Erwischt! Husqvarna Vitpilen 801 und Husqvarna Svartpilen 801

Erste Videoaufnahmen der Husqvarna Vitpilen 801 und Svartpilen 801 zeigen erstmals beinahe serienreife Bikes, die Unterschiede und die Neuheiten beider Modelle.
31.01.2024
| Lesezeit ca. 3 Min.
Bernhard M. Höhne
Bernhard M. Höhne

Entwicklung Husqvarnas unter Pierer Mobility Group

Nachdem KTM-Eigner Pierer Mobility Group im Jahr 2013 Husqvarna von BMW übernahm, waren die Vitpilen und Svartpilen 401 sowie die Vitpilen und Svartpilen 701 die ersten unter der Pierer-Ägide entwickelten Modelle. Zwar bedienten sich jene Modelle aus dem Konzernbaukasten von KTM und nutzten die Einzylinder der 390 Duke und 690 Duke, jedoch in eigener Positionierung und mit eigenständigem Styling. Das gleiche Rezept kommt mittlerweile auch bei der, auf der KTM 890 Adventure basierenden, Norden 901 zum Einsatz. Bei der Einführung dieser waren die Vitpilen und Svartpilen 701 jedoch längst Geschichte – die Produktion des Café Racers Vitpilen und ihres Scrambler-Gegenstücks wurde nach nur zweieinhalb Jahren mangels Erfolg eingestellt.

Neuer Anlauf mit 95 PS und 799 ccm Hubraum

Ende dieses Jahres probieren die Austro-Schweden einen neuen Anlauf, um in der Naked-Bike-Mittelklasse Fuß zu fassen – mithilfe einer schon länger erwarteten neuen Vitpilen, und ihrem Svartpilen-Gegenstück, angetrieben vom LC8c genannten KTM-Reihenzweizylinder. Dieser ist auch klar auf den von uns geschossenen Fotos eines Vorserienbikes zu erkennen. Informationen von Insidern und Beobachtungen von Entwicklungsfahrten deuten darauf hin, dass hier nicht die Konfiguration der Norden 901 zum Einsatz kommt, sondern jener Ausbaustufe, wie KTM sie auch in seiner 790 Duke nutzt: Das hieße 95 PS aus 799 ccm Hubraum und die Möglichkeit, den Motor für A2-Führerscheinnutzer auf 44 PS zu begrenzen. Von der 790 Duke übernehmen die Husqvarna auch Stahlrohrrahmen und den Großteil des Fahrwerks wie Hinterradschwinge, WP-Federung und Dämpfung und die J.Juan-Bremsen. Die einstellbare Federgabel jedoch wird anscheinend von der 890 Duke R übernommen.

Eigenständiges Design für Husqvarna Vitpilen 801 und Svartpilen 801

Stilistisch haben KTM und Husqvarna aber nur wenig gemein und auch im Vergleich zu den Vorgängerinnen scheint dem Design-Team um Gerald Kiska ein Schritt hin zu einem insgesamt gefälligeren Auftritt gelungen zu sein. So orientieren sich sowohl Vitpilen 801 als auch ihr Svartpilen-Gegenstück an der bekannten Husqvarna-Designlinie. Zahlreiche Elemente, wie die bereits bekannten Front- und Hecklampen, das typische Tankdesign, Auspuffdesign und auch die Gestaltung des Aluguss-Heckrahmens kommen offenbar auch an diesen beiden Modellen zum Einsatz. Das zumindest legt der Blick auf die nahezu serienreifen Vorserienmodelle auf unseren Bildern nahe. Insgesamt wirken beide Bikes jedoch muskulöser und insgesamt gefälliger als frühere Modelle.

Unterschiede der Husqvarna-Schwestern

Untereinander unterscheiden sich beide Modelle jedoch nicht mehr ganz so eindeutig wie bislang: So wird sich die Svartpilen zwar, wie bisher, mit ihrem höheren Lenker und der etwas bequemer gepolsterten Sitzbank auch künftig etwas von der Vitpilen absetzen. Offenbar soll sie auch weiterhin etwas Off-Road-Flair versprühen, mit ihrer grobstolligeren Pirelli MT60-Bereifung und angedeutetem Alu-Motorschutz. Der Federweg der Vorderradgabel beispielsweise unterscheidet beide Modelle jedoch nur minimal. Die Vitpilen wird dennoch die etwas sportlichere Variante darstellen, ohne jedoch dem KTM-Gegenstück zu sehr im Weg zu stehen. Die Präsentation beider Modelle wird wohl im Laufe des Herbstes 2024 stattfinden.

Übersicht

  • Serienreif
  • Stylingelemente von 701 Vitpilen (Lichter, Tank, Auspuff, Heckrahmen)
  • Svartpilen nur minimal angepasst (Unterfahrschutz statt Motorspoiler, grobstolligere Reifen, höherer Lenker, minimal mehr Federweg)
  • Basis 790/890 Duke (Hauptrahmen, Schwinge, Fahrwerk, Basisbremsen, (Gabel 890 Duke R))
  • Reifen Svartpilen Pirelli MT60
  • Reifen Vitpilen Michelin Power 5
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