
Sabine und ich schauten uns an. Warum eigentlich nicht. Also schnell den Laptop aktiviert und Freund Wikipedia befragt. Volltreffer. In einer Liste sind sage und schreibe 152 – in Worten einhundertzweiundfünfzig - Burgen und Schlösser aufgeführt. Ein paar von ihnen haben wir uns dann herausgesucht und in einer Tour zusammengestellt, auf die wir euch gerne mitnehmen wollen.
Kleine Adelssitze & Krippenspiele
Startpunkt ist natürlich unser M&R-Partnerhotel Sonnegg. Nach dem Frühstück geht unsere Reise entlang der geplanten Route los. Bereits nach wenigen Kilometern verlassen wir das Seitental und erreichen Maishofen. Dort, wo der Abzweig Richtung Saalfeld nach links führt, ist auf der rechten Straßenseite die Einfahrt zum Schloss Saalhof, unserer ersten Station. Ein Schloss muss nicht zwingend ein riesiger Gebäudekomplex sein. Häufig genug sind es – wie Schloss Saalhof – kleinere Adelssitze, in denen sich die Herrschaften „einschließen“ konnten. Daher rührt auch die Bezeichnung Schloss. Das heutige Schloss Saalhof entstand zu Beginn des 17. Jahrhunderts und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. In den letzten zehn Jahren wurden Schloss und Gut von den derzeitigen Besitzern aufwändig saniert. Die Gebäude erstrahlen nunmehr in neuem Glanz.Leider können wir das Schloss nur von außen besichtigen, aber auch das ist einen kurzen Stopp wert. Unsere Reise geht aber weiter. Im wenige Kilometer entfernten Saalfelden finden wir das nächste Schloss. Ein Stück Bundesstraße bringt uns zu einem Abzweig, der uns auf verschlungenen Pfaden, sprich kleinen Nebenstraßen, zum Ortsteil Thor am Ritzensee führt. In unmittelbarer Nähe des kleinen idyllischen Sees liegt Schloss Ritzen, ein Herrensitz aus dem 14. Jahrhundert. Nach Aufstieg und Fall der Herren von Ritz verfiel das Schloss, bis die Marktgemeinde Saalfelden die verbliebenen Reste 1964 aufkaufte und diese vor dem endgültigen Zerfall rettete. Heute ist dort das Saalfeldner Heimatmuseum mit seiner wertvollen und wirklich sehenswerten Krippenausstellung beheimatet.
Kurven soweit das Auge reicht

Einzigartige Attraktionen für Besucher
Schon von weitem können wir unser nächstes Ziel erkennen. Eine Festung sperrt das Salzachtal zwischen Tennen-, Hagengebirge und dem Hochkönig. Begonnen wurde der Bau der Festung Hohenwerfen bereits im 11. Jahrhundert, doch erst 100 Jahre später entstand die erste wirkliche Burganlage. Im 16. Jahrhundert wurde die Festung angesichts der Türkenkriege weiter ausgebaut bis fast zur heutigen Form.Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Festung Hohenwerfen in den Besitz des Landes Salzburg. Seit 1987 wird Hohenwerfen für den Tourismus genutzt und bietet den Besuchern eine einzigartige Greifvogelschau im steil abfallenden Areal der Vorburg. Aber das ist nicht die einzige Attraktion. Eine fast viereinhalb Tonnen schwere Glocke – das „Burgahnl“ genannt – im Glockenturm, den Waffenraum und das Burgverlies kann man bei einer Führung besichtigen. Die Festungsanlage diente sogar als Kulisse für eine ganze Reihe von Spielfilmen und Serien.
Immer entlang der Salzach
Unsere Tour führt uns aber weiter Richtung Salzburg, immer entlang der Salzach. Das Tal wird enger, die umliegenden Berge rücken näher an die Salzach und die parallel führende Straße heran. Für einige Kilometer müssen sich hier Bundesstraße, Autobahn und die Eisenbahn das Tal teilen, ehe Bahn und Schnellstraße unter dem Tannhausberg in Tunnelröhren verschwinden. Wir dagegen passieren in flotter Fahrt den mit 552 Metern nicht gerade atemberaubenden Pass Lueg und stoppen unsere Motorräder erst in Golling an der Salzach. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Höhenburganlage erweckt unsere Aufmerksamkeit. Ein Besuch im Innenhof der Burg stellt uns vor die Entscheidung: Burgsaal oder Museum. Der Burgsaal ist geschlossen und nach einem Museumsbesuch steht uns zu so früher Stunde noch nicht der Sinn.Eine kurze Pause im sonnigen Burggarten genehmigen wir uns dennoch, ehe wir dann weiterfahren. Wieder gönnen wir uns ein paar knackige Kurven – wehe dem, der Böses dabei denkt – und schwingen uns hinauf nach Sankt Koloman, um dann lockerer Fahrt hinunter nach Hallein zu rollen. Die vor den Toren Salzburgs gelegene Bezirkshauptstadt des Tennengaus ist durch den Salzabbau bekannt geworden. Auch in Hallein gibt es einige Burgruinen und kleine Schlösschen, doch ein Blick auf die Uhr lässt uns schnell weiterfahren. Georg hat uns nämlich einen Leckerbissen besonderer Art versprochen.
Oldtimer-Rallye am Schloss Hellbrunn

Besuch bei Sissi – Die Kaiservilla in Bad Ischl
Nach dem Fußmarsch durch den Park von Schloss Hellbrunn sind wieder Landschaft und Kurven angesagt. Über Hinterwinkel fahren wir Richtung Osten zur Strubbklamm, einer mehr oder weniger einspurigen Straße entlang einer Schlucht. Faistenau und Tiefbrunnau heißen die kleinen Orte entlang einer noch schmaleren Straße bis nach Gschwent am Wolfgangsee. Von hier aus geht es dann in zügiger Fahrt zu unserem nächsten Zwischenziel in der Kaiserstadt Bad Ischl.
Ein Tanz durch die Kurven
Von Bad Ischl aus fahren wir zunächst Richtung Süden bis nach Steeg am Hallstätter See. Von dort geht es in zügiger Fahrt nach Westen. Kurve reiht sich an Kurve und wir können unsere Bikes von einer Schräglage in die nächste werfen. Über Gosau und den Pass Gschütt bis nach Lindenthal können wir uns ganz dem Tanz durch die Kurven hingeben. Und die Kurbelei geht noch weiter, durchs Lammertal bis hinunter nach Niederfritz und nach Bischofshofen. Den dichten Stadtverkehr umgehen wir geschickt auf einer schmalen Nebenstraße. Dann allerdings müssen wir notgedrungen die Bundesstraße bis nach Sankt Veit im Pongau nutzen, ehe wir einen Abstecher zum Schloss Goldegg machen.
Die letzte Etappe unserer Reise


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