
An der aussichtsreichen Schmücke wird der Blinker dann rechts gesetzt und über Gehlberg in Richtung Arnstadt gekurvt. Die hübsche Innenstadt dort bietet schon mal eine gute Gelegenheit, um das Kurvendosismeter entscheidend zu beruhigen.

Zwar hat man den Thüringer Wald hier hinter sich gelassen, aber deshalb wird die Strecke kaum langweiliger, nur die Straßen werden für eine Weile recht schmal. So
nähert man sich Weimar. Der Name wirkt natürlich für sich allein. Es gibt so viel zu sehen, dass man eigentlich sagen kann, dass diese Stadt nicht nur Sehenswürdigkeiten hat, sondern insgesamt eine ganz außergewöhnliche Sehenswürdigkeit ist. Natürlich kann man sich während dieser Tour aus Zeitgründen auch nur einen kleinen Überblick verschaffen. Für alle, die mehr sehen möchten, sei daher noch ein Vorschlag gestattet.

Man kann die Tour nämlich auch noch mal umgekehrt fahren. So erlebt man ein völlig neues Fahrerlebnis auf dieser Runde und kann dabei einen weiteren Stopp in Weimar einplanen. Wie auch immer, irgendwann geht es wieder Richtung Süden, wo man den markanten Kamm des Thüringer Waldes schon von Weitem sehen kann. Über Bad Berka, Tannroda, Rittersdorf und Rudolstadt düst man dann nach Schwarza, wo bald – und zwar mitten in Bad Blankenburg – das gleichnamige, landschaftlich höchst reizvolle Tal beginnt.

Und dieses bietet dann eine wundervoll flotte Partie, die erst in Sitzendorf ein Ende findet, obwohl das Wort „Ende“ die Sachlage dann doch etwas unpräzise ausdrückt. Auf einer teils schmalen und abenteuerlichen Straße kurvt man über Meura nach Reichmannsdorf. Wer das mag, wird einfach nur begeistert sein. Wer dagegen breitere Teerbänder viel lieber mag, dem wird das anschließende Teilstück über Schmiedefeld, Lichte, Neuhaus und Limbach – abgesehen von den Ortsdurchfahrten – nach Massethal gefallen. Aber auch die Abenteurer kommen ein wenig später einmal mehr auf ihre Kosten, denn der Schlussspurt bergan nach Masserberg findet erneut auf einem meist nur einspurigen Asphaltband statt. So hat man es bald geschafft, unzählige Eindrücke gesammelt, Weimar kennengelernt und dabei rund 250 spannende Kilometer mehr auf den Tacho bekommen. Immerhin liefert das alles genug Stoff, um abends in der inzwischen auch bei Motorradfahrern legendären Fliegerbar des M&R Hotels Rennsteig eine ganze Menge erzählen zu können.
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