Gescheites Schuhwerk ist wichtig. Das wusste früher schon die Oma und hatte damit uneingeschränkt recht. Wer mit schlechten Stiefeln mit dem Motorrad auf Reisen geht, wird früher oder später den Spaß verlieren. Spätestens beim nächsten Wetterumschwung. Vor allem im Touring- und im Reisebereich stehen gute Endurostiefel vor der Herausforderung, zahlreiche Kriterien erfüllen zu müssen. Offroadtauglich, stabil und sicher sollen sie sein und dazu auch ein vernünftiges, rutschfestes Profil aufweisen. Natürlich dürfen sie kein Wasser in den Innenraum lassen und sollen dabei zuverlässig die bei der Bewegung entstehende Feuchtigkeit nach außen transportieren, sodass für ein angenehmes Fußklima gesorgt ist. Der Tragekomfort wird durch einen bequemen Ein- und Ausstieg definiert sowie über die Verstellmöglichkeiten, die der Schuh bietet, sodass er auch nach längerer Zeit noch angenehm zu tragen ist. Hilfreich ist es auch, wenn die Treter über eine vernünftige Passform verfügen und nur so steif gehalten sind, dass man dennoch vernünftig mit ihnen laufen kann. Dazu spielen natürlich auch die optische Anmutung, das Gewicht und die Verarbeitung eine tragende Rolle bei der Bewertung eines Stiefels. Die Auswahl verschiedener Modelle und Hersteller ist groß, dennoch gibt es große Unterschiede, auch beim Preis. Einen kompletten Totalausfall hatten wir in diesem Test nicht zu verzeichnen, dennoch ist nicht jedes Modell für jeden Einsatzzweck uneingeschränkt geeignet. Soll der neue Stiefel zum treuen Begleiter werden, der den ganzen Tag bei Wind und Wetter getragen werden kann, muss er in allen Kategorien kräftig punkten. Wir haben die beliebtesten Modelle der wichtigsten Hersteller für euch unter die Lupe genommen und sie im direkten Vergleich getestet.
So testet Motorrad & Reisen

Fazit
Mit dem Daytona TransTourMan gewinnt auch der teuerste Stiefel diesen Vergleichstest. Etwas günstiger und auch leichter kommen die Modelle von BMW Motorrad und Held daher, wobei beide Stiefel abgesehen vom Logo, den Schnallen und der Farbgebung zahlreiche Gemeinsamkeiten aufweisen. Auch die Ausstattung ist identisch. So setzen beide Modelle unter anderem auf eine bequeme Vibramsohle. Für beide Modelle können wir eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Allerdings ist der BMW-Schuh etwas günstiger (350,-- Euro) zu haben als der Bruder aus dem Hause Held (429,95 Euro).Nochmals deutlich günstiger kommt davon, wer sich für einen Kandidaten von FLM, iXS oder Bogotto entscheidet. Im Angebot sind die FLM-Stiefel bei Polo bereits ab 119,99 Euro erhältlich (UVP 169,99 Euro). Dafür sind sie erstaunlich komfortabel und freizeittauglich und mit dem Paar von iXS die Leichtesten im Test (beide 1,1 Kilogramm). Die gewichtigsten Kandidaten im Test waren die Schuhe von Daytona und O‘Neal (jeweils 1,5 Kilogramm).
Was die Wasserdichtigkeit angeht, so hielten fünf Modelle (BMW, Held, Daytona, iXS, Berik) dauerhaft dicht. Die Modelle von Polo (FLM) und FC-Moto (Bogotto) sind auch bei einem stärkeren Regenguss wasserdicht, aber nicht dauerhaft. Das Modell von O‘Neal fiel in beiden Tests durch. Ohnehin ist dieser Stiefel eher für den Motocross-Einsatz gemacht als für den Enduro-Alltag eines Motorradreisenden.
Bogotto, Held, O'Neal, FLM, BMW, Berik, iXS & Daytona – welcher ist der Richtige für mich?
Wenn wir nun eine Empfehlung aussprechen sollen, so fällt diese wie folgt aus: Möchte ich den besten Schuh, greife ich zum Daytona. Sind mir Freizeittauglichkeit und das Gewicht wichtiger als die Verarbeitung, so haben Held und BMW die Nase vorne. Soll es eine Nummer günstiger sein, greife ich zu den Schuhen von iXS. Da es sich hierbei um den günstigsten wasserdichten Stiefel handelt, geht der Preistipp für das beste Verhältnis aus Preis und Leistung somit in die Schweiz. Stört es mich nicht, dass die Schuhe nicht dauerhaft wasserdicht sind, sind die FLM und Bogotto noch mal ein gutes Stück günstiger und ebenso empfehlenswert. Der Berik ist ebenfalls ein guter Schuh, ist im Mittelfeld allerdings das teuerste Modell laut UVP. Im Netz sind zahlreiche Modelle deutlich unter der UVP erhältlich. Der O‘Neal fällt leider etwas ab. Sehr schwer und wasserdurchlässig, belegt er auch deshalb den letzten Platz in dieser Konkurrenz.Passgenauigkeit
13 /15
Pro
- verstellbare Schnallen
- Weitenverstellung
Contra
- fällt etwas klein aus
Material/Verarbeitung
18 /20
Pro
- Gore-Tex
- Leder
- sehr gut verarbeitet
- saubere Nähte
Contra
- Plastikschnalle
Tragekomfort
15 /15
Pro
- sehr guter Tragekomfort
- angenehmes Innenfutter
- geringes Gewicht
Praxistauglichkeit
14 /15
Pro
- freizeittauglich
- komfortabler Einstieg
Ausstattung
10 /10
Pro
- rutschfeste Vibramsohle
- drei Schnallen
Wetter
10 /10
Pro
- wasserdicht
Sicherheit
13 /15
Pro
- Fersen-, Schienbein-, Innen- & Außenknöchelprotektor
- Schaltverstärkung
- hoher Schaft
Contra
- keine Reflektoren
M&R
93/100 Punkte
Hochwertig verarbeiteter und bequemer Endurostiefel mit Vibramsohle und Gore-Tex.
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Text: Alexander Klose, Janine Sturm, Dirk Sommer, Fotos: Alexander Klose, Hersteller
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