Lange hat es gedauert, ab heute ist die neueste Verschärfung des Bußgeldkatalogs offiziell in Kraft getreten. Temposünder müssen von nun an deutlich tiefer in die Tasche greifen. Somit hat zumindest das Hickhack um die Umsetzung neuer Vorschriften ein Ende. Weit über ein Jahr lang wurde, nachdem der ursprünglich deutlich strengere Bußgeldkatalog
wegen eines Formfehlers unwirksam wurde, von der Politik gefeilscht. Am Ende steht eine entschärfte Variante, die Verstöße vor allem eines macht: sehr viel teurer.
100 % Aufschlag für Tempoverstöße
Das Missachten von Tempolimits ist von nun an auch bei kleineren Verstößen rund doppelt so teuer wie zuvor (
Übersicht Geschwindigkeitsverstöße). Innerorts kostet somit der kleinste Verstoß von nun an 30 Euro anstatt 15 Euro.
Vier Wochen Fahrverbot bei Benutzung der Rettungsgasse
Das Benutzen der Rettungsgasse kostet von nun an stolze 320 Euro und sorgt darüber hinaus für einen Monat Fahrverbot. Eine Ausnahme für Motorradfahrer gibt es hier nicht. Wer keine Rettungsgasse bildet, muss mit der identischen Strafe rechnen. Sollte es beim Durchfahren der Rettungsgasse zu einem Unfall kommen, muss der Motorradfahrer darüber hinaus damit rechnen, die größere Last des Schadens zu tragen.
Im Hochsommer mit dem Motorrad im Stau – was ist legal?
Sollte es aufgrund der Hitze oder anderweitig zu gesundheitlichen Problemen kommen, bietet sich legal nur der Weg auf den Standstreifen an. Aber auch dieser darf nicht befahren werden. Das Motorrad muss im Notfall dort abgestellt werden. Änderungen dieser Regelungen sind in Deutschland nicht in Sicht. Die Politik hat jede Petition und jedes Begehren bisher ausnahmslos abgelehnt.