Acht Kombinationsmöglichkeiten
Ohne Kinnteil – mit Schirm – ist der N70-2 X ein Trialhelm entweder mit oder ohne Visier. Ganz ohne Schirm wird er zum Jethelm ebenfalls mit oder ohne Visier. Tatsächlich kommt man so auf die Zahl acht. Als wären die Möglichkeiten damit noch nicht ausgeschöpft, ist der N70-2 X mit einer integrierten Sonnenblende und einer Vorbereitung für Nolans N-Com-System ausgestattet.Erhöhtes Gewicht – die Summe der Kleinteile rächt sich
Die zahlreichen Verbindungen, Klappen und Deckelchen haben allerdings ihr Gewicht. 1.380 Gramm bringt der Nolan N70-2 X bereits als Jethelm auf die Waage. 1.900 Gramm sind es bei voller Bestückung. Allzu oft wird man die Variabilität zudem nicht nutzen. Einzig das Kinnteil ist mit einem Handgriff abgenommen. An Schirm und Visier schraubt man daher nur herum, wenn es nötig ist.Abzüge bei der Sicherheit
Im Test fällt die relativ flexible Struktur der Gesamtkonstruktion auf. Das leichte Kinnteil und seine Arretierungen aus Kunststoff können nicht nennenswert zur Stabilität der Schale beitragen. Somit dient der untere Abschluss des Visiers in erster Linie dem Wetterschutz und der Optik des Helms. Beim Auf- und Absetzen geben die zusammengesetzten Elemente zudem knarzende Geräusche von sich.
Variabel: Ein Helm für alles
Eine Daseinsberechtigung hat der Helm dennoch. Wer mit der Enduro nach Südeuropa will, dort einen Trialhelm braucht, aber während der Anfahrt einen geschlossenen Helm bevorzugt, wird sich über die Variabilität freuen. Auch Allwetterfahrer, die sich im Hochsommer einen offenen Jethelm wünschen, werden die Möglichkeiten des Nolan N70-2 X zu schätzen wissen. Der Ratschenverschluss am Kinn lässt sich im Alltag etwas schneller schließen als ein Doppel-D-Verschluss und passt sich dennoch in einem gewissen Rahmen in der Länge an.Fahreindrücke mit dem Nolan N70-2 X
Auf dem Motorrad liegt der Nolan N70-2 X neutral im Wind und ist im Einsatz als Adventurehelm oder Integralhelm nicht übermäßig laut. Über mangelnde Frischluftzufuhr kann sich angesichts des weit vorstehenden Kinnteils niemand beschweren, weshalb das Pinlock-Visier leichtes Spiel hat und stets beschlagfrei bleibt. An die Bedienung des Sonnenvisiers mit zwei separaten Tasten fürs Öffnen und Schließen gewöhnt man sich schnell. Am ehesten stört auf langen Touren das relativ hohe Gewicht.Testmotorrad: KTM 890 Adventure
Tragekomfort
- angenehmes Innenfutter
- wenig Platz für die Ohren
- Wangenpolster geben wenig Halt
Material/Verarbeitung
- gute Verarbeitung
- schöne Dekore
- Kunststoffarretierung des Kinnteils
- knarzende Geräusche
Sicherheit
- geprüft als Jet- und Integralhelm
- flexible Schale
- Kinnteil weckt wenig Vertrauen
Windgeräusche
- als Integralhelm verhältnismäßig leise
- offen relativ laut
Gewicht
- vollausgestattet: 1.900 Gramm
Ausstattung
- modulare Bauweise
- Sonnenblende
- Schirm
- für N-Com vorbereitet
Belüftung/Beschlag
- beschlagfreies Pinlock-Visier
- effiziente Belüftung
- Zugluft an kalten Tagen
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