Yamaha und SHAD präsentieren induktiven Motorradkoffer

NAD und Yamaha präsentieren den ersten induktiv betriebenen Motorradkoffer mit Keyless-System – mehr Komfort, Sicherheit und einfache Handhabung.
26.05.2025
| Lesezeit ca. 2 Min.
Mit dem neuen System, das Yamaha gemeinsam mit der NAD-Gruppe (Muttergesellschaft von SHAD) entwickelt hat, hält eine neue Form der Verbindungstechnik Einzug in den Motorradalltag. Erstmals wird ein Motorradkoffer nicht mehr über Kabel oder Stecker angeschlossen, sondern nutzt induktive Energieübertragung. Eingeführt wird diese Technik an der Yamaha Tracer 9 GT.
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WPT-Technologie ersetzt herkömmliche Steckverbindungen

Die Grundlage bildet die sogenannte Wireless Power Transfer-Technologie (WPT). Dabei übertragen zwei gegenüberliegende Platten – ein Sender am Motorrad und ein Empfänger im Koffer – die benötigte Energie kontaktlos. Auf mechanische Steckverbindungen wird vollständig verzichtet. Das System ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Schmutz oder Korrosion und erleichtert das Handling im Alltag: Kabel, die im Weg sein könnten oder anfällig für Abnutzung sind, entfallen.

Energieversorgung, Beleuchtung und Sicherheitsmechanismen

Die kabellose Energieversorgung reicht aus, um den Koffer elektrisch zu öffnen und zu schließen. Zusätzlich versorgt das System ein Innenlicht sowie einen integrierten USB-Anschluss mit Strom. Für mehr Sicherheit sorgt eine automatische Verriegelung: Wird das Motorrad mit geöffnetem Koffer in Bewegung gesetzt, verriegelt das System ab einer Geschwindigkeit von 10 km/h automatisch.

Entwicklung und technische Hürden

Die Umsetzung stellte das Entwicklerteam zunächst vor technische Herausforderungen. Besonders die Verbindungszeit zwischen Motorrad und Koffer war ein kritischer Punkt: Ursprünglich benötigte das System rund fünf Sekunden, um die Verbindung herzustellen – zu lange für den vorgesehenen Einsatzzweck. Durch gezielte Softwareoptimierung konnte diese Zeit auf kaum merkliche 0,6 Sekunden reduziert werden. Für die Entwicklung wurden laut Aussage des Herstellers über 4.000 Stunden aufgewendet, zudem absolvierte das Team mehr als 10.000 Testkilometer. Sämtliche Komponenten erhielten die notwendigen internationalen Zertifizierungen für die Serienfertigung.

Perspektiven für weitere Anwendungen

Mit der erfolgreichen Einführung der WPT-Technologie am Beispiel der Tracer 9 GT ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Die Tracer 9 GT dient als erstes Serienmodell für den Einsatz der neuen Technik. NAD arbeitet parallel an weiteren Lösungen für unterschiedliche Modelle und Koffersysteme.

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Kommentare (9)
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26.05.2025 22:37


Ich sehe das ähnlich. Man kannst Auch übertreiben. Nächstes Jahr gibts dan keyless Reifenventilkappen ?!? So etwas wie diese Koffer brauche ich wirklich nicht.
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26.05.2025 18:19


Ich sehe es auch so wie StefanKS: Nette Spielerei mit kaputt-geh-Risiko, da neue Sachen bewusst nicht für die Ewigkeit gebaut werden. Wenn man das Gekd übrig hat, ok. Aber wenn nicht, dann lieber traditionelle Gepäckstücke!
Geduld ist eine Tugend, die so wenige noch besitzen. 
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26.05.2025 17:44


An meinem alten Zossen hängen zwei Blechdosen von gundg aus Leverkusen. Schlösser habe ich so nachgerüstet, dass sie gleichschließend sind mit dem touratech topcase und dem Garmin Halter. Die Deckel nutze ich auch als Windschutz beim Kochen, als Tischfläche zwischen den Koffern und als Sitzplatz. Im Kofferdeckel je eine Powerbank für div Zwecke.
Steckereien nach Navy Standard. Das alles für den Bruchteil der Kosten, die ich für dieses System schätze würde.
Ich warte nur noch auf den Tag an dem ich mich nur noch draufsetzen, mein Ziel in die Instrumente diktieren und den vollklimatisierten Helm aufsetzen muss.?
Ein Fremder ist ein Freund, den Du nur noch nicht kennen gelernt hast.
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26.05.2025 17:06


Ein Koffer oder Topcase das ich mechanisch auf und zusperren kann ist mir da ehrlich gesagt lieber. Keyless funktioniert ja auch bei den Zündschlössern nicht immer zuverlässig. Günstig sind Koffersysteme eh schon nicht, mit Keyless-System wohl noch um einige hundert Euro teurer.
1 Antwort
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28.05.2025 00:09


Ein Schloss, bei dem Keyless nicht funktioniert. Da bin ich raus. 
Volle Haare, voller Tank, alles andere wird sich zeigen.
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26.05.2025 16:47


Nette Spielerei, aber warum? Man ist ja schon für ein normales Koffersystem 1000€ los und da halten die manuellen Schlösser 40 Jahre, bei den alten Krauser Koffern funktionieren die Schlösser auch nach 50 Jahren noch. 
Weiß nicht ob man da unbedingt keyless Koffer braucht. Zumal dann die Koffer wahrscheinlich auch gleich wieder 200€ mehr kosten würden. Mindestens
Ich wünsch dir immer ne Hand breit Asphalt unterm Gummi.
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26.05.2025 16:26


Aber trotzdem etwas mehr, das kaputt gehen kann.
Warum laufen, wenn man zwei gesunde Reifen hat?
1 Antwort
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26.05.2025 16:34
Motorrad Reisen Motorradmagazin


Nach meinem Verständnis geht es eher darum, dass weniger kaputtgehen kann, indem die anfälligen Kabel ersetzt werden. Steckverbindungen fallen auch weg. Dazu ist es ja ohne Kontakt/Verschleiß. Man darf sicherlich auf den Preis gespannt sein.
Motorrad & Reisen Redaktion
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26.05.2025 18:31


Gerne lasse ich mich überraschen, aber da Elektronik eher anfälliger ist, denke ich da eher konventionell so wie die anderen hier. Das Ganze muss sich dann erst einmal bewähren, bevor es überzeugen kann.