Der Porto besteht eigentlich aus zwei Anzügen, einem leichten Innenanzug aus Polyamidgewebe mit hochabriebfesten Verstärkungen aus Hitena an den sturzgefährdeten Stellen. Hinzu kommen SAS-tec-Protektoren an Schulter, Ellbogen, Rücken, Hüfte und Knie. Die Hose ist mit elastischen Einsätzen an Knien und oberhalb des Gesäßes ausgestattet sowie mit Stretcheinsätzen in Kniekehlen- und Leistenbereich. Außerdem ist die Hose am Gesäß mit Antirutschmaterial besetzt – gut für Sozia oder Sozius, schränkt aber die Bewegungsfreiheit des Fahrers oder der Fahrerin ein. Für die Nutzung des Anzugs bei warmen Temperaturen sind in der Innenjacke reichlich Lüftungsöffnungen eingearbeitet: Im Brustbereich zwei mittels Magneten fixierbare Klappen, je zwei mit Reißverschlüssen versehene Lüftungen in Ober- und Unterarm sowie zwei großzügige Abluftöffnungen im Rückenbereich. Auch die Hose verfügt über Lüftungen im Ober- und Unterschenkelbereich. Das variable Lüftungssystem funktioniert außerordentlich gut – es sei denn, man versteckt sich hinter einer großen Verkleidungsscheibe. Für den Einsatz in den kühlen Morgenstunden kann man die mitgelieferte Thinsulate-Steppweste unterziehen. Die Innenjacke verfügt über eine Innentasche mit Reißverschluss, sechs nicht besonders große Außentaschen sowie eine geräumige Rückentasche. Die Hose hat zwei verschließbare Taschen im Oberschenkelbereich und zwei „normale Hosentaschen“. Also insgesamt ausreichend Möglichkeiten, das Notwendigste im Innenanzug zu verstauen. Jacke und Hose können mittels eines Reißverschlusses verbunden werden.
Der Außenanzug besteht aus einem wasserdichten Sympatex-Zweilagenlaminat und ist für kühlere Temperaturen sowie für den Einsatz im Regen gedacht. Es kann also ruhig mal plötzlich kalt oder nass werden – vorausgesetzt man hat den Außenanzug dabei. Jacke und Hose können in zwei mitgelieferten Beuteln verstaut und diese dann …
Wohin damit? Ein großer Tankrucksack, eine geräumige Hecktasche oder gar ein Koffer oder Topcase sind schon notwendig, um die beiden gefüllten Beutel unterzubringen. Aber im Fall des Falles sind die beiden Teile schnell über den Innenanzug gezogen, bei der Jacke ohnehin kein Problem und dank eines langen Reißverschlusses passt auch die Hose schnell über die Stiefel. Innen- und Außenanzug müssen nicht miteinander verbunden werden. Mit ein bisschen Übung ist man in gut fünf Minuten vor prasselndem Regen geschützt. Bei einer Fahrt durch das Oberinntal vermochte ein wolkenbruchartiger Gewitterregen dem Fahrer nichts anzuhaben, absolut dicht und keineswegs unbequem trotz doppelter Bekleidung.
Hinsichtlich Material und Verarbeitung gab es während der einjährigen Testdauer keinen Grund für Beanstandungen. Mit dieser mehrschichtigen Anzugkombination in dieser Qualität zu einem Preis von ca. 1.000,-- Euro
bietet Büse ein interessantes Angebot für Tourenfahrinnen und -fahrer.
Passgenauigkeit
13 /15
Pro
- sehr gute Passgenauigkeit
- Größen für fast alle Fahrerinnen und Fahrer
Material/Verarbeitung
20 /20
Pro
- guter Materialmix
- gute Verarbeitung
Sicherheit
15 /15
Pro
- SAS-tec-Protektoren an Schulter, Ellbogen und Rücken
- Hitena-Einsätze in sturzgefährdeten Bereichen
Praxistauglichkeit
12 /15
Pro
- Innenanzug im täglichen Gebrauch ohne Probleme
Contra
- Außenanzug beim Transport relativ voluminös (Platzbedarf)
Wetter
10 /10
Pro
- deckt einen großen Temperaturbereich von warm bis kalt ab
- wind- und wasserdichter dank Sympatex-Zweilagenlaminat
Ausstattung
10 /10
Pro
- sehr gutes Lüftungssystem
- reichlich Verstaumöglichkeiten durch viele Taschen
Tragekomfort
12 /15
Pro
- angenehm zu tragen
- kann individuell angepasst werden (Verstellmöglichkeiten)
Contra
- schränkt mit der Porto-Hose die Bewegungsfreiheit ein wenig ein
M&R
92/100 Punkte
Sehr gute Tourenjacke mit umfangreichem Größensortiment für Fahrerinnen und Fahrer und weitem Einsatzbereich.
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Text: Jost G. Martin, Fotos: Sabine Martin
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