Neue 60er-Serie
Mit dem 60R und dem 60S zeigt das Unternehmen für Kommunikationstechnologie auf der EICMA seine neuen Topmodelle. Schon am Design hat sich einiges getan. Beide Geräte sind deutlich flacher als ihre Vorgänger und haben eine integrierte LED-Leiste, die mehrfarbig erstrahlen kann. Zusätzlich hat das 60S einen nach vorn gerichteten, weißfarbigen LED-Strahler, der bei Bedarf Licht ins Dunkel auf der Suche nach dem Zündschloss oder dem Weg zum Bike bringen kann. Geblieben ist das Drehrad, von Sena Jog-Dial genannt, mit dem sich die Funktionen bedienen und die Lautstärke einstellen lassen.
Das 60R kommt zwar ohne zusätzliche Taschenlampe daher, hat aber nun zwei austauschbare Batterien. Damit versucht der Hersteller dem seit Langem angemahnten Problem zu begegnen, dass bei einem defekten Akku gleich das komplette Gerät ausgetauscht und ersetzt werden musste.
Technisch hat man als Nutzer nach wie die Möglichkeit per Mesh und Bluetooth zu kommunizieren und sich über die Harman Kardon Lautsprecher Musik und Navigationsansagen anzuhören.
VoIP (Voice over IP) und aktive Geräuschunterdrückung sind neu
Erstmals in Sena-Geräten verfügbar ist eine aktive Geräuschunterdrückung, die Umgebungsgeräusche wie Wind- und Motorenlärm nicht nur aus der Sprachübertragung an andere Fahrer herausfiltert, sondern aktiv im eigenen Helm unterdrücken soll. Ebenfalls neu ist, dass Mesh-Nutzer nun nicht mehr auf eine konstante Funkverbindung angewiesen sind. Sena hat mit „Wave“ eine Funktion eingeführt, die unter bestimmten Voraussetzungen die Kommunikation auch ohne direkte Funkverbindung im Mesh aufrechterhält. Ist der Fahrer per Smartphone und Sena-App mit seinem Gerät verbunden und verliert den Funkkontakt, schaltet das Gerät automatisch in den Wave-Modus und wechselt von einer Mesh-Kommunikation in eine Voice over IP (VoIP) Verbindung. Dabei findet die Sprachübertragung über das mit dem Internet verbundene Handy per Datenübertragung statt. Ist die Funkverbindung wieder möglich, wechselt das Gerät automatisch zurück zu Mesh. Auch ist es durch VoIP möglich, mit Sena-Nutzern weltweit während der Fahrt zu kommunizieren, ohne ein Telefonat zu führen. Voraussetzung für die Funktion ist allerdings auf beiden Seiten ein Smartphone mit stabiler Verbindung zum Internet.
Neue Sena-Helme der Phantom-Serie
Nach Impuls und Stryker hat Sena dabei nun erneut Helme vorgestellt, die auf Basis der Top-Serie integrierte Kommunikationsgeräte haben.
Phantom und Phantom Pro haben jeweils die Funktionen der 60er-Serie integriert, sowie weitere Features an Bord. Beide Helme sind nach ECE 22.06 zertifiziert und haben eine nach hinten und in verschiedenen Modi strahlende rote LED-Leuchte. Der Phantom hat eine Fieberglas-Schale und zusätzlich noch ein weißes, nach vorne gerichtetes LED-Licht.
Der Phantom Pro greift unterdessen eine Idee auf, die Sena vor einigen Jahren mit dem Momentum INC Pro bereits verfolgt hatte – eine im Helm integrierte Kamera.
In die Carbonhelmschale integriert sind dabei gleich zwei Kameras. Eine nach vorn gerichtete Kamera mit 4K Auflösung und 30fps, sowie einem elektronischen Bildstabilisator. Außerdem kann auch nach hinten gefilmt werden. Dann mit Full-HD-Auflösung und ebenfalls 30fps Bildrate.
Beide Helme sollen in den Größen S-XXL ausgeliefert werden.
Prism M
Zusätzlich zu den Kommunikationsgeräten und Helmen hat Sena nun erneut eine Kamera vorgestellt. Die Prism M kann dabei per Mesh in eine Gruppe integriert werden und die Gespräche der Intercom aufnehmen und parallel filmen. Das Format entspricht dem gängiger Actioncams und kann so auch in bereits vorhandenen GoPro-Halterungen angebracht werden. Auch hier gibt Sena die maximale Auflösung mit 4K und die Bildrate mit 30fps an.
Preise und Verfügbarkeiten
Für den Kunden erhältlich sein sollen die Geräte der 60er-Serie frühestens ab Mitte nächsten Jahres. Zur Verfügbarkeit der Helme hat Sena bisher keinerlei Angaben gemacht. Auch zu den Preisen wollte man sich auf der Messe noch nicht äußern.
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