M&R-PlusSchwarzwald & Schweizer Alpen – unterwegs im Kurvenparadies

Vom Schwarzwald in die Schweizer Alpen ist es gar nicht weit – und dazwischen finden sich eine ganze Reihe wundervoller Kurven.
Frank Klose
Frank Klose
Wenn man bei schönem Wetter von Ühlingen-Bir­ken­dorf aus in Rich­­tung Süden steuert, dann dauert es nur wenige Momente und die mächtigen Schweizer Alpen kommen ins Bild. Mit Ihrem ewigen Schnee be­grenzen sie optisch den Horizont, der vom südlich­en Schwarzwald aus aber auf wundervollen Strecken gut zu erreichen ist. Aber machen wir uns mal auf den Weg!
Der führt erst einmal von Bir­kendorf in Richtung Waldshut-Tien­gen und damit wird der Schwarzwald
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verlassen. Klingt sicher ein we­nig un­spektakulär – ist es aber ganz und gar nicht, denn flotte Schräglagen gibt es gleich mal reichlich. Locker be­schwingt nähern wir uns so dem Rhein, der hier auch die natürliche Grenze zur Schweiz bildet. In Küssa­berg rollen wir per Rhein­brücke also ins schweizerische Zur­zach. Ab diesem hübschen Ort, der seit 2007 wegen seines Thermal­ba­des den Zusatz „Bad“ führen darf, müssen wir das bisher gewohnte Engage­ment der rechten Hand am Gas­griff ein wenig zurückfahren. In der Schweiz gilt auf Lands­traßen nämlich ei­n Tempo­limit 80 km/h und die ordnungsliebende eidgenössische Polizei wacht darüber mit Akribie. Da dieser Aufwand dem Staat natürlich einiges an Kosten verursacht, sind eventuelle Knöllchen dort deutlich teurer als vielleicht gewohnt und können erhebliche Löcher in die Urlaubskasse reißen.
In der Schweiz begrüßt uns ein Ammonit
In der Schweiz begrüßt uns ein Ammonit
Aber alles nicht so schlimm, denn man kann diese für Nicht-Schwei­zer höchst un­gewohnte Restriktion auf ganz einfache Wei­se kompensieren: Wir suchen uns für die weitere Strecke Richtung Sü­den – also Richtung Alpen – nur kleine Sträßchen aus, wo 80 km/h zügig wirken. Als er­stes Beispiel hierfür sei das flotte und aussichtsreiche Kur­ven­band erwähnt, welches von Bo­nis­wil über Leutwil nach Zetzwil führt. Da sind wir dann auch schon fast in Be­ro­münster, ein hübsches Städtchen, das durch den Bau des gleichnamigen Schwei­zerischen Landessenders im Jahr 1931 bekannt wurde. Im Zweiten Welt­krieg hatte der Sender darüber hinaus eine sehr große Bedeutung. Als neues Propagandamedium war es in vielen Teilen Europas zu empfangen und spielte auch für die psychologische Landes­ver­tei­digung der Schweiz eine essenzielle Rolle.
Die hübsche Stadt Beromünster
Die hübsche Stadt Beromünster
Weiter geht es Richtung Süden. Über Sursee und Buttisholz fahren wir in nach Ruswil. Ganz in der Nähe von diesem Ort zweigt ein kleines Sträßchen ab, das in den abgelegenen Weiler Holz führt. Hier wartet dann eine einspurige Kurven­par­­tie hinunter nach Malters beziehungsweise nach Schachen. Im zuletzt genannten Ort beginnt die kurvenreicher Straße bergan zum Pass Rengg (959 m). Die Höhe mag Pässejägern vermutlich ein wenig zu mickrig erscheinen, aber trotzdem erlebt man hier schon ein alpines Schräglagen­ver­gnü­gen, das seine baldige Fortsetzung auf der Ser­pentinenstrecke bergab ins Entlebuch findet.
Das Entlebuch umfasst das 395 km² große Haupttal der Kleinen Emme zwischen Bern und Luzern. Diese Region hat etwa 17.000 Einwohner und wird oft scherzhaft als größtes Buch der Welt oder als Wilder Westen von Lu­zern bezeichnet. 2001 wurde der Landstrich als UNESCO-Biosphärenreservat dann überregional bekannt.
Unterwegs auf dem Glaubenbergpass
Unterwegs auf dem Glaubenbergpass
Zum Gebiet ge­hört auch die Westrampe des Glau­ben­berg­passes (1543 m), dessen Schei­tel­be­reich immer noch ohne staubfreien Be­lag auskommt. Bevor wir die Berg­ab­strecke nach Sar­nen angehen, legen wir dort eine Pause ein, begegnen ge­wissen Hun­gergefühlen und ge­nießen den Blick ins umgebende Hoch­gebirge.
Pause auf dem Glaubenbergpass
Pause auf dem Glaubenbergpass
Pausen haben eben auch etwas und da soll in diesem Zusammenhang gleich je­ne ganz Be­son­dere erwähnt werden, die nur etwas später mitten auf dem Vier­waldstätter See stattfindet. Wir setzen nämlich per Fähre über das blitzsaubere Großgewässer und empfinden das als genauso herrlich wie die flotte Strecke am Nordufer des Sees entlang. Diese führt dann über die Stadt Schwyz zum nä­chsten Pass namens Iber­geregg (1406 m). Somit steht wieder ein rund 20 Kilo­meter Kurven­ver­gnü­gen an, welches am Pass Sattelegg (1190 m) seine rund 17 Kilometer lange Fortsetzung findet. Motorradfahrerherz, was willst Du mehr?
Pässe eben! Die Hulftegg (953 m) ist heu­te aber leider der letzte der kleinen Schwei­zer Pässe, die diese Tour so prägen. Wir verlassen die Alpen und über Frauenfeld geht es anschließend nach Schaffhausen am Rheinfall. Könn­te man auch noch besuchen, aber heute ist es einfach ein wenig zu spät geworden. Wir konnten uns halt an den Bergen zuvor nie richtig satt sehen. So folgen wir auf Höhe des mächtigen Wasserfalls gleich den Hinweisen nach Basel und Freiburg. Kurz vor Stüh­lingen passieren wir dann die Grenze und sausen hinauf in den Süd­­-Schwarz­wald. Dabei fällt es zunächst etwas schwer, die aus der Schweiz tagsüber gewohnte Maxi­mal­­ge­schwin­digkeit von 80 km/h unseren deutschen Verhältnissen anzupassen. Aber irgendwann geht’s wieder und so finden wir uns bald vor dem gemütlichen Hotel wieder, kühlen die staubigen Kehlen mit einem frischen Schwarz­­wälder Bier und sind uns einig: Das war und ist eine Traumtour!

Motorradtour Schwarzwald & Schweizer Alpen – Infos

Motorradtour Schwarzwald & Schweizer Alpen
Vom Schwarzwald in die Schweizer Alpen ist es gar nicht weit - und dazwischen finden sich eine ganze Reihe wundervoller Kurven.

Allgemeine Infos

Das beschriebene Gebiet zwischen Schwarzwald und Alpenhauptkamm gelegen, darf man ohne wenn und aber als Paradies für Motorradfans bezeichnen. Neben einfach herrlichen Kurven finden sich dort noch Städte und Orte, wie Beromünster oder Rapperswil beispielsweise, die für einen Bummel genau richtig sind. Außerdem sei auch mal wieder der Rheinfall bei Schaffhausen erwähnt, der natürlich immer einen Besuch lohnt.

Anreise

Birkendorf liegt im Süd-Schwarzwald, etwas nördlich vom Rheintal. Man erreicht den Ausgangspunkt der Tour aus Richtung Norden am Besten über Donaueschingen und Bonndorf. Außerdem verläuft im Rheintal die B 34 von Lörrach Richtung Singen. Über diese - in Waldshut-Tiengen abbiegen - lässt sich Birkendorf ebenfalls gut erreichen. Der zweite Startpunkt dieser Roadbooktour findet sich in Sarnen, südlich von Luzern.

Beste Reisezeit

Je nach Wetterlage kann man dem Süd-Schwarzwald und der Nord-Schweiz zwischen April und Oktober einen Besuch abstatten.

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