Ankunft in Tokio
Über die Firma Motorcycle Services International mieten wir jedoch drei BMW mit Komplettausstattung wie Koffer, Topcase, Navi,Abflug: Bei sehr schlechtem, kaltem Wetter fliegen wir eine Stunde nach London und dann ca. elf Stunden nach Tokio bei einem Zeitunterschied von sieben Stunden. Tokio, die pulsierende Hauptstadt (neun Millionen Einwohner) und größte Metropolregion (ca. 35 Millionen) der Welt, eine Stadt der Gegensätze mit Gärten, Parks, modernen Hochhäusern und einem nicht enden wollenden Häusermeer. Hinzu kommt in dieser Megastadt ein enormes Autoverkehrsaufkommen. Dagegen steht aber ein extrem gut ausgebauter, pünktlicher und auffallend sauberer öffentlicher Personenverkehr.

Sightseeing in Japan
Japan, ein Land mit circa 130 Millionen Einwohnern auf einer Fläche, die nur etwas größer als die der Bundesrepublik ist, verbindet man sofort mit der Kirschblüte – wir sind genau zum Höhepunkt da. Ein erster Spaziergang nach dem Einchecken im Hotel führt in den Shinjuku Gyoen Park mit einer unglaublich schönen Kirschblüte. Unter den Bäumen versammeln sich Jung und Alt und genießen diese Pracht.Am nächsten Tag besuchen wir den alten Kaiserpalast, dabei geht es durch den Hauptbahnhof von Tokio, den täglich fast drei Millionen Fahrgäste nutzen! Ein Gewusel mit, auf den ersten Blick, unüberschaubarer Dynamik. Menschen in schwarzen Anzügen bzw. Kostümen, das Smartphone in der Hand, dominieren das Bild. Unbekannte Schriftzeichen und Ansagen machen die erste Verwirrung komplett, aber wir hatten ja einen „Einheimischen“ dabei.
Abends steht dann ein verabredetes Tischtennisspiel gegen einen japanischen Verein auf dem Programm, das in großer Harmonie, schöner Gastfreundschaft und mit Händen und Füßen zur Kommunikation bei einem gemütlichen Beisammensein und tollem japanischem Essen seinen Abschluss fand.
Der letzte motorradfreie Tag in Tokio führt uns mit der Bummelbahn nach Kamakura, einer kleinen Halbinsel mit großem Buddha direkt am Strand.
Auffällig sind die vielen Hinweise für den Fall eines Seebebens und die besten Fluchtrouten im Falle eines Tsunamis – eine latente Bedrohung für die gesamte Küstenregion. Nicht erst seit Fukushima.

Auf dem Weg zum Fuji
Ausgestattet mit den Motorrädern und einer japanischen Simkarte für unsere Handys geht es dann los – zwei Wochen und circa 2.800 km. Südlich von Tokio bei Linksverkehr und 100 km/h Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen geht es entlang der Pazifikküste über Shimoda und das Cape Irozaki mit einem uralten Kloster in atemberaubender Lage. Dann, plötzlich, nach vielen Kurven an der Küstenstraße liegt er da, der Fuji. Japans „heiliger“ Berg, 3.776 Meter hoch, letzter Ausbruch im Jahr 1707, mit schneebedeckter Kuppe vor strahlend blauem Himmel – ein gewaltiger Anblick, der uns zu einer längeren Pause veranlasst. Wer den Fuji besteigen will, sollte das im Sommer tun, dann fahren Busse bis auf 2.400 Meter. Ab dort geht es ausgeschildert als „Massensport“ zu Fuß nach oben. Nächste Station ist ein traditionelles Hotel in Suwa, ein sogenanntes Ryokan mit Matten auf dem Fußboden und einem heißen Quellbad, dem Onsen, das zur japanischen Badetradition gehört.
Historische Orte und Sehenswürdigkeiten
Alte historische Städte auf unserer Route sind Narai-juku und der berühmte, alte Poststations-Ort Magome, der zugleich Weltkulturerbe ist. Dort konnte man vergangene Jahrhunderte „auferstanden“ sehen und diese Dörfer durchwandern.Eine Vielzahl von Schlössern und Schreinen wie der Fushimi Inari-Taisha Schrein mit seinem fast unendlich scheinenden Torgang aus Tausenden von roten Torii, alle gespendet, ist Ziel unseres Tourguides, der uns fachkundig die geschichtlichen Zusammenhänge erläutert.
Die Zäsur Japans
Beeindruckend und gleichzeitig bedrückend ist der Besuch in Hiroshima. Eine quirlige Stadt, die durch das Atombombenmuseum und den Erinnerungspark an diese Zäsur im Zweiten Weltkrieg erinnert und die Mahnung vor derMöglichkeit der Selbstvernichtung der Menschheit beinhaltet. Während unseres Aufenthaltes testet Nordkorea gerade eine neue Mittelstreckenrakete, das Hauptthema in den japanischen Nachrichten. Ebenso ungewöhnlich ist die Eigenschaft der Japaner, mit der Erdbebengefahr umzugehen. Fast jeden Tag gibt es in Japan zumindest ein sehr schwaches Beben. Im Erdbebenmuseum auf Awaji-shima, das wir besuchen, werden diese Naturgewalten und die schrecklichen Zerstörungen der früheren Megabeben dargestellt.

Gezeitenstrudel an der Onaruto Brücke
Dass Japan aus knapp 6.800 Inseln mit vier Hauptinseln besteht, wird bei unserer Inseltour im Süden deutlich. Gewaltige, aber gleichzeitig filigran wirkende Brückenkonstruktionen verbinden die vielen Inseln miteinander. Unter einer dieser Brücken befindet sich ein weiteres Weltkulturerbe in Japan. Von der Onaruto Brücke kann man einen Gezeitenstrudel beobachten. Zwei Meere, der Pazifik und der Inlandsee, treffen aufeinander und erzeugen riesige Strudel, denen sich nur große Schiffe nähern dürfen.Über Nara, eine alte Kaiserstadt von 710 bis 784, heute Weltkulturerbestätte mit langer Geschichte und sehr gut erhaltenem Zentrum, geht es zurück nach Tokio, um die Motorräder abzugeben und ein weiteres Tischtennismatch gegen „Atoms Kokuryo“ mit spektakulärer Verlängerung, in einer Izakaya Kneipe, zu führen.

Zurück Richtung Tokio
Der Besuch des Kasuga-Taisha, des „Schreins der zehntausend Laternen“, der über einen Laternenweg mit 3.000 Stein- und Bronzelaternen zu erreichen ist, und ein Spaziergang durch den Nara Park mit seinen über 1.000 heiligen Rehen und Hirschen, die sehr zutraulich sein können, sind nicht zu vergessen.Am letzten Tag in Japan wurden besonders schöne Wohnquartiere durchwandert, Andenken gekauft und abends eine in Japan allgegenwärtige Karaoke-Kneipe besucht – und gesungen. Mit einem problemlosen Rückflug fand ein erlebnisreicher Urlaub seinen Abschluss.
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