Abreise verlangt werden und bei Rückreise eine Quarantäne drohen.

Aktuell gelten in der EU noch unterschiedliche Einreisevorgaben

  • Österreich: Impf- oder Genensennachweis plus negativen PCR-Test für die Einreise (ausgenommen Geboosterte)
  • Italien: Impf- oder Genensennachweis plus negativen PCR-Test für die Einreise (PCR-Test nicht älter als 48 Stunden / Antigen-Schnelltest nicht älter als 24 Stunden)
  • Frankreich: Geimpfte dürfen ohne Test ins Land, Ungeimpfte mit negativem PCR- oder Antigen-Test (nicht älter als 24 Stunden)
  • Deutschland: Einreise für Personen ab sechs Jahre mit negativem Testergebnis, Impf- oder Genesenenstatus (positiver Test muss zwischen 28 und 90 Tagen zurückliegen). Alternativ darf ein negativer Test nicht älter als 48 Stunden sein (PCR, LAMP, TMA oder Antigen-Schnelltest). Wer allerdings aus einem Virusvariantengebiet zurückkehrt, muss einen PCR-Test vorlegen und 14 Tage in Quarantäne unabhängig vom Impf- oder Genensenstatus.

EU hofft auf schnelle Umsetzung

Um dieses Chaos zu beenden und endlich einheitliche Lösungen zu schaffen, hofft der EU-Rat, dass die Mitgliedsstaaten die jüngsten Empfehlungen umsetzten.
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