Continental ContiRoadAttack 4 - Test, Infos und Details

Über kaum ein Thema kann so viel gesprochen werden, wie über die Auswahl des richtigen Reifens. Gerade bei Tourenreifen ist nicht nur die Auswahl an Modellen groß, sondern auch die Bandbreite der Anforderungen ist riesig. Wer die richtige Mischung aus Tourentauglichkeit und Sportlichkeit sucht, der wird eher früher als später auch auf den Continental ContiRoadAttack 4 stoßen.

Laufleistung – sportlich ambitioniert

Die Bedingungen des Tests sind recht schnell beschrieben. 50 % der Strecke wurden im Alltag zurückgelegt. Die anderen 50 % teilten sich auf in sportlich ambitionierte Tagestouren und längere Strecken auf der Autobahn. Getestet wurde auf einer Kawasaki Versys 1000, also einer Maschine für die Langstrecke, mit dem Hang zu sportlichen Ausflügen am Wochenende.
Der Verschleiß ist dabei sehr moderat. Auch durch längere, zügige Fahrten auf der Autobahn fährt man sich die Lauffläche nicht flach. Nach ca. 9.000 gefahrenen Kilometern waren noch 4 mm Profil auf der Lauffläche vorhanden. Insgesamt ergibt das bei ausgewogener Fahrweise eine Laufleistung von 10.000 bis 12.000 Kilometern, was für einen „Hyper-Touring“-Reifen, wie Continental den ContiRoadAttack 4 nennt, mit seiner sehr sportlichen Orientierung, ausgezeichnet ist.

Handling: Die Mischung macht’s

Continental garantiert beste Haftung ab dem ersten Kilometer und löst dieses Versprechen auch ein. Ohne Einfahrzeit bietet der Reifen auch bei nass-kühlem Wetter jederzeit sicheren Grip. Da die Gummimischung relativ weich ist, verzahnt sich das Profil auch mit glatteren Fahrbahnoberflächen exzellent. Seine ganze Stärke spielt der Pneu aber bei hohen Temperaturen aus. Dann kann er bei Beschleunigung und Verzögerung enorme Kräfte verwalten und händeln. Einzig die allseits gefürchteten Bitumen-Streifen und glatte Fahrbahnmarkierungen sollten bei nassem Wetter unbedingt vermieden werden.

Kurvenverhalten: schnell, präzise, tief

Das Einlenkverhalten ist direkt und ohne spürbaren Widerstand lässt sich das Motorrad über die gesamte Breite der Lauffläche in Schräglage bringen. Dabei zeigt sich gerade am Vorderrad, dass Continental bei der Entwicklung die Sportlichkeit in den Vordergrund gestellt hat. Wer im schnellen Wechsel der Kurven Vorderradorientiert fährt, wird die Präzision und das geringe Aufstellmoment zu schätzen wissen.

Nasslaufverhalten: Darf’s ein wenig mehr sein?

Das tiefe und bis an den Reifenrand gezogene Profil führt das Wasser auch bei auf der Straße stehendem Regen und in Schräglage sehr gut ab. Selbst bei heftigen Schauern neigt der ContiRoadAttack 4 nicht zum schwammigen Verhalten, sondern bleibt gut und vertrauenswürdig in der Spur. Bei vorausschauender Fahrweise sind Regen und Nässe jedenfalls kein Grund mehr, das Motorrad stehenzulassen.

Schotter: kein Problem, aber nicht das bevorzugte Terrain

Bei aller Sportlichkeit bleibt es ein Reifen für Tourer und wer häufig unterwegs ist, wird irgendwann vor einem Feldweg oder einer Schotterstraße stehen. Umkehren wird man aufgrund des Reifens zumindest bei trockenen Verhältnissen nicht müssen. Matsch und nasse Steinflächen sollten dennoch unbedingt vermieden werden. Trockener und nicht allzu grober Schotter und feste Erde sind jedenfalls kein Problem.

Fazit

Mit dem ContiRoadAttack 4 hat Continental einen sehr sportlichen Tourenreifen im Angebot, der ohne Einfahrzeit schnell auf Temperatur kommt und vielseitig einsetzbar ist, mit der Tendenz zur sportlichen Gangart. Die Laufleistung ist für einen Sportreifen sehr gut, für einen Tourenreifen akzeptabel. Bei Nässe, wechselnden Bedingungen und einem breiten Einsatzgebiet ist der ContiRoadAttack 4 von Continental eine echte Alternative.