Im Gegensatz zu zahlreichen Mitbewerbern präsentiert sich der XMAX 300 jedoch nicht bloß als aufgepimpte Version des bisherigen 250-ccm-Modells, sondern als komplette Neuentwicklung. Der jüngste Spross der sportlichen Yamaha XMAX-Scooter-Familie tritt mit den gleichen kompromisslos hohen Premiumansprüchen wie seine Schwestermodelle an und übertrifft diese sogar in verschiedenen Belangen.

Design und Layout entsprechen der sportlichen XMAX-Baureihe. Markantestes Merkmal ist die Front, die mit dem abgeschrägten LED-Doppelscheinwerfer die enge Verwandtschaft zum Flaggschiff T-MAX 530 untermauert. Zu beiden Seiten des Mitteltunnels schlägt der baureihentypische „Bumerang“ die optische Brücke zwischen Vorder- und Hinterrad. Und auch die steil nach oben gezogenen Linien der Heckverkleidung sowie die markante LED-Schlussleuchte lassen die starke Familien-DNA erkennen. Tacho und Drehzahlmesser sind als elegante Rundinstrumente ausgeführt. Dazwischen untermauert eine moderne, übersichtliche LCD-Multifunktionsanzeige die Premiumausstattung.

Leichtfüßige Handlingeigenschaften

Gleichermaßen beeindruckend sind die stattlichen Dimensionen. Der XMAX 300 ist größer als die meisten seiner Mitbewerber – mit 179 Kilogramm Gewicht jedoch teilweise auch schwerer. Dass Letzteres nicht zwingend ein Nachteil sein muss, wird durch die für ein Fahrzeug dieses Kalibers verblüffend leichtfüßigen Handlingeigenschaften sichergestellt. Aufgrund der ausgewogenen Geometrie und der großzügigen Raddimensionen (15 Zoll vorne, 14 Zoll hinten) wieselt er verblüffend flink und wendig durch den Stadtverkehr. Auf Landstraßen und auf der Autobahn gewährleistet das stabile und nicht zu straff abgestimmte Fahrwerk motorradähnliche Fahreigenschaften.

Yamaha BlueCore-Technologie

Beim neuen 300-ccm-Motor kommt die aktuelle Yamaha BlueCore-Technologie zum Einsatz, welche insbesondere die mechanischen Leistungsverluste reduziert. In Kombination mit moderner Vierventiltechnik und optimierter Einspritzung resultiert daraus mehr Leistung bei gleichzeitig geringerem Verbrauch.
Das 28 PS starke Einzylinder-Aggregat spricht seidig weich an und läuft erstaunlich vibrationsarm. Die stufenlose Variomatik arbeitet sehr direkt, nahezu ohne Verzögerung. Sie gewährleistet damit flotte Beschleunigung, sowohl beim Ampelstart als auch beim Überholen. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der XMAX 300 bei circa 150 km/h. Er rennt damit deutlich schneller als die meisten seiner direkten Mitbewerber.

Funkschlüssel mit Smartkey-System

ABS und eine bei Bedarf abschaltbare Traktionskontrolle sind ebenso mit an Bord wie das sogenannte Smartkey-System, welches über den Funkschlüssel in der Jackentasche die Zündung und andere Funktionen, wie beispielsweise das Entriegeln des Staufachs unter dem Sitz, ermöglicht. Letzteres ist beleuchtet und bietet Platz für zwei Integralhelme, den Laptop oder andere Utensilien. Weitere erwähnenswerte Ausstattungsdetails sind die beiden praktischen Fächer im Beinschild – eines ist abschließbar und mit einer 12-V-Steckdose ausgerüstet –, die um 50 Millimeter höhenverstellbare Scheibe sowie der Lenker, welcher bei Bedarf um 20 Millimeter weiter nach hinten versetzt werden kann.

Bequemes Fahren auch zu zweit

Für bis 180 Zentimeter große Fahrer passt die entspannte Sitzposition perfekt. Auch für Sozia ist reichlich Platz vorhanden, zumal gut positionierte Haltegriffe sicheres und entspanntes Fahren zu zweit ermöglichen. Und wenn wir zum Schluss das sprichwörtliche Haar in der Suppe suchen wollen, finden wir das in Form der vorderen Bremse, welche erst bei relativ kräftigem Zugriff ordentlich stark verzögert. 5.795,-- Euro kostet der Yamaha XMAX 300. Das ist zwar kein Schnäppchen, aufgrund der tollen Ausstattung und Verarbeitung jedoch ein faires Angebot. Wer den wahrscheinlich sportlichsten und hochwertigsten aller Mittelklasse-Scooter nach eigenen Bedürfnissen weiter optimieren möchte, findet im Zubehörkatalog mehr als dreißig entsprechende Originalteile.