Baujahr 1975 – Einführung der Ducati 900 Super Sport mit Königswelle
Die Ducati 900 Super Sport (kurz: 900 SS) mit Königswellenantrieb wird 1975 als straßenzugelassene Weiterentwicklung der 750 SS vorgestellt. Sie basiert auf dem 864 cm³ großen 90°-V-Twin mit desmodromischer Ventilsteuerung und Königswellenantrieb (ital. "albero a camme a coppie coniche"). Die erste Serie von 1975 ist stark an die Rennmaschine von Paul Smart angelehnt und wird in sehr geringer Stückzahl (ca. 246 Einheiten) produziert. Sie besitzt einen unverkleideten Tank aus Aluminium, einen Einzelsitz, einen offenen Conti-Auspuff, Dell’Orto PHM 40 mm-Vergaser und eine Doppelscheibenbremse vorne. Die Maschine ist ausschließlich für den Solobetrieb ausgelegt.
Baujahr 1976–1978 – Serienproduktion und Straßenzulassung
Ab 1976 beginnt die reguläre Serienproduktion der 900 SS Königswelle. Die Modelle erhalten nun einen Stahltank, eine Halbschalenverkleidung und serienmäßige Blinker zur Erfüllung der Zulassungsvorschriften. Die Sitzbank bleibt sportlich und auf Einzelfahrerbetrieb ausgelegt. Die Vergaser bleiben bei Dell’Orto PHM 40, die Auspuffanlage wird jedoch leiser ausgeführt. Die Instrumente stammen von Veglia Borletti. Die Gabel und Federbeine kommen von Marzocchi, die Bremsanlage von Brembo. Der Tankinhalt beträgt 18 Liter. Ein verstellbarer Windschild ist nicht vorhanden, die Halbschalenverkleidung ist fest montiert.
Baujahr 1979–1980 – Elektronische Zündung und Detailpflege
Ab 1979 ersetzt Ducati die kontaktgesteuerte Zündung durch eine elektronische Bosch-Zündung. Diese Maßnahme verbessert die Startzuverlässigkeit und reduziert den Wartungsaufwand. Die Bremsanlage wird überarbeitet, bleibt aber bei Brembo-Komponenten. Die Sitzbank wird leicht modifiziert, bleibt jedoch auf Solobetrieb ausgelegt. Die Felgen stammen weiterhin von Borrani, die Bereifung wird werkseitig mit Pirelli Phantom ausgeliefert. Die Lackierung ändert sich in Details, unter anderem durch goldene Felgen und neue Dekorelemente.
Baujahr 1981–1982 – Letzte Serie der Königswellenmodelle
In den Jahren 1981 und 1982 wird die 900 SS Königswelle nur noch in geringen Stückzahlen gefertigt. Die technische Ausstattung bleibt weitgehend unverändert. Die Produktion endet 1982, da Ducati die Königswellen-Technologie zugunsten der wartungsärmeren Zahnriementechnik aufgibt. Die 900 SS ist damit das letzte Serienmodell von Ducati mit Königswellenantrieb. Nachfolger im Geiste wird die 900 S2, jedoch bereits mit modifiziertem Motorkonzept.
Ist die Ducati 900 SS Königswelle für Anfänger geeignet?
Nein, die Ducati 900 SS Königswelle ist aufgrund ihrer sportlichen Sitzposition, des hohen Wartungsaufwands und der anspruchsvollen Fahrdynamik nicht für Einsteiger geeignet.
Hat die Ducati 900 SS Königswelle ABS?
Nein, die Ducati 900 SS Königswelle ist nicht mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgestattet. ABS war zur Bauzeit dieses Modells nicht verfügbar.
Ducati 900 SS Königswelle vs. 750 SS – Unterschiede?
Die 900 SS Königswelle unterscheidet sich von der 750 SS durch den größeren Hubraum (864 cm³ statt 748 cm³), stärkere Bremsen, eine geänderte Auspuffanlage, größere Vergaser und ab 1979 eine elektronische Zündung. Beide Modelle nutzen den Königswellenantrieb.
Ducati 900 SS Königswelle Tankinhalt und Reichweite?
Der Tankinhalt beträgt 18 Liter. Bei einem realistischen Verbrauch von etwa 6,5–7 l/100 km ergibt sich eine Reichweite von rund 250 km.
Darf man mit der Ducati 900 SS Königswelle nach Tirol fahren?
Das Standgeräusch der Ducati 900 SS Königswelle liegt je nach Baujahr und Auspuffanlage bei über 91 dB(A). Damit kann sie von den Tiroler Fahrverboten betroffen sein, sofern das Standgeräusch ≥ 95 dB(A) beträgt. Eine Prüfung der Zulassungspapiere ist erforderlich.
Details mit technischen Daten sind für folgende Modelljahre
verfügbar.
Baujahr: 1975
Wichtige Merkmale:
- die Höchstgeschwindigkeit
beträgt 225 km/h.
- die Leistung liegt
bei 68 PS
/50 kW.
- der Tankinhalt
umfasst 19 Liter.
- die Sitzhöhe
beträgt 770 mm.