Über ein derartiges Privileg verfügen bekanntlich viele Gegenden, wo guter Wein angebaut wird, allerdings wird das Ganze hier noch übertroffen. Logisch, wenn man eben dort Essen geht, wo der Barolo herkommt. Erstklassige Speisen und vorzügliche Weine gehören für die Piemonteser auch nicht zum Schicki-Micki-Lifestyle für Superreiche, sondern werden als klassenlose Lebensqualität verstanden. So gilt es unter den Turinern beispielsweise als völlig
normales Kulturprogramm, wenn man die Metropole am Wochenende in Richtung Alba verlässt, um sich an Rotweinen der Extraklasse und an weißen Trüffeln beispielsweise zu laben. „Slow Food“ – dafür gibt es in Pollenzo bei Bra eine eigene Universität - lautet die Devise, die es zumindest im Piemont leicht hat, um anderen Speisenformen Paroli bieten zu können. „Slow“ - aber mit Genuss pur - geht es auch bei der Roero & Monferrato -Tour zu, denn die Straßen sind eng und bieten geradezu verwegene Kurvenkombinationen. Außerdem wird man manchen Abzweig einfach verpassen, wenn man allzu sehr am „Hahn“ dreht. Das gilt selbst für diese einfache Tour.
Vom Hotel rollt man erst einmal ein Stück bergab in Richtung Cinzano, biegt aber gleich nach Santa Vittoria rechts ab und folgt den Hinweisen nach Macellai. Auf dieser Strecke darf man eine herrliche Aussicht genießen, und zwar in die Langhe hinüber, wo der berühmte Rotwein namens Barolo herkommt. Zu Füßen liegt auch der Ort Pollenzo, der für seine Ruinen aus römischer Zeit sowie seine Slow-Food-Universität bekannt ist. Über Pocapaglia, Sommariva Perno und Casanova rollt man in Richtung Torino, das man auch unter dem deutschen Namen Turin kennt. Die äußerst sehenswerte Hauptstadt des Piemont bleibt bei dieser Tour zwar links liegen, wer aber Zeit und Muße hat, sollte einen Abstecher in die Innenstadt unbedingt einplanen. Die einst als Synagoge geplante Mole Antonelliana, errichtet 1863–1880, gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Heute beherbergt es das nationale Filmmuseum. Eine spektakuläre Aufzugskonstruktion zieht einen gläsernen Lift frei schwebend unter der imposanten Kuppel hindurch zur Aussichtsplattform.
Die Kathedrale Duomo di San Giovanni, gebaut von 1491 bis 1498, lohnt ebenfalls einen Besuch. Sie beherbergt das Turiner Grabtuch, ein Leinentuch, welches das Abbild eines Mannes – möglicherweise Jesus – zeigt. Die Schlösser und Residenzen der Herzöge von Savoyen zählen zum Weltkulturerbe. Im Zentrum von Turin findet sich der Palazzo Reale, einst Sitz des Königreichs Italien. Gleich nebenan findet sich der Palazzo Madama, der aus einem alten Teil aus der Römerzeit – später zur Festung umgebaut – und einem barocken Anbau besteht. Wer dann immer noch nicht genug vom Stadttourismus hat, dem sei die Wallfahrtskirche Superga auf dem gleichnamigen 672 Meter hohen Hügel im Osten der Stadt empfohlen. Hinauf geht es dort mit einer Zahnradbahn. Wie auch immer, der Po, der auch durch Turin fließt, weist den weiteren Weg in Richtung Chivasso. Gar nicht weit weg davon liegt Caserma, wo die zweite Tour-Etappe beginnt. Die führt zunächst über Casal Borgone und Gallareto nach Asti, das 89 vor unserer Zeitrechnung als römische Kolonie namens Hasta gegründet wurde. In dieser Gegend werden die Rebsorten Barbera, Dolcetto, Freisa, Grignolino, Malvasia und Moscato angebaut. Federico Martinotti erfand gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Art zur Herstellung von schäumenden Weinen, die später als Méthode Charmat bekannt wird. Die preiswerteren Tropfen davon sollten mit einer gewissen Zurückhaltung konsumiert werden, da sie schnell in den Kopf steigen.
Von Asti aus fährt man dann am Fluss Tanaro entlang über Govone nach Guarene, wo eine herrliche Kurverei ihr Ende findet, denn man erreicht Alba. Im Herbst ist hier übrigens die Hölle los, wenn jene weißen Trüffel angeboten werden, für die die hübsche Stadt berühmt wurde. Außerdem stammt die Familie Ferrero von hier, die ja insachen Süßigkeiten von „Mon Cherie“ bis hin zur „Kinder Überraschung“ weltweite Bekanntheit erlangte. Man ist eben in der Gegend des „Guten Geschmacks“ unterwegs und so darf am Abend ein Rotwein namens Nebbiolo – aus dieser Traube wird auch der berühmte Barolo gekeltert nicht fehlen. Fazit: Das Piemont bietet auch neben den in Sichtweite gelegenen Alpen wundervolle Mittelgebirgstouren und darf so mit Fug und Recht als Motorradparadies bezeichnet werden.
Vom Hotel rollt man erst einmal ein Stück bergab in Richtung Cinzano, biegt aber gleich nach Santa Vittoria rechts ab und folgt den Hinweisen nach Macellai. Auf dieser Strecke darf man eine herrliche Aussicht genießen, und zwar in die Langhe hinüber, wo der berühmte Rotwein namens Barolo herkommt. Zu Füßen liegt auch der Ort Pollenzo, der für seine Ruinen aus römischer Zeit sowie seine Slow-Food-Universität bekannt ist. Über Pocapaglia, Sommariva Perno und Casanova rollt man in Richtung Torino, das man auch unter dem deutschen Namen Turin kennt. Die äußerst sehenswerte Hauptstadt des Piemont bleibt bei dieser Tour zwar links liegen, wer aber Zeit und Muße hat, sollte einen Abstecher in die Innenstadt unbedingt einplanen. Die einst als Synagoge geplante Mole Antonelliana, errichtet 1863–1880, gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Heute beherbergt es das nationale Filmmuseum. Eine spektakuläre Aufzugskonstruktion zieht einen gläsernen Lift frei schwebend unter der imposanten Kuppel hindurch zur Aussichtsplattform.
Die Kathedrale Duomo di San Giovanni, gebaut von 1491 bis 1498, lohnt ebenfalls einen Besuch. Sie beherbergt das Turiner Grabtuch, ein Leinentuch, welches das Abbild eines Mannes – möglicherweise Jesus – zeigt. Die Schlösser und Residenzen der Herzöge von Savoyen zählen zum Weltkulturerbe. Im Zentrum von Turin findet sich der Palazzo Reale, einst Sitz des Königreichs Italien. Gleich nebenan findet sich der Palazzo Madama, der aus einem alten Teil aus der Römerzeit – später zur Festung umgebaut – und einem barocken Anbau besteht. Wer dann immer noch nicht genug vom Stadttourismus hat, dem sei die Wallfahrtskirche Superga auf dem gleichnamigen 672 Meter hohen Hügel im Osten der Stadt empfohlen. Hinauf geht es dort mit einer Zahnradbahn. Wie auch immer, der Po, der auch durch Turin fließt, weist den weiteren Weg in Richtung Chivasso. Gar nicht weit weg davon liegt Caserma, wo die zweite Tour-Etappe beginnt. Die führt zunächst über Casal Borgone und Gallareto nach Asti, das 89 vor unserer Zeitrechnung als römische Kolonie namens Hasta gegründet wurde. In dieser Gegend werden die Rebsorten Barbera, Dolcetto, Freisa, Grignolino, Malvasia und Moscato angebaut. Federico Martinotti erfand gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine neue Art zur Herstellung von schäumenden Weinen, die später als Méthode Charmat bekannt wird. Die preiswerteren Tropfen davon sollten mit einer gewissen Zurückhaltung konsumiert werden, da sie schnell in den Kopf steigen.
Von Asti aus fährt man dann am Fluss Tanaro entlang über Govone nach Guarene, wo eine herrliche Kurverei ihr Ende findet, denn man erreicht Alba. Im Herbst ist hier übrigens die Hölle los, wenn jene weißen Trüffel angeboten werden, für die die hübsche Stadt berühmt wurde. Außerdem stammt die Familie Ferrero von hier, die ja insachen Süßigkeiten von „Mon Cherie“ bis hin zur „Kinder Überraschung“ weltweite Bekanntheit erlangte. Man ist eben in der Gegend des „Guten Geschmacks“ unterwegs und so darf am Abend ein Rotwein namens Nebbiolo – aus dieser Traube wird auch der berühmte Barolo gekeltert nicht fehlen. Fazit: Das Piemont bietet auch neben den in Sichtweite gelegenen Alpen wundervolle Mittelgebirgstouren und darf so mit Fug und Recht als Motorradparadies bezeichnet werden.
Text: Frank Klose, Fotos: Frank Klose
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